| Titel: | Der Zipshausen'sche Rohrabschneider. | 
| Fundstelle: | Band 181, Jahrgang 1866, Nr. XLIX., S. 191 | 
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                        XLIX.
                        Der Zipshausen'sche
                           Rohrabschneider.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Zipshausen's Rohrabschneider.
                        
                     
                        
                           Dieser Apparat, welcher in Fig. 21–23 dargestellt
                              ist, besteht aus folgenden drei Haupttheilen:
                           1) aus dem starken schmiedeeisernen Rahmen A, dessen
                              oberer Theil als festes Widerlager für das abzuschneidende Rohr R und zur sicheren Führung desselben dient, während die
                              Langseite die Wange zur Führung des Supports mit dem Schneidzeuge und die untere
                              Seite die Schraubenmutter für die den Support bewegende Spindel bildet;
                           2) aus dem auf dem Nahmen A gleitenden Supporte B mit dem Schneidzeuge; letzteres ist ein aus gehärtetem
                              Stahle bestehendes Rädchen mit glattem Rande, dessen Durchmesser 1 Zoll stark ist
                              und sich um eine Achse, jedoch ohne seitliche Abweichung, frei bewegen kann;
                           3) aus der schmiedeeisernen Schraubenspindel S, durch
                              welche der Support und mit ihm das Schneidzeug dem Rohre genähert und davon entfernt
                              werden kann, und deren hinterer Theil die Handhabe bildet, die mit den Armen a, a zum Anziehen der Spindel versehen ist. Das vordere
                              Ende der Spindel greift in eine am unteren Ende des Supports angebrachte Oeffnung
                              und ist durch eine eingedrehte Nuth und ein in diese eingreifendes Arretirstiftchen
                              drehbar mit demselben verbunden.
                           Zum Zwecke des Abschneidens wird das Rohr in einen Schraubstock festgeklemmt, und an
                              der abzuschneidenden Stelle mit Oel bestrichen, dann der Apparat angelegt, und zwar
                              so, daß das Rohr R in den winkelig gebogenen oberen
                              Theil des Rahmens A zu liegen kommt. Die
                              Schraubenspindel wird nun mittelst der Arme a, a
                              angezogen, bis sich das Rädchen fest in dem Umfange des Rohres eingepreßt hat.
                              Geschieht alsdann die Drehung des festgespannten Apparates nach einer beliebigen
                              Richtung um das in demselben eingeklemmte Rohr und in einer zur Achse desselben
                              rechtwinkeligen Ebene, so wird sich in Folge des Anpressens das gehärtete Rädchen in
                              das weichere Eisen eindrücken und, durch die dabei zur Geltung kommende schneidende
                              und abschleifende Wirkung desselben erleichtert, eine Rinne in dem Umfange des
                              Rohres bilden, die sich bei wiederholtem Herumführen und aufmerksamen Anziehen der
                              Schraube rasch vertieft.
                           Beispielsweise ist zum Abschneiden eines starken 3/4 zölligen schmiedeeisernen Rohres
                              nicht mehr als ein viermaliges Herumführen des Apparates nöthig. Die Schnittfläche ist
                              glatt und schwach conisch; der Form des Rädchens entsprechend, und sowohl der innere
                              als der äußere Rand in Folge des Druckes etwas umgebogen.
                           Hr. Zipshausen in Remscheid verfertigt die Rohrschneider
                              in zwei verschiedenen Größen, wovon die kleinere Sorte zum Abschneiden von Röhren
                              bis zu 1 Zoll und die größere zum Abschneiden von bis zu 2 Zoll starken Röhren
                              dient. Der Preis der erstgenannten Sorte ist 5 1/2 Thlr., der der letzteren 7 1/2
                              Thlr. (Journal für Gasbeleuchtung.)
                           
                        
                     
                  
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