| Titel: | Verbesserungen in der Anordnung elektrischer Signalapparate für Kriegsschiffe; von Fr. Gisborne in London. | 
| Fundstelle: | Band 179, Jahrgang 1866, Nr. XII., S. 50 | 
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                        XII.
                        Verbesserungen in der Anordnung elektrischer
                           Signalapparate für Kriegsschiffe; von Fr. Gisborne in London.
                        Nach dem London Journal of arts, October 1865, S.
                              206.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Gisborne's elektrische Signalapparate für
                           Kriegsschiffe.
                        
                     
                        
                           Dieser Signalapparat (patentirt in England am 1.
                                 October 1864) hat den Zweck, als Telegraph auf einem Kriegsschiffe zu
                              dienen, um mittelst desselben von dem Commandanten die nöthigen Befehle in den
                              Geschützraum sicher gelangen lassen zu können. Derselbe kann jedoch auch für andere
                              Zwecke, sowohl am Bord eines Schiffes, als auch zu Lande benutzt werden, wenn die
                              hierzu nothwendigen unwesentlichen Modificationen dem Transmetteur und Recepteur
                              beigebracht werden.
                           Um die von Gisborne gegebene Beschreibung seines
                              Apparates, welche wir im Nachfolgenden vorführen, verständlich zu machen, müssen wir
                              bemerken, daß der Indicator oder Recepteur aus einer achteckigen Scheibe besteht,
                              auf welcher in acht Feldern die Phrasen, welche zur Mittheilung gelangen sollen,
                              verzeichnet sind. Derselbe ist um eine horizontale Achse drehbar und wird mittelst
                              eines Sperrrades schrittweise durch elektromagnetische Wirkung beim Zeichengeben
                              gedreht, so daß der Zeichenempfänger immer nur ein einziges Feld der Scheibe ablesen kann, da
                              letztere in einem Gehäuse eingeschlossen sich befindet, an dessen Oeffnung das
                              betreffende Feld der Scheibe sichtbar wird. Den Feldern dieser Indicatorscheibe
                              entsprechend ist das Zifferblatt des Communicators oder Transmetteurs angeordnet, so
                              daß der Telegraphist den Zeiger des Communicators bloß über das Feld des
                              Zifferblattes zu stellen hat, welches an der Empfangsstation von der Signalscheibe
                              angezeigt werden soll.
                           Die Einrichtung des Gisborne'schen Signalapparates ist in
                              Fig. 32,
                              33 und
                              34
                              abgebildet. In dem in Fig. 32 in einem
                              Querschnitte dargestellten Communicator bedeutet a eine
                              Kurbel, welche bei ihrer Umdrehung den unterhalb der Platte c an der Kurbelachse angebrachten Einstellungszeiger b mitnimmt und dabei ein Contactrad e in excentrische Drehung versetzt, so daß dieses über
                              eine Contactscheibe f, die mit den entsprechenden
                              Contactstücken k, k (Fig. 33) versehen ist,
                              sich hinweg bewegt, hierbei also der Telegraphirstrom hergestellt wird, wenn die
                              Peripherie der rollenden Walze mit einem der acht Contacte k in metallische Berührung kommt, hingegen der Strom unterbrochen wird,
                              wenn dieselbe einen der Sectoren l, l berührt. Der
                              Einstellungszeiger b bewegt sich unmittelbar oberhalb
                              des Ziffer- oder Chiffernblattes d, welches die
                              mitzutheilenden Phrasen enthält; bei seiner Einstellung wird durch einen Sperrstift
                              g die Einstellung des Rades e in einer Weise gesichert, die sich aus den Erörterungen des
                              Constructeurs nicht erkennen läßt. Der mit dem Communicator verbundene Läuteapparat
                              j soll wohl dazu dienen, damit der Commandant auch
                              Zeichen empfangen kann; für diesen Zweck wird dann vermuthlich der Strom
                              hergestellt, wenn sich das Rad oder die Walze e auf
                              einem der Segmente l befindet, für welche der Strom
                              vermuthlich durch den Stromunterbrecher h geöffnet
                              werden kann etc. Der Indicator (Fig. 34) besteht aus dem
                              Elektromagneten a, a, der Signalscheibe d und dem Läuteapparate h.
                              An dem kurzen Hebelsarm des Ankerhebels b befindet sich
                              eine kleine Walze c, welche beim Anziehen des Ankers b auf den Sperrhaken oder die Hemmung e so einwirkt, daß diese in entgegengesetztem Sinne mit
                              der Wirkung der Spannfeder g sich bewegt und dabei das
                              Sperrrad f, an dessen Welle die Signalscheibe d drehbar ist, um eine halbe Zahnweite dreht; beim
                              Aufhören des Stromes zieht die Spannfeder g das
                              Echappement wieder zurück, wodurch wieder eine Drehung des Sperrades f um die nächste halbe Zahnweite erfolgt.
                           Die telegraphische Verbindung zwischen Communicator und Indicator wird dadurch
                              hergestellt, daß von dem einen Pole der Batterie ein Draht zu einer
                              gemeinschaftlichen Contactstelle der Sectoren k, k
                              geführt, von der Achse
                              der drehbaren Contactwalze die Leitung bis zu einem Ende der Spirale von a, a gelegt, und unter Einschaltung der Spirale k des Weckerelektromagnetes, das andere Ende der Spirale
                              des Elektromagnetes a mit dem anderen Pole der Batterie
                              entweder direct oder durch die Erde in leitende Verbindung gebracht wird. (Daß man
                              hierbei auch die Spirale des Elektromagnetes j, Fig. 32, so
                              ein- und ausschalten kann, wie dieß der Dienst erfordert, ist ohnehin für
                              sich klar.) Wird nun durch Umdrehung der Kurbel a (Fig. 32) die
                              Contactwalze e auf ein Contactsegment k gedreht, so daß dasselbe unter Einwirkung des
                              Einstellungsstiftes den Contact sicher und richtig herstellen kann, so wird der
                              Elektromagnet a, a in Thätigkeit versetzt, folglich
                              vermöge der oben gegebenen Erörterung die Signalscheibe d um ein halbes Zeichenfeld vorwärts springen; beim Unterbrechen der Kette
                              mittelst weiteren Drehens der Kurbel a des Communicators
                              wird daher die Indicatorscheibe d in das nächste halbe
                              Zeichenfeld sich vorwärts bewegen. Bleibt während des Telegraphirens der Wecker h (Fig. 34) eingeschaltet,
                              so wird die Drehung der Signalscheibe d beim
                              jedesmaligen Anziehen des Ankerhebels des Elektromagnetes k dadurch unterstützt, daß ein Ansatz am Rande jener Scheibe vom Haken j dabei einen Impuls erfährt.
                           In seiner Patentbeschreibung erwähnt Gisborne noch eine
                              andere Anordnung für die Herstellung und Unterbrechung des Stromes mittelst der
                              Communicatorkurbel; hierbei weist er nur auf Fig. 35 hin, worin eine
                              Contactbüchse dargestellt seyn soll, in welcher die beiden Hebel a und b abwechselnd die
                              Contacte mit den Federn c und d herzustellen haben, während eine Scheibe mit dem Contactstücke f tangential gegen das untere Ende dieser Hebel einwirkt
                              und bei ihrer Bewegung nach einem oder dem anderen Sinne den einen dieser Hebel
                              heben und den anderen niederdrücken soll etc.
                           
                        
                     
                  
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