| Titel: | Verfahren zur Anfertigung von Eisenbahnradreifen aus Gußstahl; von J. J. Firth in Sheffield. | 
| Fundstelle: | Band 181, Jahrgang 1866, Nr. LXIX., S. 258 | 
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                        LXIX.
                        Verfahren zur Anfertigung von Eisenbahnradreifen
                           aus Gußstahl; von J. J.
                              Firth in Sheffield.
                        Aus dem London Journal of arts, Juni 1866, S.
                              347.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Firth's Anfertigung von Eisenbahnradreifen aus
                           Gußstahl.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung (patentirt in England am 25. Mai
                                 1865) besteht darin, daß man einen hohlen Gußstahlcylinder auf einer
                              Spindel hämmert und ihn so in seiner Dicke verkleinert, und dann zwischen Werkzeugen
                              von bestimmter Form so schmiedet, daß Erhöhungen die dem Rande des fertigen Reifens
                              entsprechen, gebildet werden. Durch diese beiden Operationen wird das Metall
                              bedeutend verdichtet.
                           Zu diesem Zweck hämmert man also den hohlen gußstählernen Cylinder auf einer Spindel
                              und gibt so dem Metall mehr Zähigkeit. Dann bringt man den Cylinder zwischen einen
                              Hammer und Amboß, in
                              welchen Furchen so gebildet sind, daß aus dem Cylinder Erhöhungen und Vertiefungen
                              entstehen, die dem Rande der Eisenbahnwagenreifen entsprechen, wie die beigegebenen
                              Abbildungen zeigen, von denen Fig. 10 ein Durchschnitt
                              und Fig. 11
                              eine Endansicht ist. Das cylindrische Gußstahlstück wird hernach von der Spindel
                              genommen, auf eine Drehbank gebracht und in der Mitte der Erhöhungen nach den
                              punktirten Linien in Fig. 10 durchgestochen,
                              so daß einzelne Ringe entstehen. Die Erhöhungen werden am besten so breit gemacht,
                              daß aus jeder durch das Durchstechen auf der Drehbank zwei Ränder zu Bandagen
                              entstehen; die Erhöhung kann jedoch auch so gemacht werden, daß nur ein Rand daraus
                              gefertigt werden kann, in welchem Falle natürlich das Durchstechen auf der Drehbank
                              an der einen Seite der Erhöhung geschehen muß. Die Spindel auf welcher das
                              cylindrische Gußstahlstück gehämmert wird, muß genügend conisch seyn, damit das
                              Fortrücken erleichtert wird. Ist nun der Cylinder auf der Drehbank in Ringe
                              geschnitten oder so getheilt, daß jeder Theil zum Bilden einer Bandage paffend ist,
                              so werden dieselben auf einem gewöhnlichen Walzwerke für endlose Bandagen fertig
                              gemacht. Durch diese verschiedenen Operationen, und besonders dadurch, daß der ganze
                              Gußstahlcylinder erst auf einer Spindel gehämmert, dann durchschnitten und wie oben
                              erklärt, fertig gemacht wird, fallen die Bandagen in jeder Hinsicht solider und
                              besser aus, als einfach gegossene und gewalzte Reifen, oder als solche die zusammen
                              in Form eines Cylinders gegossen aber nicht gehämmert oder gewalzt sind.
                           Anstatt den Cylinder auf seiner äußeren Oberfläche glatt zu gießen, kann man
                              denselben gleich mit solchen Erhöhungen anfertigen, welche den Rand des Reifens zu
                              bilden gestatten, wie es Fig. 11a zeigt, und hat dann nicht nöthig diese
                              Erhöhungen aus dem glatten Cylinder heraus zu schmieden. Man kann nun den Cylinder
                              wie vorher beschrieben auf der Drehbank gleich in Ringe theilen und dann fertig
                              walzen, oder noch besser erst hämmern wie in Fig. 10 und 11, dann
                              theilen und walzen.
                           
                        
                     
                  
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