| Titel: | Federn für die Personen- und Güterwagen der Eisenbahnen, von W. Toshach in New-York. | 
| Fundstelle: | Band 181, Jahrgang 1866, Nr. LXXXVII., S. 344 | 
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                        LXXXVII.
                        Federn für die Personen- und Güterwagen
                           der Eisenbahnen, von W.
                              Toshach in New-York.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, Juni 1866, S.
                              333.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Toshach's Federn für Eisenbahnwagen.
                        
                     
                        
                           So gut die allgemein im Gebrauche befindlichen Federn mit gebogenen übereinander
                              liegenden Blättern sind, haben doch ihr ziemlich hoher Preis und der große Raum,
                              den sie einnehmen, zur Erfindung von verschiedenen anderen Federarten geführt,
                              welche mit Elasticität und Dauerhaftigkeit auch Wohlfeilheit verbinden sollen. Von
                              den bis jetzt vorgeschlagenen sind zunächst diejenigen zu nennen, welche aus
                              Kautschukcylindern bestehen; dieselben ergeben bei den Personenwagen der Eisenbahnen
                              recht gute Resultate, aber bei den Güterwagen werden sie nach kurzer Verwendung
                              unbrauchbar. Dann kommen die Spiralfedern, von denen verschiedene Arten in Gebrauch
                              sind. Bei der Eisenbahn von Camden nach Umboy verwendet man nach dem Scientific American, dem wir diese Notiz entnehmen, 6
                              bis 8 Spiralen aus Rundstahl von ungefähr 40 und 65 Millimetern Durchmesser, welche
                              direct über den Achsen angebracht werden und so jeder Witterung ausgesetzt sind. Bei
                              einigen anderen Eisenbahnen wendet man eine große Anzahl kleiner Federn von ungefähr
                              32 Millimetern Durchmesser in einer Büchse an welche mit Recht ein Nest genannt
                              wird, aber sie ist ein sehr hartes Nest, selbst für einen Güterwagen. Bei einer
                              anderen Bahn stopft man die Federn mit Wolle aus und bringt eine Anzahl derselben in
                              einer Büchse an.
                           Man macht auch noch Gebrauch von einer Spiralfeder, welche aus einem Stahlstab von 32
                              Millimetern Breite und 20 Millimetern Dicke besteht, der in der Mitte auf jeder
                              Seite eine Nuth hat, und in einem Cylinder von 12 bis 15 Centimetern Durchmesser mit
                              einem Band aus Kautschuk aufgewickelt ist, welches die ganze Länge der Feder
                              durchläuft, so daß zwischen je zwei Windungen des Stahles eine Windung des
                              Kautschukbandes zu liegen kommt; letzteres paßt genau in die erwähnte Nuth und es
                              werden so die zwei als die besten bekannten elastischen Substanzen combinirt.
                           Der Erfinder des Systems, welches in den Figuren 12 und 13 dargestellt
                              ist, gibt demselben deßhalb den Vorzug, weil es nach seiner Behauptung ebenso
                              elastisch, jedoch compacter und weniger kostspielig ist, dabei aber nach demselben
                              Principe wie die Federn mit gebogenen Blättern wirkt.
                           Dieses neue Federsystem besteht aus einer Anzahl übereinander liegender Federn L, welche im Inneren einer gußeisernen Büchse B vereinigt sind, die an beiden Enden offen ist und oben
                              durch eine gußeiserne Platte P geschlossen wird, welche
                              man durch Schraubenbolzen b befestigt. Um eine richtige
                              Compensation herzustellen, werden zwei Reihen von Blättern in umgekehrtem Sinne
                              gerichtet und jede Reihe wird dann an ihrem oberen Theile, welcher die größte
                              Biegsamkeit darbietet, mit den Bolzen a der Platte A verbunden, die am Fahrzeug befestigt ist.
                           
                           Die in den erwähnten Figuren dargestellte Anordnung ist für Güterwagen bestimmt, aber
                              mit Hülfe eines kreisförmigen Kopfes über der Büchse B,
                              welcher aus Schmiedeeisen oder Kautschuk bestehen kann, läßt sich dieselbe auch bei
                              anderen Fahrzeugen mit Vortheil anwenden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
