| Titel: | Anwendung der Elektricität für unterseeische Tiefenmessungen, von P. Hédouin in Lyon. | 
| Fundstelle: | Band 179, Jahrgang 1866, Nr. CIII., S. 427 | 
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                        CIII.
                        Anwendung der Elektricität für unterseeische
                           Tiefenmessungen, von P.
                              Hédouin in Lyon.
                        Nach Armengaud's Génie industriel, November 1865, S.
                              269.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                        Hédouin's Vorrichtung für unterseeische
                           Tiefenmessungen.
                        
                     
                        
                           Der Verfasser hat in einem umfassenden Aufsatze, der aus den Annales de la Société des sciences industrielles de Lyon in
                              unsere Quelle übergegangen ist, dargelegt, wie die bisher angewendeten unsicheren
                              Mittel zur Sondirung des Meeresbodens und für Tiefenmessungen besser durch Benutzung
                              elektromagnetischer Wirkungen ersetzt werden können. Seinem Vorschlage, der übrigens
                              nicht neu istIn gründlicher Weise wurde dieser Gegenstand von Schneider in seiner Abhandlung: „Das Ungenügende der
                                       bisherigen Tiefenmessungen und Vervollkommnung derselben mit Hülfe der
                                       Elektricität“ im Bulletin de
                                       l'Académie de St. Pétersbourg, 1863. t. V p. 157
                                    erörtert., entnehmen wir in Folgendem bloß dasjenige, was sich auf die Einrichtung des
                              hierfür zu benutzenden Apparates bezieht.
                           In Fig. 15 ist
                              im Durchschnitte die Vorrichtung abgebildet, durch welche die Leine oder das Tau, an
                              deren freies Ende das sogenannte Senkblei angehängt wird, ab- und
                              aufgewickelt werden kann. Zur Aufnahme der Leine ist nämlich der hohle Cylinder E, E bestimmt, auf dessen röhrenförmigem Theil G, G ein für diesen Zweck passend angeordnetes Kabel A, A' aufgewickelt ist. Dieses Kabel enthält zwei von
                              einander isolirte Leitungsdrähte, von welchen die obersten zwei Endstücke, durch die
                              Achse des Rohres G, G gehend, nach außen geführt werden,
                              so daß man zwischen die beiden Enden g und g' derselben eine Volta'sche Batterie mit den
                              elektromagnetischen Signalapparaten einschalten kann. An das Ende A' wird nun in fester Weise das sogenannte Senkblei B, B mittelst der röhrenförmigen Erweiterung b (Fig. 16) gehängt, während
                              die beiden freien Enden a und a' der Leitungsdrähte vollkommen isolirt von einander in den cylindrischen
                              zusammendrückbaren Schlauch D einmünden, so daß ihre
                              metallischen Enden f, f' unter gewöhnlichen Umständen
                              sich nicht berühren und von dem Metallkörper B, B durch
                              den isolirenden Schlauch D beständig isolirt bleiben.
                              Der sehr schwere metallene Senkkörper B, B ist außerdem
                              noch bei g', g' cylindrisch ausgebohrt, und in dieser
                              Bohrung kann der cylindrische sogenannte supplementäre Senkblock 
                              E noch durch ein kurzes Intervall hin- und
                              hergleiten. In der cylindrischen Bohrung von B, B ist
                              nämlich das feste Stück g, g angebracht, durch dessen
                              Mitte das Stäbchen c geht, welches in den massiven
                              Metallcylinder E eingeschraubt ist und letzteren dadurch
                              in dieser Höhlung erhält, daß es bei c' mit einer um
                              dasselbe geschraubten Platte versehen ist, mit welcher es auf der festen Platte g', g' aufliegt, so lange der Senkcylinder E seine tiefste Lage unterhalb B,
                                 B hat. An seinem oberen Ende ist dieses Stäbchen mit einer kleinen, von den
                              übrigen Theilen der Senkvorrichtung isolirten Platte d
                              versehen, die unter gewöhnlichen Umständen mit den Enden f und f' des als Leine dienenden Kabels nicht
                              in Contact seyn darf. Dieser Contact wird jedoch hergestellt, sobald der
                              Senkcylinder E durch Auffallen seines unteren sehr
                              schweren Theiles C auf den festen Meeresboden u. dgl.
                              von unten nach oben in den biegsamen Schlauch D gleiten
                              kann.
                           Es ist nun leicht zu sehen, in welcher Weise die Wirkung dieses Apparates erfolgt.
                              Wird nämlich in die Kette der Elektromagnet eines passenden Signalapparates F (Fig. 18) bei b', b' eingeschaltet, so wird offenbar, wenn der
                              Senkblock B, B in das Wasser versetzt wird, die
                              Volta'sche Kette so lange unterbrochen bleiben, bis der schwere Senkcylinder E den Meeresgrund oder überhaupt eine feste Unterlage
                              erreicht hat. Tritt aber Letzteres ein, so wird der Cylinder E so weit aufwärts gleiten, bis die Stücke C
                              und B sich berühren; die Kette wird hierdurch
                              geschlossen, und der Signalapparat wird sohin die Ankunft des Senkbleies auf festem
                              Grunde ankündigen. – Der Constructeur hält es für zweckmäßig, an der Welle
                              des Abwickelungsapparates (Fig. 15) eine
                              Sperr- oder Bremsvorrichtung, wie eine solche in Fig. 17 abgebildet ist,
                              anzubringen, bei welcher der Sperrkegel E' durch eine
                              elektromagnetische Vorrichtung dirigirt wird. Wird nämlich die Spirale des
                              Elektromagnetes E (Fig. 17) ebenfalls in die
                              Kette eingeschaltet, so wird offenbar beim jedesmaligen Schließen der letzteren die
                              Armatur e gegen den Eisenkern von E gezogen, wodurch also der Sperrkegel E' in
                              das Hemmungsrad einfallen und das weitere Abwickeln des Kabels momentan oder auf die
                              Dauer unterbrechen kann, je nachdem der Senkkörper C
                              bloß vorübergehend, etwa über eine Felsenbank etc., geglitten oder auf dem
                              Meeresboden selbst angekommen ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
