| Titel: | Der Milbank-Amsler'sche Hinterladungsgewehr-Verschluß. | 
| Fundstelle: | Band 184, Jahrgang 1867, Nr. XII., S. 49 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XII.
                        Der Milbank-Amsler'sche
                           								Hinterladungsgewehr-Verschluß.
                        Der Milbank-Amsler'sche
                           								Hinterladungsgewehr-Verschluß.
                        
                     
                        
                           Das von der schweizerischen technischen Kommission für die Umänderung der dortigen
                              									Stutzen und Gewehre kleinen Kalibers empfohlene und im November v. Is. zu diesem
                              									Zwecke vom schweizerischen Bundesrathe adoptirte Hinterladungsgewehr-System
                              										Milbank-Amsler gehört derjenigen Kategorie von
                              									solchen Handfeuerwaffen an, bei denen das Verschlußstück
                              									aus einer Klappe besteht, die sich in einem Scharnier entweder nach vorn
                              									oder seitwärts bewegen, beziehungsweise überlegen läßt,
                              									und welche dem entsprechend namentlich zur Umänderung der
                              									bereits vorhandenen Vorderladungs- in Hinterladungsgewehre ganz besonders geeignet erscheint, indem dieses Verschlußstück, ohne Aenderungen am Schlosse dieser Gewehre zu bedingen,
                              									sich in höchst einfacher Weise an dem hinteren Laufstücke derselben anbringen
                              									läßt.
                           Beim Milbank-Amsler'schen Gewehre bewegt sich diese
                              									Verschlußklappe wie beim Wänzel'schen nach oben, und vorn
                              									um ein zur Querachse des Rohres parallel liegendes Scharnier herum. Nach Milbank's ursprünglichem Vorschlage wurde dieselbe beim
                              									Schusse durch einen Bolzen fest in ihrer Lage erhalten,
                              									welcher, schräg zur Seelenachse des Rohres durch sie
                              									hindurchgehend, in die untere Laufwandung sich versenkte und so das Streben der
                              									unter ihm thätigen Pulvergase, eine Drehung des Deckels um seine im Laufe liegende
                              									Querachse zu bewirken, erfolglos zu machen hatte. – Nach Amsler's von der Commission angenommenem
                              									Verbesserungsvorschlage aber ist dieser Milbank'sche
                              									Verschlußbolzen dann durch einen sich zwischen den Deckel des Verschlusses und das
                              									Bascüle-Stück des Rohres einschiebenden Keil
                              									ersetzt worden, welcher letztere ebenso wie Milbank's
                              									Bolzen schief zur Laufachse steht und so das Oeffnen des
                              									Verschlusses während er an seiner Stelle sitzt unmöglich macht. Wird dieser Keil, dessen Achse tiefer als die der Verschlußklappe liegt, aber emporgehoben, so folgt die
                              									letztere nach.
                           Berlin, im März 1866.
                           Darapsky.