| Titel: | Penabert's Photographien auf Milch- oder Opalglas. | 
| Fundstelle: | Band 179, Jahrgang 1866, Nr. CX., S. 454 | 
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                        CX.
                        Penabert's Photographien auf Milch- oder Opalglas.
                        Penabert's Photographien auf Milch- oder
                           Opalglas.
                        
                     
                        
                           In der Sitzung der französischen Akademie der Wissenschaften vom 26. December 1865
                              wurde eine von Hrn. Penabert eingesendete Probe von
                              Photographien auf Opalglas, welche nicht eingebrannt
                              sind, und nach des Verfertigers Angabe dennoch unveränderlich seyn sollen,
                              vorgezeigt.
                           „Diese unmittelbar als Positive erhaltenen Photographien,“ sagt
                              Penabert, „dürfen nicht mit den in England,
                                 Amerika und Frankreich als „Photographie auf
                                       Porzellan“ bereits länger bekannten Erzeugnissen
                                 verwechselt werden. Man verfährt bei ihrer Darstellung in folgender
                                 Weise.“
                              
                           
                              „Auf ein gehörig gereinigtes Stück Milchglas (Opal- oder
                                 Alabasterglas) bringt man eine Schicht von gewöhnlichem, auf die bekannte Weise
                                 bereitetem Collodium, welches aber wenigstens ein Jahr alt seyn muß (da das
                                 Verfahren mit solchem Collodium, meinen Beobachtungen zufolge am sichersten
                                 gelingt), und taucht die so vorbereitete Platte drei Minuten lang in ein
                                 Sensibilisirungsbad, welches auf die Weise bereitet wird, daß man 7 Grm.
                                 salpetersaures Silberoxyd in 100 Grm. destillirten Wassers löst und 2000 Grm.
                                 dieser Lösung mit 16 Grm. reiner Salpetersäure versetzt. Dann wird die Platte
                                 etwa 50 Secunden lang in der Dunkelkammer exponirt.“
                              
                           
                              „Das Bild wird durch eine Lösung von Eisenvitriol entwickelt, wie man sie
                                 zu diesem Zwecke gewöhnlich anwendet; doch muß sie mit höchstens zwei
                                 Drittheilen Wasser verdünnt und dann mit einem Fünftheile Holzessigsäure
                                 versetzt werden.“
                              
                           
                              „Nach gehöriger Entwickelung des Bildes, welche eine gewisse Zeit
                                 erfordert, wird dasselbe mittelst einer sehr verdünnten Lösung von
                                 unterschwefligsaurem Natron fixirt, dann in einem sehr schwachen
                                 Schwefelammonium-Bade getont und gut ausgewaschen.“
                              
                           „Diese Photographien sind so unveränderlich, daß sie sogar der Einwirkung
                                 von Säuren widerstehen und daß eine und dieselbe Glasplatte nicht zum zweiten
                                 Male benutzt werden kann.“ (Comptes rendus, t. LXI p. 1137; December 1865.)