| Titel: | Mankowski's Filterpresse. | 
| Fundstelle: | Band 181, Jahrgang 1866, Nr. XXX., S. 109 | 
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                        XXX.
                        Mankowski's Filterpresse.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, Mai 1866, S.
                              247.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. II.
                        Mankowski's Filterpresse.
                        
                     
                        
                           Mankowski's Filterpresse unterscheidet sich von den
                              bisher vorgeschlagenen Apparaten dieser Art durch die große Filtrirfläche, welche
                              sie im Vergleiche zu dem Raum den sie einnimmt darbietet; in Folge hiervon werden
                              die zu filtrirenden oder auszupressenden Substanzen viel wirksamer behandelt und
                              überdieß können die Rückstände leichter entfernt werden, während die ganze Arbeit
                              vereinfacht und daher auch viel an Filtrirtüchern gespart wird.
                           Diese Filterpresse läßt sich auf sehr verschiedene Art construiren; denn der Zweck,
                              welcher mittelst beliebiger passender Mittel erreicht werden soll, ist die
                              Vergrößerung der Filtrirfläche. Man denke sich indessen ein hinreichend starkes
                              Gefäß, dessen beide Enden durch Deckel geschlossen werden, die in ihrer Mitte in
                              einen rohrförmigen Ansatz endigen; zwischen den unteren Flantsch der Gefäßwandung
                              und den Flantsch des unteren Deckels wird eine starke Scheibe eingelegt, in welche
                              eine große Anzahl verticaler, ihrer ganzen Länge nach durchbohrter Rohre befestigt
                              ist. Diese Rohre werden in passende Futterale oder Scheiden aus durchlässigem Gewebe
                              gesteckt.
                           Die Flüssigkeit, welche mittelst Luft oder Dampf eingetrieben wird, geht durch die
                              Gewebe und die Löcher der Röhren hindurch und fließt dann in den unteren gewölbten
                              Deckel, aus welchem sie in einen beliebigen Behälter abgeleitet wird.
                           Das Filtriren könnte auch mit Hülfe des luftleeren Raumes bewirkt werden, der sich
                              mittelst eines Rohres in dem unteren Deckel herstellen ließe.
                           Wenn das Filter mit ausgedrückten und trocken gewordenen Rückständen angefüllt ist
                              und daher gereinigt werden muß, genügt es meistens, dasselbe umzudrehen und durch
                              die Ausflußöffnung der filtrirten Flüssigkeit Wasser einzuführen; dieses Wasser, welches nun den
                              entgegengesetzten Weg nimmt, reinigt schnell den Apparat.
                           Den Körper oder das Mittelstück von diesem conischen Filter könnte man auch leicht so
                              anfertigen, daß er das Herausnehmen der Scheibe mit den Röhren und der
                              Rückstandsmasse gestattet; oder der Körper des Filters könnte aus zwei Theilen
                              bestehen, die sich in verticalem Sinne öffnen, wornach der ganze Rückstand entblöst
                              wäre.
                           Einen Apparat, welcher auf die im Vorstehenden kurz angegebene Weise construirt ist,
                              stellt Fig.
                                 14 im Verticaldurchschnitt dar.
                           Das Mittelstück A der Filterpresse, welches die Form
                              eines abgestumpften Kegels hat, ist durch die zwei gewölbten Deckel oder Böden B und C geschlossen, an
                              welche die Rohre b und c
                              befestigt sind; diese Deckel werden durch eine Anzahl Schraubenbolzen an das
                              Mittelstück befestigt. Zwischen den unteren Flantsch des Mittelstückes A und den Flantsch des Bodens C ist, wie schon oben erwähnt wurde, eine starke Scheibe oder Platte D eingelegt, welche eine mehr oder weniger große Anzahl
                              von Röhren d aufnimmt, die ihrer ganzen Länge nach
                              durchbohrt sind; diese mit einem passenden durchlässigen Gewebe umgebenen Röhren
                              bilden die eigentlichen Filter, deren Oberfläche im Vergleiche zu den Dimensionen
                              des sie umschließenden Gefäßes eine bedeutende ist.
                           Die zu filtrirende flüssige Substanz wird unter starkem Drucke durch das Rohr b eingeführt und der Apparat mit derselben ganz
                              angefüllt; unter dem fortwährend auf sie einwirkenden Drucke geht sie durch die
                              durchlässigen, die Röhren d umgebenden Gewebe und dann
                              durch die Löcher der Röhren hindurch in den unteren Deckel oder Boden, aus welchem
                              sie durch das Rohr c in einen beliebigen Behälter
                              abgeleitet wird.
                           Wenn man den Apparat mittest des Rohres c mit einer
                              Luftpumpe in Verbindung setzen würde, so könnte man dadurch ebenfalls ein
                              regelmäßiges und schnelles Filtriren bewirken.
                           Ist die Operation beendigt, so reinigt man den Apparat, indem man denselben um seine
                              Zapfen t umdreht und Wasser unter dem erforderlichen
                              Drucke durch das Rohr c einführt.
                           Hat man Flüssigkeiten zu filtriren, welche harte Rückstände ergeben, so kann man den
                              Apparat dadurch reinigen, daß man entweder die Scheibe mit den Röhren herausnimmt
                              oder den Apparat auseinander nimmt, falls er aus zwei cylindrischen Theilen besteht;
                              in beiden Fällen sind dann die Rückstände zugänglich.
                           Die durchbohrten Röhren könnten auch durch Drahtspiralen ersetzt werden, welche man
                              mit Hülfe eines nachher herausgezogenen Dornes aufgewickelt hat; die Windungen des Drahtes würden einen
                              genügenden Zwischenraum für den Durchgang der Flüssigkeit lassen, welche dabei
                              ebenso mittelst der durchlässigen Hülle filtrirt würde, wie es bei der in der Figur
                              dargestellten Anordnung der Fall ist.
                           Die vorstehend beschriebene Construction einer Filterpresse wurde Hrn. E. Mankowski am 26. Mai 1865 für Frankreich patentirt.
                           
                        
                     
                  
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