| Titel: | Vorrichtung zum Einsprengen der zur Appretur bestimmten Gewebe; vom Fabrikbesitzer A. Stephan in Berlin. | 
| Fundstelle: | Band 184, Jahrgang 1867, Nr. IX., S. 44 | 
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                        IX.
                        Vorrichtung zum Einsprengen der zur Appretur
                           								bestimmten Gewebe; vom Fabrikbesitzer A. Stephan in Berlin.
                        Aus den Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des
                                 										Gewerbfleißes in Preußen, 1866 S. 182.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Stephan's Vorrichtung zum Einsprengen der Gewebe.
                        
                     
                        
                           Bisher wurde die Operation des Gewebe-Einsprengens auf verschiedene Weise,
                              									aber meistens dadurch ausgeführt, daß man einen Sprühregen vermittelst einer schnell
                              									rotirenden Bürste erzeugte und von diesem die vorübergezogenen Gewebe treffen ließ.
                              									Einerseits erfordern diese Bürsten viel Kraft, andererseits stocken leicht die
                              									Schweinsborsten, so daß ich schon lange in meiner englischen Einsprengemaschine die
                              									Schweinsborsten durch eben so lange Messingdrähte ersetzt habe, aber freilich auf
                              									Kosten der anzuwendenden Kraft.
                           In neuerer Zeit sind als Spielerei die Sprüher oder
                              									sogenannten Refraichiseurs (auch Nervenstärker genannt)
                              									beliebt, und zur Inhalation feuchter Stoffe mit Erfolg angewendet worden.
                           Nach dem Princip dieser so sinnreichen wie einfachen kleinen Apparate habe ich den in
                              										Fig. 31
                              									und 32
                              									verdeutlichten Apparat für Gewebe hergestellt und in Gang gebracht.
                           Ein Rohr ist auf die benöthigte Breite mit kleinen Röhren besetzt, in Abständen von 1
                              									1/2 bis 2 Zoll, durch welche Dampf- oder Luftstrahlen, die das
                              									einzusprengende Wasser mit sich fortreißen, ausgeblasen werden.
                           Das Stück a, Figur 32, ist von
                              									Messing, und nur eben so breit (etwa 1 Zoll) als die Stärke der Röhrchen es
                              									verlangt; es sind also eben so viele Röhrenhalter aufgeschraubt als Röhren
                              									angewendet werden, wie dieß die Ansicht Fig. 33 verdeutlicht.
                              									– Die Ausströmer sind wie Gasbrenner von Messing, und eingeschraubt; das
                              									Uebrige ist von Eisen.
                           Die Localitäten bedingen die Art der Anbringung an den Sprenge-Aufbäumstühlen,
                              									wobei die Vorrichtung freien Spielraum gestattet. Ein Druck von mindestens 1/3 oder
                              									1/2 Atmosphäre ist nöthig. Bei Anwendung von Dampf muß für die Fortschaffung
                              									etwaiger überströmender Mengen gesorgt seyn. Für Luft darf der Ventilator nicht
                              									allzu klein gewählt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
