| Titel: | Maschine zum Ausschneiden und Formen des Thonteiges für Geschirre etc.; von R. Cochran, Fabrikant in Glasgow (Schottland). | 
| Fundstelle: | Band 179, Jahrgang 1866, Nr. LXVIII., S. 281 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXVIII.
                        Maschine zum Ausschneiden und Formen des
                           Thonteiges für Geschirre etc.; von R.
                              Cochran, Fabrikant in Glasgow
                           (Schottland).
                        Aus Armengaud's Génie industriel, December 1865, S.
                              321.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Cochran's Maschine zum Formen des Thonteiges für Geschirre
                           etc.
                        
                     
                        
                           Diese Maschine zum Ausschneiden und Formen des Thonteiges besteht aus zwei Blöcken
                              von Stuck, welche auf zwei Rahmen angebracht sind, die in Unterlagen mittelst
                              Excentrics, Daumen oder Krummzapfen verschiebbar sind, welche ihnen so eine
                              Hin- und Herbewegung ertheilen.
                           
                           Die Stuckblöcke müssen zur Bearbeitung flacher Gegenstände eine ebene Oberfläche
                              haben; wenn es sich aber um das Formen oder Pressen von Tellern, Untertassen,
                              Schüsseln oder ähnlichen Gegenständen handelt, so muß natürlich der Stempel (die
                              Patrize) die innere Form und die zugehörige Matrize die äußere Form des Gegenstandes
                              haben.
                           Die Bewegung der Maschine wird so regulirt, daß die genannten beiden Stuckblöcke,
                              nämlich der Stempel und die Matrize, sich einander so weit nähern, daß der zwischen
                              ihnen gelassene Raum gleich der Stärke des zu verfertigenden Gegenstandes ist. Die
                              Höhe des Stempelhubes sowie der Raum, welcher zwischen dem Stempel und der Matrize
                              verbleiben muß, werden durch einen Daumen oder Krummzapfen mit veränderlichem Hube
                              regulirt, welcher auf eine neben dem Bewegungsmechanismus der Maschine angebrachte
                              Zwischenwelle befestigt ist.
                           Figur 10
                              stellt eine solche Maschine in der Seitenansicht dar; Fig. 11 ist eine
                              Vorderansicht und Fig. 12 eine obere Ansicht derselben.
                           Das Gestell A dieser Maschine trägt alle beweglichen
                              Theile und an seinen oberen Theil sind die zwei Arme B
                              angegossen; diese Arme dienen dem Stempelträger C bei
                              seiner auf- und niedergehenden Bewegung als Führung; an diese Führungen
                              werden die Deckel B' mittelst Schrauben befestigt.
                           An das untere Ende des Stempelträgers C wird der
                              Stuckblock oder Stempel C befestigt, welcher die
                              untergelegten, zum Formen vorbereiteten Thonteigstücke in die Matrizen D und D' drückt, die
                              abwechselnd unter ihn zu stehen kommen.
                           Das Gestell A hat an seinem oberen Theile eine
                              horizontale hülsenförmige Oeffnung zur Aufnahme der rotirenden Welle E, an deren inneres Ende die Platte F aufgekeilt ist, welche mit einer Kurbelwarze versehen
                              ist, die mittelst der Stange F' mit dem Stempelträger
                              C verbunden ist; letzterer nimmt, sobald sich die
                              Platte F mit der Welle E
                              umdreht, eine in seinen Führungen B, B' auf- und
                              niedergehende Bewegung an.
                           Auf das äußere Ende der Welle E ist das große Rad H aufgekeilt, welches seine Bewegung von dem Getriebe
                              H' erhält, das auf die Treibwelle I befestigt ist; letztere wird durch einen Riemen,
                              welcher die feste Scheibe K umtreibt, in rotirende
                              Bewegung versetzt. Neben der Scheibe K befindet sich die
                              lose Scheibe K' und hinter dem Getriebe H' trägt das äußere Ende der Treibwelle I das Schwungrad L, welches
                              zur Regulirung der Bewegung der Maschine dient.
                           Auf die Welle E ist noch das Getriebe M befestigt, welches die Bewegung einem Rade N mittheilt, das mit einem Kurbelzapfen versehen ist, an
                              welchen die Stange O befestigt ist; letztere theilt dem
                              Hebel P
                               eine schwingende
                              Bewegung mit, welche dieser mittelst der Welle Q auf
                              einen ähnlichen Hebel P überträgt, der an das andere
                              Ende der Welle Q befestigt ist; durch die Schwingung der
                              letzteren wird mittelst der Stange R die geradlinige
                              horizontale Verschiebung der Tafel bewirkt, welche die Matrizen D und D' trägt, so daß diese
                              abwechselnd unter den Stempelblock C' gelangen.
                           Diese Bewegung ist so combinirt, daß, sobald die Matrize D, in welche man ein Stück Thon legt, unter den Formstempel (Preßstempel)
                              zu stehen kommt, dieser das Ende seines Weges nach unten erreicht und das unter ihn
                              gelegte Thonstück platt drückt; sobald der Stempel wieder in die Höhe geht, entfernt
                              sich die Matrize D und überläßt ihren Platz der Matrize
                              D', in welche man ebenso ein Stück Thon einlegt.
                              Diese Matrize gelangt in gleicher Weise unter den Stempel, sobald dieser zum
                              zweitenmale das Ende seines Weges nach unten erreicht; während dieser Zeit nimmt der
                              die Maschine bedienende Arbeiter das geformte Thonstück aus der Matrize D heraus und ersetzt es durch ein frisches Thonstück.
                              Die zum Pressen erforderliche Ruhezeit erzielt man mittelst Coulissen, welche in dem
                              Ende der Hebel P' und R
                              angebracht sind.
                           Je nach der Dicke, welche der zu formende Gegenstand erhalten soll, kann der
                              Zwischenraum zwischen den Matrizen und dem Stempel mit Hülfe der Schraube v verändert werden, welche man durch das Handrad V in Bewegung setzt, das auf die Spitze des
                              Stempelträgers C befestigt ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
