| Titel: | Centrifuge für continuirlichen Betrieb, von P. Hanrez. | 
| Fundstelle: | Band 184, Jahrgang 1867, Nr. XXIII., S. 114 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        XXIII.
                        Centrifuge für continuirlichen Betrieb, von
                           									P. Hanrez.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. III.
                        Hanrez, Centrifuge für continuirlichen Betrieb.
                        
                     
                        
                           Diese sinnreich construirte Maschine, zunächst für das Trocknen der künstlichen
                              									Kohlen, der Körner, Erze etc. bestimmt, beabsichtigt der Erfinder auch für die
                              									Zuckerfabrication, nämlich zum Ausschleudern der krystallisirten Massen,
                              									anzuwenden.
                           Die Centrifuge wird continuirlich auf mechanischem Wege gespeist und ebenso entleert;
                              									alle Handarbeit zu diesem Zwecke fällt also weg und aller Aufenthalt durch Anhalten,
                              									Entleeren, Beschicken und Ingangsetzen wird erspart.
                           In Fig. 32*
                              									ist (nach Armengaud's Publication
                                 										industrielle t. XVII p. 205) die Maschine in
                              									der Construction abgebildet, wie sie sich im praktischen Betriebe zum Trocknen der
                              									künstlichen Kohlen seit längerer Zeit bewährt hat. Im Aeußeren unterscheidet sie
                              									sich nicht von den gewöhnlichen Schleudern. Der äußere Mantel A besteht aus Gußeisen und trägt den Bock A'
                              									mir den Halslagern a und a'
                              									für die verticalen Wellen, sowie die Lager b und b' für die horizontale Welle B, welche, durch die Treibrolle P in Bewegung
                              									gesetzt, diese mittelst der conischen Räder C und C' auf die Schleuder überträgt. Die Trommel D ist unten mittelst der beiden Reife und Arme c an die Mittelwelle D'
                              									befestigt, welche etwa 300 Umdrehungen in der Minute macht. Diese Welle läuft oben
                              									im Halslager a, unten in einem Stahlkern in dem einen
                              									Oelbehälter bildenden Spurlager e. Dieses ist mit der
                              									Schale E verbunden, welche selbst mit der Grundplatte
                              										E' der Maschine zusammengegossen ist. Diese Schale
                              									hat den Zweck, nebst dem ringförmigen blechernen Rande e' an der Trommel, welcher die Dichtung herstellt, den inneren Raum des
                              									äußeren Mantels vom Inneren abzutrennen. Die Trommel D
                              									hat eine äußere Wand d aus Eisenblech (mit Löchern von
                              									0,01 Met. Durchmesser), an welche sich mittelst vier Eisenreifen das innere Sieb aus
                              									Kupfer (mit Löchern von 0,5 Millimet.) von einer Dicke von 3 Millimet. anlegt. Der
                              									Cylinder ist vollkommen gearbeitet, so daß eine darin befindliche Schraube sich mit
                              									einem sehr geringen Spielraum darin bewegen kann. Diese Schraube H besteht aus Windungen von Eisenblech, die den
                              									gußeisernen Kern H' umgeben. Sie hat eine von derjenigen
                              									der Trommel abweichende Geschwindigkeit, welche ihr mittelst der vier Zahnräder F¹, F², F³, F⁴
                              									ertheilt wird, die je 30, 37, 35 und 28 Zähne haben. Das erstere ist auf die Mittelwelle
                              									aufgezogen, das letztere auf den Ring, welcher die Fortsetzung des Schraubenkernes
                              									bildet. Es dreht sich somit die Schraube in der gleichen Richtung wie die Trommel,
                              									und zwar ergibt sich ihre Geschwindigkeit zu 304 Umdrehungen in der Minute, so daß
                              									sie in Wirklichkeit sich viermal in der Minute innerhalb der Trommel dreht.
                              									Neuerdings hat Hr. Hanrez diese Uebertragung dahin
                              									abgeändert, daß der Ring des Schraubenkernes, der hier das Rad F⁴ trägt, verlängert ist, durch das Halslager a hindurchgeht und dann ein conisches Getriebe trägt, in
                              									welches ein an das conische Rad C' der Welle B angegossener zweiter Zahnkranz eingreift. Die Zahl der
                              									Zähne ist so eingerichtet, daß auch bei dieser einfachen Einrichtung dasselbe
                              									Umdrehungsverhältniß wie oben resultirt. Bei dem Gebrauche der Maschine wird die
                              									auszuschleudernde Masse durch einen Transporteur über die mittlere Oeffnung G befördert und fällt auf das ringförmige Blech g, welches mittelst der Bolzen g' an der Trommel befestigt ist. Die Centrifugalkraft schleudert diese
                              									Masse an den oberen Theil der Trommel und sie würde daselbst verbleiben, wenn die
                              									Bewegung der Schraube sie nicht zum fortwährenden Niedergehen zwänge. Während dieses
                              									Fortschreitens wird die Flüssigkeit abgeschleudert, so daß die Masse unten trocken
                              									ankommt. Sie fällt dann aus der Mitte der Schale E in
                              									eine unter der Maschine angebrachte Transportvorrichtung u.s.w. Die abgesonderte
                              									Flüssigkeit wird in dem Mantel A gesammelt und seitlich
                              									abgeführt. Zwei Thüren dienen zum Reinigen des Flüssigkeitsraumes.
                           Eine solche Trommel, welche schon 18 Monate zum Trocknen künstlicher Kohle im Gang
                              									ist, soll noch nicht im Geringsten abgenutzt seyn; sie enthält stets 1 1/2 Ctr.
                              									Kohle und kann in 10 Stunden 1000 Ctr. trocken schleudern. An Betriebskraft wird
                              									etwas über 5 Pferdekräfte erfordert. In der Fabrik künstlicher Kohlen zu Charleroi
                              									arbeiten drei solche Schleudern zur größten Zufriedenheit und mit erheblichem
                              									Vortheil. (Zeitschrift des Vereines für die Rübenzucker-Industrie im
                                    									Zollverein, 1866 S. 771.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
