| Titel: | Ergebnisse bei der Bestimmung der Gerbsäure in einer größeren Anzahl von Eichenrinden mit Berücksichtigung der neueren Methoden; von Professor Dr. Ph. Büchner. | 
| Autor: | Ph. Büchner | 
| Fundstelle: | Band 184, Jahrgang 1867, Nr. LII., S. 250 | 
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                        LII.
                        Ergebnisse bei der Bestimmung der Gerbsäure in
                           								einer größeren Anzahl von Eichenrinden mit Berücksichtigung der neueren Methoden; von
                           								Professor Dr. Ph.
                              								Büchner.
                        Büchner, Bestimmung der Gerbsäure in einer Anzahl von Eichenrinden
                           								mit Berücksichtigung der neueren Methoden.
                        
                     
                        
                           Es war ursprünglich nur meine Absicht gewesen, eine größere Anzahl von Eichenrinden
                              									auf ihren Gehalt an Gerbsäure zu untersuchen, um durch die erlangten Resultate
                              									zugleich die Frage zu beantworten, inwiefern das Alter der Bäume, ihr Standort, die
                              									Boden- und sonstigen Verhältnisse einen bestimmten Anhalt bei der
                              									Beurtheilung ihres Gerbwerthes abgeben.
                           Nachdem von Fehling-Müller,
                                 										Handtke, Hammer, Persoz, Gerland, Fleck,
                                 										Mittenzwey und Löwenthal die verschiedensten
                              									Methoden für die Bestimmung des Gerbstoffs veröffentlicht worden, und der Werth
                              									derselben sowohl hinsichtlich ihrer Genauigkeit und Brauchbarkeit, als auch ihrer
                              									leichteren oder schwierigeren Ausführbarkeit zuerst von Gauhe und in einer späteren Abhandlung von Hallwachs
                              									Polytechn. Journal Bd. CLXXX S.
                                       											53. kritisch zusammengestellt und beleuchtet worden, wollte ich von vorn herein
                              									den Gerbsäuregehalt der zur Untersuchung bestimmten Eichenrinden ohne Unterschied
                              									nach der von Löwenthal angegebenen Methode durchführen,
                              									da dieselbe meiner Ansicht nach rasch und leicht ausführbar ist, und bei
                              									Wiederholung der Analyse sehr genau übereinstimmende Resultate liefert.
                           Obwohl meine Arbeit in dieser Richtung beinahe zu Ende geführt war, so mußte die
                              									Grenze des vorgesteckten Zieles insofern überschritten werden, als zuerst Jul. Löwe
                              									Zeitschrift für analytische Chemie, 1865 S. 366. und bald darauf Rud. Wagner
                              									Zeitschrift für analytische Chemie, 1866 S. 1; polytechn. Journal Bd. CLXXXIII S. 227. Beiträge zur Kenntniß der quantitativen Bestimmung des Gerbstoffs lieferten,
                              									durch welche die Ergebnisse der seither gebräuchlichen und üblichen Methoden
                              									wesentlich modificirt worden.
                           Die in den letzterwähnten Abhandlungen ausgesprochenen und durch Versuche erworbenen
                              									Ansichten schienen mir von so erheblicher Bedeutung und für die Sache selbst von so
                              									großer Tragweite zu seyn, daß ich mich sofort entschloß, das von diesen beiden
                              									Chemikern angegebene Verfahren bei dieser Gelegenheit gleichfalls auf die zur
                              									Untersuchung vorliegenden Eichenrinden auszudehnen und somit das Wesen und die
                              									Brauchbarkeit der von diesen letztgenannten Chemikern angegebenen Methoden selbst
                              									eingehender zu besprechen und die Ergebnisse derselben einander
                              									gegenüberzustellen.
                           
                           
                              
                                 Bezeichnung der Rinde.
                                 
                                 
                              
                                 I.
                                 12
                                 AstrindeStammrinde
                                     Eichenrinde aus der Oberförsterei
                                    											Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District Walterbach.
                                    											Quercus robur, 39jähriger Kernschlag vom
                                    											Jahre 1827. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: grober, etwas
                                    											humoser lehmiger Sand mit Steingeröll. Höhe über dem Meere: 1580'.
                                    											Exposition: mit 5 Proc. nach Süden abgedacht.
                                 
                              
                                 II.
                                 3
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Langd,Domanialwalddistrict Söderecke, Schlag 17.Quercus pedunculata, Kernwuchs v. 26
                                    											Jahren.Gebirgsart: Basalt.Boden: Lehm mit ziemlich
                                    											undurchlassendem Untergrund.Höhe über dem MeereMeeere: ungefähr 600'. Exposition: ebene, Spätfrösten ausgesetzte
                                    											Lage.
                                 
                              
                                 III.
                                 4
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus dem Königreiche
                                    											Hannover,Forstinspection Hildesheim, Forstrevier
                                    											Wehrstadt,Domanialwalddistrict Fidexerberg 4.Quercus pedunculata, 16jähriger
                                    											Stockschlag    vom Jahre 1850.
                                    											Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: humoser, sandiger Lehm. Höhe
                                    											über dem Meere: 1000'. Exposition: südliche Abdachung.
                                 
                              
                                 IV.
                                 5
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District Hirschhornerhöhe
                                    												4.Quercus robur, 11jähriger
                                    											Stockschlag vom Jahre 1855. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden:
                                    											humoser Sandboden. Höhe über dem Meere: 1900'. Exposition: mit 5
                                    											Proc. nach Südosten abgedacht.
                                 
                              
                                 V.
                                 6
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförstern
                                    											Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District Hirschhornerhöhe
                                    												4.Quercus robur, 11jähriger
                                    											Stockschlag vom Jahre 1855. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden:
                                    											humoser Sandboden. Höhe über dem Meere: 1900'. Exposition: mit 5
                                    											Proc. nach Südosten abgedacht.
                                 
                              
                                 VI.
                                 7
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District Hirschhornerhöhe
                                    												4.Quercus pedunculata, 11jähriger
                                    											Stockschlagvom Jahre 1855. Gebirgsart: bunter Sandstein.
                                    											Boden: humoser Sandboden. Höhe über dem Meere: 1900'. Exposition:
                                    											mit 5 Proc. nach Südosten abgedacht.
                                 
                              
                                 VII.
                                 8
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District Hirschhornerhöhe
                                    												4.Quercus pedunculata, 11jähriger
                                    											Stockschlagvom Jahre 1855.
                                 
                              
                           
                           
                              
                                 Bezeichnung der Rinde
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: humoser Sandboden. Höhe
                                    											über dem Meere: 1900'. Exposition: mit 5 Proc. nach Südosten
                                    											abgedacht.
                                 
                              
                                 VIII.
                                 910
                                 StammrindeundAstrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District Bodenacker, Abtheilung 2.
                                    											Quercus pedunculata, 30jähriger
                                    											Kernwuchs. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: humoser Sand.
                                    											Höhe über dem Meere: 1700'. Exposition: mit 10 Proc. nach Osten
                                    											abgedacht.
                                 
                              
                                 IX.
                                 1112
                                 StammrindeundAstrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District Bodenacker, Abtheilung
                                    												2.Quercus robur, 30jähriger
                                    											Kernwuchs. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: humoser Sand.
                                    											Höhe über dem Meere: 1700'. Exposition: mit 10 Proc. nach Osten
                                    											abgedacht.
                                 
                              
                                 X.
                                 13
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Nieder-Eschbach,Ober-Eschbacher Gemeindewald
                                    												„Haard“, in der NäheHomburgs v. d.h. gelegen,
                                    											District Judeneck, Schlag 10.Quercus
                                       												pedunculata, 20jährig. Stockausschlag. Probe bei 10' Höhe
                                    											(Hälfte der Stange) entnommen. Gebirgsart:
                                    											Grauwacken-Thonschiefer. Boden: tiefgründiger, guter,
                                    											fruchtbarer Lehmboden, gesteinfrei. Höhe über dem Meere: 880'.
                                    											Exposition: südöstliche Lage.
                                 
                              
                                 XI.
                                 14
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Nieder-Eschbach,Ober-Eschbacher Gemeindewald
                                    												„Haard“, bei Homburgv. d.h. gelegen, Schlag
                                    												10.Quercus pedunculata,
                                    											12jähriger Kernwuchs.   Die Probe an der ganzen Stange
                                    											10' hoch genommen, von dem  Boden bis zur Beastung.
                                    											Gebirgsart: Grauwacken-Thonschiefer. Boden etc.: wie
                                    											vorher.
                                 
                              
                                 XII.
                                 15
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Nieder-Eschbach,Petterweiler Gemeindewald auf dem Taunus,
                                    											DistrictDreibornruthenschlag Nr. 9.Quercus robur, 26jährig. Stockausschlag; die
                                    											Probe  in der Hälfte der Stange bei 12' Höhe
                                    											entnommen. Gebirgsart: Grauwacken-Sandstein mit Quarzit und
                                    											Seracitschiefer. Boden: ein wenig tiefgründiger, sehr steiniger, aber
                                    											fruchtbarer,  sandiger Lehmboden. Höhe über dem
                                    											Meere: 1200'. Exposition: südöstlicher Abhang.
                                 
                              
                                 XIII.
                                 16
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Nieder-Eschbach,Ober-Erlenbacher Gemeindewald auf dem
                                    											Taunus, DistrictGuckelsburg, Schlag 6.Quercus robur, 20jähriger Stockausschlag; die
                                    											Probe  entnommen in der Hälfte der ganzen Stange bei 10'
                                    											Höhe.
                                 
                              
                           
                           
                              
                                 Bezeichnung der Rinde.
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 Gebirgsart: Grauwacke, besonders Grauwacke-Sandstein,
                                    											Quarzit  und Seracitschiefer. Boden: ein mit sehr
                                    											vielen Steinen gemischter, wenig tiefgründiger,  sandiger
                                    											Lehmboden. Höhe über dem Meere: 1500'. Exposition: südwestlicher
                                    											Abhang.
                                 
                              
                                 XIV.
                                 17
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Nieder-Eschbach,Ober-Eschbacher Gemeindewald
                                    												„Haard“, Schlag 10.Quercus pedunculata, wie bei XI.
                                    											14.
                                 
                              
                                 XV.
                                 18
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Nieder-Eschbach, HolzhäuserGemeindewald, District Spieß, Schlag
                                    												10.Quercus pedunculata,
                                    											20jähriger Kernwuchs.   Die Stange 20' lang, vom Boden
                                    											bis zu 15' Höhe die Probe  entnommen und geschält.
                                    											Gebirgsart: Grauwacken-Sandstein. Boden: ziemlich tiefgründiger,
                                    											etwas kiesiger, fruchtbarer,  sandiger Lehmboden.
                                    											Höhe über dem Meere: 900'. Exposition: sanft nach Südosten geneigte
                                    											Ebene.
                                 
                              
                                 XVI.
                                 19
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Nieder-Eschbach,Nieder-Eschbacher Gemeindewald
                                    												„Hohe Mark“, auf derhöheren Lage des Taunus,
                                    											District Kolbenberg, Schlag 12.Quercus
                                       												robur, 20jähriger Ausschlag, die Probe  in der
                                    											Hälfte der 15' hohen Stange entnommen. Gebirgsart:
                                    											Grauwacke-Sandstein mit Quarzit und Seracitschiefer. Boden: ein
                                    											mit vielen Steinen gemischter, aber sehr
                                    											guter,    fruchtbarer, sandiger
                                    											Lehmboden. Höhe über dem Meere: 1900'. Exposition: südöstlicher
                                    											Abhang.
                                 
                              
                                 XVII.
                                 20
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Nieder-Eschbach, HolzhäuserGemeindewald, District Spieß, Schlag
                                    											9 bei Friedrichsdorf gelegen.Quercus
                                       												pedunculata, 20jährig. Stockausschlag. Die Probe in der Hälfte
                                    											der Stange (bei 15' Höhe) entnommen. Gebirgsart etc.: wie bei XV.
                                    											18.
                                 
                              
                                 XVIII.
                                 21
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Nieder-Eschbach, HolzhäuserGemeindewald, District Spieß, Schlag
                                    											9 bei Friedrichsdorf gelegen.Quercus
                                       												pedunculata, 16jährig. Stockausschlag.   Die
                                    											Probe in der Hälfte der Stange (bei 10' Hohe) entnommen. Gebirgsart
                                    											etc.: wie bei XV. 18.
                                 
                              
                                 XIX.
                                 22
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Ober-Rosbach, DomanialwaldMainzerhecken, Schlag 6.Quercus robur, 28jähriger
                                    											Stockausschlag. Gebirgsart: Thonschiefergebirg des Taunus. Boden:
                                    											kieseliger Thonboden. Höhe über dem Meere: 1300'. Exposition:
                                    											südöstliche Neigung.
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Ober-Rosbach, Gemeindewald Ober-Mörlen
                                    											Matzenplacken.
                                 
                              
                           
                           
                              
                                 Bezeichnung der Rinde.
                                 
                                 
                              
                                 XX.
                                 23
                                 Stammrinde
                                 Quercus robur, 20jähriger
                                    											Stockausschlag. Gebirgsart: Thonschiefergebirg des Taunus. Boden:
                                    											lehmiger Sandboden. Höhe über dem Meere: 1100'. Exposition:
                                    											nordwestlicher Abhang.
                                 
                              
                                 XXI.
                                 24
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Ober-Rosbach, DomanialwaldFrauenwald, Schlag 8.Quercus robur, 20jähriger
                                    											Stockausschlag. Gebirgsart: zum Thonschiefergebirg gehörig.
                                    											Hügelland. Boden: sandiger Lehmboden. Höhe über dem Meere:
                                    											600'. Exposition: nördlicher Abhang.
                                 
                              
                                 XXII.
                                 25
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Ober-Rosbach, GemeindewaldOckstadt, Schlag 13.Quercus robur, 18jähriger
                                    											Stockausschlag. Gebirgsart: Thonschiefergebirg des Taunus. Boden:
                                    											steiniger, fester Thonboden. Höhe über dem Meere: 1700'.
                                    											Exposition: südlicher Abhang.
                                 
                              
                                 XXIII.
                                 26
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Ober-Rosbach, GemeindewaldOber-Rosbach Salzberg.Quercus robur, 20jähriger
                                    											Stockausschlag. Gebirgsart: Thonschiefergebirg des Taunus. Boden:
                                    											kieseliger Thonboden. Höhe über dem Meere: 1000'. Exposition:
                                    											östlicher Abhang.
                                 
                              
                                 XXIV.
                                 27
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförstern
                                    											Eichelsdorf, DomanialwalddistrictHainborn 13.Quercus robur, 22jähriger
                                    											Stockschlag. Gebirgsart: Basalt. Boden: thoniger Lehm. Höhe
                                    											über dem Meere: 700–800'. Exposition: nördlich.
                                 
                              
                                 XXV.
                                 28
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Eichelsdorf, DomanialwalddistrictHainborn 13.Quercus robur, 15jähriger
                                    											Stockschlag. Gebirgsart etc.: wie vorher.
                                 
                              
                                 XXVI.
                                 29
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Hirschhorn, HirschhornerGemeindewalddistrict Wittweiberwald.Quercus robur (sogenannte Buscheiche im
                                    											Hackwald),  15jähriger Stockschlag. Gebirgsart:
                                    											bunter Sandstein. Boden: lehmiger Sand. Höhe über dem Meere:
                                    											1200'. Exposition: nordöstliche Abdachung.
                                 
                              
                                 XXVII.
                                 30
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Hirschhorn, HirschhornerGemeindewald, District Wittweiberwald.Quercus pedunculata (sogenannte
                                    											Eiseneiche  im Hackwald), 15jähriger Stockschlag.
                                    											Gebirgsart etc.: nie vorher.
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Hirschhorn,Domanialwalddistrict: hinterer Haßelwald.
                                 
                              
                           
                           
                              
                                 Bezeichnung der Rinde.
                                 
                                 
                              
                                 XXVIII.
                                 31
                                 Stammrinde
                                 Quercus robur, 15jähriger
                                    											Stockschlag. Gebirgsart, Boden, Höhe: wie vorher. Exposition:
                                    											südöstlicher Hang.
                                 
                              
                                 XXIX.
                                 32
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Hirschhorn, Domanialwalddistrict:hinterer Haßelwald.Quercus pedunculata, 15jähriger
                                    											Stockschlag. Gebirgsart etc.: wie vorher.
                                 
                              
                                 XXX.
                                 33
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Hirschhorn, Domanialwalddistrict:hinterer Haßelwald.Quercus pedunculata, 15jähriger
                                    											Stockschlag. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: lehmiger
                                    											Sand. Höhe über dem Meere: 1200'. Exposition: östlicher
                                    											Hang.
                                 
                              
                                 XXXI.
                                 34
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Hirschhorn, Domanialwalddistrict:hinterer Haßelwald.Quercus robur, 18jähriger
                                    											Stockschlag. Gebirgsart etc.: wie vorher.
                                 
                              
                                 XXXII.
                                 35
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Wendelsheim, Gemeindewaldvon Flohnheim etc. District: Wolfsberg, Schlag
                                    												15.Quercus robur, 18jähriger
                                    											Stockschlag. Gebirgsart: Diluvialboden. Boden: lehmiger
                                    											Thonboden. Höhe über dem Meere: 600–700'. Exposition:
                                    											südlicher Abhang.
                                 
                              
                                 XXXIII.
                                 36
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Wendelsheim, Gemeindewaldvon Vonsheim. District: Korwinkel, Schlag
                                    												1.Quercus robur, 18jähriger
                                    											Stockschlag. Gebirgsart: Diluvium. Boden: thoniger Lehm. Höhe
                                    											über dem Meere: circa 800'. Exposition:
                                    											geringe nordwestliche Neigung.
                                 
                              
                                 XXXIV.
                                 37
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Wendelsheim, GemeindewaldFrei-Laubersheim, District:
                                    											Katharinenwald, Schlag 15.Quercus
                                       												pedunculata, 15jährig. Stockschlag. Gebirgsart: Diluvium.
                                    											Boden: thoniger Sand. Höhe über dem Meere: 800–900'.
                                    											Exposition: südöstliche Neigung.
                                 
                              
                                 XXXV.
                                 38
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Wendelsheim, DomanialwaldBorholz, District: Meisenheimergrund, Schlag
                                    												9.Quercus pedunculata, 18jährig.
                                    											Stockschlag. Gebirgsart: Diluvium. Boden: lehmiger Thonboden.
                                    											Höhe über dem Meere: circa 700'.
                                    											Exposition: geringe nördliche Neigung.
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Wendelsheim, Gemeindewaldv. Flohnh., Distr.: Wolfsberg, Schlag
                                    											15.
                                 
                              
                           
                           
                              
                                 Bezeichnung der Rinde.
                                 
                                 
                              
                                 XXXVI.
                                 39
                                 Stammrinde
                                 Quercus pedunculata, 18jährig.
                                    											Stockschlag. Gebirgsart: Diluvialboden. Boden: lehmiger
                                    											Thonboden. Höhe über dem Meere: 600–700'. Exposition:
                                    											südlicher Abhang.
                                 
                              
                                 XXXVII.
                                 40
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Wendelsheim, Gemeindewaldvon Frei-Laubersheim, District:
                                    											Katharinenwald, Schlag 15.Quercus
                                       												robur, 15jährig. Stockschlag. Gebirgsart: Diluvium.
                                    											Boden: thoniger Sandboden. Höhe über dem Meere: circa 800–900'. Exposition: geringe südöstliche
                                    											Neigung.
                                 
                              
                                 XXXVIII.
                                 41
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Wendelsheim, DomanialwaldVorholz, District: Meisenheimergrund, Schlag
                                    												9.Quercus robur, 18jähriger
                                    											Stockschlag. Gebirgsart: Diluvium. Boden: lehmiger Thonboden.
                                    											Hohe über dem Meere: circa 700'.
                                    											Exposition: geringe nördliche Neigung.
                                 
                              
                                 XXXIX.
                                 42
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Wendelsheim, Gemeindewaldvon Wendelsheim, District: Korwinkel, Schlag
                                    												1.Quercus pedunculata, 18jährig.
                                    											Stockschlag. Gebirgsart: Diluvium. Boden: thoniger Lehmboden.
                                    											Höhe über dem Meere: circa 800'.
                                    											Exposition: geringe nordwestliche Neigung.
                                 
                              
                                 XL.
                                 43
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Rimbach, Domanialwalddistrict:alter Eichelberg, Abtheilung 4.Quercus pedunculata, 38jährig.
                                    											Kernwuchs. Gebirgsart: Granit. Boden: steiniger, trockener
                                    											seichtgründiger Lehm. Höhe über dem Meere: circa 900'. Exposition: nach Süden stark abfallend. Ungefähr
                                    											100' über der Sohle  eines von Westen nach Osten
                                    											ansteigenden Thales.
                                 
                              
                                 XLI.
                                 44
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Rimbach, Domanialwalddistrict:alter Eichelberg, Abtheilung 4.Quercus robur, Kernwuchs von 38
                                    											Jahren. Gebirgsart etc.: wie vorher.
                                 
                              
                                 XLII.
                                 45
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Rimbach, MörlenbacherGemeindewald, District: Hoherain, östlicher
                                    												Theil.Quercus pedunculata,
                                    											Kernwuchs v. 27 Jahren. Gebirgsart: Granit. Boden: ziemlich
                                    											frischer, tiefgründiger Lehmboden. Höhe über dem Meere: 1000'.
                                    											Exposition: nach Südwest mäßig abfallend.
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Lindenfels, DomanialwalddistrictRingenbüschel.
                                 
                              
                           
                           
                              
                                 Bezeichnung der Rinde.
                                 
                                 
                              
                                 XLIII.
                                 46
                                 Stammrinde
                                 Quercus robur, 13jährig.
                                    											Stockausschlag. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: leichter
                                    											Sand. Höhe über dem Meere: 1600–1700'. Exposition:
                                    											südöstlich, wenig geschützt.
                                 
                              
                                 XLIV.
                                 47
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Lindenfels, Domanialwalddistrict:Ringenbüschel.Quercus pedunculata, 13jähr.
                                    											Stockausschlag. Gebirgsart etc.: wie vorher.
                                 
                              
                                 XLV.
                                 48
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Waldmichelbach,District: Schloßbuckel.Quercus robur, 15jährig. Stockschlag. Gebirgsart: bunter
                                    											Sandstein. Boden: lehmiger Sand. Höhe über dem Meere: 1000'.
                                    											Exposition: Südwestseite.
                                 
                              
                                 XLVI.
                                 4950
                                 StammrindeundZweig.
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Waldmichelbach,Domanialwald Winterdörrel.Quercus robur, 15jährig. Stockschlag.
                                    											Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: lehmiger Sand und felsiges
                                    											Terrain. Höhe über dem Meere: 1600'. Exposition:
                                    											Nordostseite.
                                 
                              
                                 XLVII.
                                 5152
                                 StammrindeundZweig.
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Waldmichelbach,Domanialwald Kohlwald 13.Quercus robur, 13jährig. Stockschlag.
                                    											Gebirgsart etc.: wie vorher.
                                 
                              
                                 XLVIII.
                                 5354
                                 StammrindeundZweig.
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Waldmichelbach,Domanialwald Winterdörrel 11.Quercus pedunculata. Gebirgsart etc.:
                                    											wie bei XLVI.
                                 
                              
                                 XLIX.
                                 5556
                                 StammrindeundZweig.
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Waldmichelbach,Gemeindewald Waldmichelbach, Ameisenberg.Quercus robur, 15jähriger
                                    											Stockschlag. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: Sand mit
                                    											Lehm. Höhe über dem Meere: 1100'. Exposition: Südwestseite.
                                 
                              
                                 L.
                                 57
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Bingen, PrivatwaldSr. königl. Hoheit des Prinzen Friedrich von Preußen,unmittelbar am Bingerwald
                                    												gelegen.Quercus robur, Kernwuchs
                                    											von 30 Jahren. Gebirgsart: Quarz. Boden: Thon, vorwiegend mit
                                    											Kiesel vermengt. Höhe über dem Meere: 900–1000'.
                                    											Exposition: östlicher Abhang.
                                 
                              
                                 LI.
                                 58
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Mombach,Domanialwalddistrict: Mönchwald, Schlag 1.Quercus pedunculata, 15jähr.
                                    											Stockschlag. Gebirgsart: Kalk. Boden: Thonboden mit Sand.
                                 
                              
                           
                           
                              
                                 Bezeichnung der Rinde.
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 Höhe über dem Meere: circa 1000'.
                                    											Exposition: eben, nach Nord und West freies Feld.
                                 
                              
                                 LII.
                                 59
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Bingen, Domanialwalddistrict:Sulz 13.Quercus robur, 24jährig. Stockausschlag. Gebirgsart:
                                    											Grauwacke. Boden: humoser Sandboden mit Lehm gemischt. Höhe über
                                    											dem Meere: 1000–1100'. Exposition: östlich.
                                 
                              
                                 LIII.
                                 60
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Bingen. Privatwald Sr. königl.Hoheit des Prinzen Friedrich von Preußen, unmittelbar amBinger Wald
                                    												gelegen.Quercus robur, Kernwuchs
                                    											von 30 Jahren. Gebirgsart: Quarz. Boden: Thon, vorwiegend mit
                                    											Kiesel gemengt. Höhe über dem Meere: 900–1000'. Exposition:
                                    											östlicher Abhang.
                                 
                              
                                 LIV.
                                 6162
                                 StammrindeundZweig.
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Bingen, Communalwalddistrict:kleiner Rheinberg, Abtheil. 15.Quercus robur, 16jährig.
                                    											Stockausschlag. Gebirgsart: Grauwacke. Boden: etwas lehmiger,
                                    											humoser Sandboden. Höhe über dem Meere: 1000–1100'.
                                    											Exposition: südöstlich.
                                 
                              
                                 LV.
                                 63
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    												Wimpfen.Quercus robur, 75jährige
                                    											Stammrinde. Gebirgsart: gelber Sandstein. Boden: sandiger
                                    											Lehm. Höhe über dem Meere: 900'. Exposition: südliche steile
                                    											Bergwand.
                                 
                              
                                 LVI.
                                 64
                                 Stammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    												Wimpfen.Quercus robur, 25jährig.
                                    											Stockausschlag. Gebirgsart etc.: wie vorher.
                                 
                              
                                 LVII.
                                 6566
                                 StammrindeundZweig.
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    												Wimpfen.Quercus robur, 50jährige
                                    											Raitelrinde. Gebirgsart etc.: wie LV.
                                 
                              
                                 LVIII.
                                 676869
                                 untereStammrindeobereStamrindeZweig
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District: Eichelgarten, Abtheil.
                                    												3.Quercus robur, 15jähr.
                                    											Stockschlag vom J. 1851. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden:
                                    											humoser, lehmiger Sand. Höhe über dem Meere: 1600'. Exposition:
                                    											mit 10 Proc. nach Süden abgedacht.
                                 
                              
                                 LIX.
                                 707172
                                 untereStammrindeobereStammrindeZweig
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District: Eichelgarten, 3.Quercus pedunculata, 15jähr. Stockschlag
                                    											vom   Jahre 1851. Gebirgsart etc.: wie
                                    											vorher.
                                 
                              
                                 LX.
                                 7374
                                 untereStammrindeobereStammrinde
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District: Eichelgarten, 3.Quercus robur, 15jähr. Stockschlag vom J.
                                    											1851. Gebirgsart etc.: wie vorher.
                                 
                              
                           
                           
                              
                                 Bezeichnung der Rinde.
                                 
                                 
                              
                                 LXI.
                                 757677
                                 untereStammrindeobereStammrindeZweig
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Beerfelden, BeerfelderGemeindewald, District Eichelgarten, 3.Quercus pedunculata, 15jähr. Stockschlag
                                    											vom   Jahre 1851. Gebirgsart etc.: wie
                                    											vorher.
                                 
                              
                                 LXII.
                                 787980
                                 untereStammrindeobereStammrindeZweig
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Beerfelden, Ober-SensbacherGemeindewald, District: Viehpfad,
                                    												3.Quercus pedunculata, 16jähr.
                                    											Stockschlag vom  Jahre 1850. Gebirgsart: bunter
                                    											Sandstein. Boden: humoser Sand. Höhe über dem Meere: 1900'.
                                    											Exposition: mit 30 Proc. nach Westen geneigt.
                                 
                              
                                 LXIII
                                 818283
                                 untereStammrindeobereStammrindeZweig
                                     Eichenlohrinde aus der Oberförsterei
                                    											Beerfelden, Ober-SensbacherGemeindewald, District: Viehpfad,
                                    												3.Quercus robur, 16jähr.
                                    											Stockschlag vom J. 1850. Gebirgsart etc.: wie vorher.
                                 
                              
                                 LXIV.
                                 8485
                                 untereStammrindeZweig
                                     Eichenlohrinde a. der Oberförsterei
                                    											Beerfelden, RothenbergerGemeindewald, District: Eckbüschel, 3.Quercus robur, 15jähr. Stockschlag vom J.
                                    											1851. Gebirgsart: bunter Sandstein. Boden: wenig humoser
                                    											Sandboden, sehr steinig. Höhe über dem Meere: 1800'. Exposition:
                                    											hohe, nach allen Seiten exponirte Freilage, bildet  einen
                                    											ziemlich flachen Bergkegel.
                                 
                              
                                 LXV.
                                 86878889
                                 untereStammrindeobereStammrindeZweigZweig zu
                                    											LX.
                                     Eichenlohrinde a. der Oberförsterei
                                    											Beerfelden, RothenbergerGemeindewald, District: Eckbüschel, Abtheil.
                                    												3.Quercus robur, 15jähr.
                                    											Stockschlag vom J. 1851. Gebirgsart etc.: wie vorher.
                                 
                              
                           Das Verfahren von Löwenthal
                              									Journal für praktische Chemie, Bd. LXXXI S. 150; polytechn. Journal Bd. CLIX S. 143. beruht auf der gleichzeitigen Oxydation von Indigocarmin und Gerbsäure bei
                              									Gegenwart von freier Säure durch Chlorkalk- oder Chamäleonlösung, und zwar
                              									wendet Löwenthal diese Methode nicht nur auf Gerbsäure,
                              									sondern auch auf alle organischen Farbstoffe an.
                           Nach Löwenthal's Voraussetzung
                              									werden Indigo und Gerbsäure gleichzeitig oxydirt, so daß mit der letzten Spur des
                              									ersteren auch die letzte Spur der letzteren völlig verschwindet. Gauhe und auch später Hallwachs haben bezüglich dieser Methode durch Versuche festgestellt, daß
                              									die Indigolösung, wie sie Löwenthal angibt, bei einem
                              									gewissen Grade der Verdünnung angelangt, bei weiterer Verdünnung stets eine
                              									constante Menge von Chamäleonlösung zur Oxydation erfordert.
                           
                           Die Erfordernisse, welche zur Ausführung der Methode bedingt werden, sind: 1) eine
                              									Auflösung von reiner, bei 100° C. getrockneter Gerbsäure, im Kubikcentimeter
                              									0,001 Grm. enthaltend; 2 eine ziemlich verdünnte Auflösung von Indigocarmin in
                              									Wasser (etwa 30 Grm. teigiger Indigocarmin auf 1 Liter Wasser), und 3) eine ziemlich
                              									verdünnte Auflösung von übermangansaurem Kali.
                           Man vermischt zuerst 20 K. C. der Indigolösung mit 1000 K. C. Wasser und 10 K. C.
                              									verdünnter Schwefelsäure in einem Becherglase, und setzt unter fortwährenden:
                              									Umrühren so lange von der verdünnten Lösung des übermangansauren Kalis hinzu, bis
                              									die letzte Spur von grünlichem Schimmer verschwunden ist und einer rein gelben,
                              									etwas in's Röthliche ziehenden Farbe Platz gemacht hat.
                           Man vermischt alsdann Indigolösung, Säure und Wasser wie vorher, fügt 25 K. C.
                              									Gerbsäurelösung hinzu, und dann unter Umrühren die Lösung des übermangansauren Kalis
                              									bis zum Verschwinden der letzten grünen Nüancen.
                           Zieht man von der im Ganzen verbrauchten Lösung des übermangansauren Kalis die Menge
                              									ab, welche der zugesetzten Indigolösung entspricht, so erhält man diejenige Menge
                              									des übermangansauren Kalis, welche für 0,025 Gerbsäure erforderlich ist.
                           Die Concentrationsverhältnisse der Flüssigkeiten müssen so gewählt werden, daß die
                              									Indigolösung etwa gleichwerthig ist mit der Lösung des übermangansauren Kalis, so
                              									daß mindestens 10 K. C. der letzteren gebraucht werden zu 20 K. C. der obigen
                              									Gerbsäurelösung.
                           Bei der Ausführung der Bestimmung der Gerbsäure in dem Gerbmaterial wird statt der
                              									Gerbsäurelösung ein gewisses Volumen des wässerigen Auszuges desselben angewendet,
                              									woraus sich durch einfache Rechnung der Procentgehalt an Gerbsäure für das zur
                              									Untersuchung vorliegende Gerbmaterial ergibt.
                           Es folgen hier die Resultate, welche sich bei der Untersuchung der vorverzeichneten
                              									Eichenrinden auf ihren Gehalt an Gerbsäure nach dieser Methode ergeben haben.
                           Sämmtliche Rinden wurden vor ihrer Verwendung zur Analyse in pulverisirtem Zustande
                              									bei 100° C. getrocknet, mit Wasser erschöpft, und die filtrirte Lösung auf
                              									500 K. C. gebracht.
                           Titre zu den mit I–VIII bezeichneten Rinden:
                           Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. der bei 100° C.
                              									getrockneten chemischreinen Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
                           25 K. C. Indigolösung erforderten 24,6 K. C.
                              									Chamäleonlösung.
                           
                           25 K. C. Indigolösung + 25 K. C. Normalgerbsäurelösung
                              									erforderten 46,6 Chamäleonlösung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 184, S. 261
                              Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
                                 										Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
                                 										verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
                                 										Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
                                 										zu 500 K. C. Abkochung
                              
                           Titre zu den mit 9–20 bezeichneten Rinden:
                           Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. der bei 100° C.
                              									getrockneten chemischreinen Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
                           25 K. C. Indigolösung erforderten 19,8 K. C.
                              									Chamäleonlösung.
                           25 K. C. Indigolösung + 25 K. C. Normalgerbsäurelösung
                              									erforderten 41,8 K. C. Chamäleonlösung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 184, S. 261
                              Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
                                 										Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
                                 										verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
                                 										Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
                                 										zu 500 K. C. Abkochung
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 184, S. 262
                              Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
                                 										Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
                                 										verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
                                 										Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
                                 										zu 500 K. C. Abkochung
                              
                           Titre zu den mit 21–28 bezeichneten Rinden:
                           Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. der bei 100° C.
                              									getrockneten chemischreinen Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
                           25 K. C. Indigolösung erforderten 25,6 K. C.
                              									Chamäleonlösung.
                           25 K. C. Indigolösung + 35 K. C. Normalgerbsäurelösung
                              									erforderten 51,6 K. C. Chamäleonlösung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 184, S. 262
                              Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
                                 										Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
                                 										verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
                                 										Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
                                 										zu 500 K. C. Abkochung
                              
                           
                           Titre zu den mit 29–42 bezeichneten Rinden:
                              								
                           Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. der bei 100° C.
                              									getrockneten chemischreinen Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
                           25 K. C. Indigolösung erforderten 26,2 Chamäleonlösung.
                           25 K. C. Indigolösung + 25 K. C. Normalgerbsäurelösung
                              									erforderten 53,3 Chamäleonlösung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 184, S. 263
                              Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
                                 										Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
                                 										verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
                                 										Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
                                 										zu 500 K. C. Abkochung
                              
                           Titre zu den mit 43–54 bezeichneten Rinden:
                           Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. der bei 100° C.
                              									getrockneten chemischreinen Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
                           25 K. C. Indigolösung erforderten 25,4 Chamäleonlösung.
                           25 K. C. Indigolösung + 25 K. C. Normalgerbsäurelösung
                              									erforderten 52,6 K. C. Chamäleonlösung.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 184, S. 264
                              Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
                                 										Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
                                 										verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
                                 										Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
                                 										zu 500 K. C. Abkochung
                              
                           Titre zu den mit 55–66 bezeichneten Rinden:
                              								
                           Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. der bei 100° C.
                              									getrockneten chemischreinen Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
                           25 K. C. Indigolösung erforderten 25,5 K. C.
                              									Chamäleonlösung.
                           25 K. C. Indigolösung + 25 K. C. Normalgerbsäurelösung
                              									erforderten 51,8 Chamäleonlösung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 184, S. 264
                              Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
                                 										Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
                                 										verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
                                 										Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
                                 										zu 500 K. C. Abkochung
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 184, S. 265
                              Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
                                 										Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
                                 										verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
                                 										Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
                                 										zu 500 K. C. Abkochung
                              
                           Titre zu den mit 67–77 bezeichneten Rinden:
                              								
                           Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. der bei 100° C.
                              									getrockneten chemischreinen Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
                           25 K. C. Indigolösung erforderten 24,6 Chamäleonlösung.
                           25 K. C. Indigolösung + 25 K. C. Normalgerbsäurelösung
                              									erforderten 49,6 K. C. Chamäleonlösung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 184, S. 265
                              Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
                                 										Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
                                 										verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
                                 										Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
                                 										zu 500 K. C. Abkochung
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 184, S. 266
                              Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
                                 										Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
                                 										verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
                                 										Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
                                 										zu 500 K. C. Abkochung
                              
                           Titre zu den mit 77–89 bezeichneten Rinden:
                           Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. der bei 100° C.
                              									getrockneten chemischreinen Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
                           25 K. C. Indigolösung erforderten 24,8 K. C.
                              									Chamäleonlösung.
                           25 K. C. Indigolösung + 25 K. C. Normalgerbsäurelösung
                              									erforderten 50,4 K. C. Chamäleonlösung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 184, S. 266
                              Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
                                 										Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
                                 										verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
                                 										Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
                                 										zu 500 K. C. Abkochung
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 184, S. 267
                              Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
                                 										Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
                                 										verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
                                 										Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
                                 										zu 500 K. C. Abkochung
                              
                           Löwe veröffentlichte eine Abhandlung zur quantitativen
                              									Bestimmung des GerbstoffesZeitschrift für analytische Chemie, 1865 S. 366., in welcher er nachweist, daß die verschiedenen Methoden, welche sich auf
                              									das Verhalten der Gerbsäure gründen, mit verschiedenen Oxyden in Wasser und
                              									verdünnten Säuren unlösliche Verbindungen zu erzeugen, bei deren Abscheidung man
                              									unter Anwendung normirter Lösungen auf die vorhandene Menge des Gerbstoffes in dem
                              									einen oder anderen Materiale schloß, einer Berichtigung insofern bedürfen, als sie
                              									Anwendung zur Bestimmung des Gerbstoffes der Eichenrinden
                              									finden sollen.
                           Nach den von Löwe angestellten Versuchen enthält nämlich
                              									der heiße wässerige Auszug der Eichenrinden nicht nur den durch jene Oxyde fällbaren
                              									Gerbstoff, sondern auch noch eine andere Säure, welcher die gleiche Eigenschaft
                              									zukommt mit verschiedenen Metalloxyden in Wasser unlösliche oder schwerlösliche
                              									Verbindungen zu erzeugen, wodurch höhere Zahlen bei der Untersuchung der Eichenrinde
                              									auf Gerbsäure resultiren, als die sind, welche den wahren
                              									Gehalt der Rinde an Gerbsäure repräsentiren.
                           Er sagt darin wörtlich: „Vermischt man einen möglichst concentrirten
                                 										wässerigen Auszug der Eichenrinde mit starkem Alkohol, so erhält man in
                                 										reichlicher Menge eine gallertartige Ausscheidung, welche sich ohne merkliche
                                 										Lösung mit Weingeist auswaschen läßt. Entfernt man die weingeistige Lösung durch
                                 										Pressen der Gallerte zwischen Leinwand, löst darauf dieselbe wieder in wenig
                                 										destillirtem Wasser, und fällt wieder mit Weingeist, kurz, wiederholt man die
                                 										angeführte Reinigung der Gallerte auf gleiche Art mehrere Male, so erhält man
                                 										zwar immer eine noch etwas gefärbte Gallerte von saurer Reaction, jedoch ohne
                                 										deutlich nachweisbaren Gehalt an Gerbstoff. Die Gallerte löst sich in Wasser mit
                                 											brauner Farbe,
                                 										und gibt mit essigsaurem Kupfer-, Blei- und Eisenoxyd bräunlich
                                 										gefärbte Niederschläge, welche nicht das Ansehen der Verbindungen der Gerbsäure
                                 										mit jenen Metalloxyden, sondern weit mehr Aehnlichkeit haben mit den Fällungen,
                                 										welche die Pectinsäure mit den genannten Oxyden bildet. Wurde die Gallerte gut
                                 										gereinigt, so gibt ihre Auflösung in Wasser mit verdünnter
                                    											Leimlösung keine Fällung, und die Flüssigkeit, aus welcher man sie
                                 										anfangs ausschied, gewinnt durch ihre Entfernung eine viel hellere Farbe, und
                                 										selbst nach dem Concentriren ein viel dünnflüssigeres Ansehen.“
                              								
                           Nach Löwe's Ansicht unterliegt
                              									es deßhalb keinem Zweifel, daß die mehr oder weniger dunkle Farbe der heißbereiteten
                              									Auszüge der Eichenrinde von einer wechselnden Menge von Pectin und Pectinsäure
                              									herrührt, und findet er die Nachweisung der Pectinsäure in dem Auszuge der
                              									Eichenrinde durch eine Notiz von Berzelius unterstützt,
                              									nach welcher neuerdings die Zeit zum Gerben der Häute dadurch abgekürzt wird, daß
                              									man mehrere Häute zu einer Art wasserdichtem Behälter zusammenheftet, diesen mit
                              									gerbsäurehaltigen Pflanzentheilen anfüllt und Wasser darauf gießt, welches durch
                              									eine hohe Wassersäule unter einem beständigen Drucke erhalten wird, und wobei, bei
                              									Anwendung von Eichenrinde, sich die äußere Seite der Haut mit Pectinsäure überziehe, welche in der Rinde in Verbindung mit Gerbsäure
                              									enthalten war, und durch die Hautsubstanz von der Gerbsäure losgemacht wird.
                           Da nun, nach den Untersuchungen Löwe's, die nach der von ihm angegebenen Methode aus der Eichenrinde
                              									abgeschiedene Pectinsäure – wie bereits angeführt – gleichfalls die
                              									Eigenschaft besitzt, aus ihrer wässerigen Lösung sowohl durch essigsaures
                              									Kupfer-, Blei- und Eisenoxyd, durch Brechweinstein- und
                              									Alaunlösung, als auch durch Hautsubstanz, ebenso wie die wässerige Lösung der
                              									Gerbsäure niedergeschlagen zu werden, und die Menge der Gerbsäure theils nach der
                              									Gewichtsmenge des entstandenen Niederschlages, theils aus der Quantität der vorher
                              									normirten Lösungen besagter Fällungsmittel berechnet wird, so gelangt Löwe zu dem ganz richtigen Schlusse, daß auch die im
                              									Eichenrindenauszuge enthaltene Pectinsäure neben der Gerbsäure durch die genannten
                              									Fällungsmittel gefällt wird, und somit in allen diesen Fällen der Gerbsäuregehalt zu
                              									hoch erhalten werde.
                           Die von Hammer veröffentlichte Methode gründet sich
                              									bekanntlich darauf, daß man die Gerbmaterialien mit einem bestimmten Quantum Wasser
                              									erschöpft, das specifische Gewicht der Lösung ermittelt, die Gerbsäure durch in
                              									Wasser aufgeweichtes und dann ausgepreßtes Hautpulver fällt, filtrirt, nochmals das
                              									specifische Gewicht des Filtrats bestimmt und aus letzterem den Gerbsäuregehalt unter Anwendung
                              									einer von Hammer aufgestellten Tabelle bestimmt.
                           Da nun ferner – wie dieß die von Gauhe und Hallwachs gelieferten kritischen Zusammenstellungen
                              									bezüglich des Werthes und der Genauigkeit der einzelnen in neuerer Zeit von
                              									verschiedenen Chemikern vorgeschlagenen Methoden für die Bestimmung der Gerbsäure in
                              									den Eichenrinden beweisen – das von Hammer
                              									angegebene Verfahren in seinen Resultaten sehr nahe übereinstimmt mit denen, welche
                              									man bei Einhaltung des Löwenthal'schen Verfahrens erhält,
                              									und da nach der Angabe von Löwe durch thierische Haut die
                              									in der Eichenrinde neben der Gerbsäure vorhandene Pectinsäure gleichfalls gefällt wird, so muß man zu dem untrüglichen und
                              									unumstößlichen Schlusse gelangen, daß auch bei dem Verfahren Löwenthal's nicht allein die Gerbsäure, sondern
                              									auch zugleich die Pectinsäure durch übermangansaures Kali zerstört, somit als
                              									Gerbsäure in Rechnung gebracht werde, und daß auch die nach dem Löwenthal'schen Verfahren erhaltenen Resultate zu hoch
                              									ausfallen, mithin nicht den wahren Gehalt an Gerbsäure ausdrücken.
                           Nach der von Löwe gemachten Ermittelung der vorher
                              									erwähnten Thatsachen benutzt er das Verhalten der Pectinkörper, in Alkohol unlöslich
                              									Zu seyn, während die Eichengerbsäure sich in diesem löst, um die Pectinverbindungen
                              									aus dem wässerigen Auszuge der Eichenrinde zu entfernen, und schlägt deßhalb vor,
                              									die zur Untersuchung vorliegende Rinde vollständig mit kochendem Wasser zu
                              									erschöpfen, die erhaltenen Filtrate im Wasserbad unter Zusatz eines Tropfens
                              									Essigsäure in einer Schale zur Trockne zu verdampfen, den Rückstand mit starkem
                              									Weingeist zu extrahiren, das weingeistige Filtrat abermals im Wasserbade zu
                              									verdampfen, den Rückstand desselben mit destillirtem Wasser aufzunehmen und in
                              									dieser Lösung den Gerbstoff nach der einen oder anderen Methode zu bestimmen.
                              									– Nach diesem Verfahren fallen die erhaltenen Procente des Gerbstoffs in der
                              									Rinde niedriger aus, als wenn man die wässerigen Auszüge
                              									direct zur Bestimmung desselben verwendet, und zeigen sich nach der Angabe Löwe's oft Differenzen von mehr als
                              									1 Proc. Die höchsten Zahlen, welche er bei der Ermittelung des Gerbstoffgehaltes der
                              									Eichenrinde erzielen konnte, belaufen sich zwischen 4–5 Proc. der bei
                              									100° C. getrockneten Rinde, und glaubt er zu dem Schlusse berechtigt zu seyn,
                              									daß dieses Resultat um eine namhafte Größe in unseren Rinden nicht überschritten wird.
                           Um die Unterschiede der Ergebnisse zwischen der von Löwenthal und der von Löwe angegebenen Methode
                              									kennen zu lernen, wurde eine Anzahl von Eichenrinden nach dem Löwe'schen Verfahren untersucht.
                           
                           Die bei 100° C. getrocknete, gröblich pulverisirte Eichenrinde wurde jedesmal
                              									mit destillirtem Wasser erschöpft, die filtrirte Lösung auf 500 K. C. gebracht,
                              									hiervon 250 K. C. im Wasserbade zur Trockne verdampft; der Rückstand, welcher an dem
                              									Boden der Porzellanschale fest anhaftete, wurde mit Weingeist von 80 Proc.
                              									übergossen, mit Hülfe eines kleinen Glasspatels losgelöst, in ein kleines Kölbchen
                              									gespült, in demselben im Wasserbade 10 Minuten zur vollständigen Extraction der
                              									Gerbsäure zum Sieden erhitzt, nach eintägiger kalter Extraction abfiltrirt, und
                              									alsdann auf dem Filter so lange mit erwärmtem Weingeist gewaschen, bis eine Probe
                              									der Flüssigkeit auf Zusatz von etwas Wasser und einem Tropfen Essigsäure durch
                              									essigsaures Eisenoxyd nicht die geringste Reaction auf Gerbsäure mehr zu erkennen
                              									gab. Das ganze weingeistige Filtrat wurde im Wasserbade abermals zur vollständigen
                              									Trockne verdampft, der hinterbliebene Rückstand in destillirtem Wasser wieder zu 250 K. C. gelöst und in je 25 K. C. der Lösung
                              									die Menge der Gerbsäure nach der Löwenthal'schen Methode
                              									mit übermangansaurem Kali bestimmt.
                           Die wässerige Lösung des in Alkohol löslichen, sowie des
                              									in Alkohol unlöslichen Antheils war stets trübe und letztere gab mit Essigsäure schwach angesäuert auf Zusatz
                              									von essigsaurem Natron und Eisenchlorid noch eine deutliche und ziemlich kräftige
                              									Reaction auf Gerbsäure in Gestalt eines gräulich, tintenartig schwarz gefärbten
                              									Niederschlages, woraus geschlossen werden muß, daß demselben die Gerbsäure durch
                              									Extraction nicht vollständig in ähnlicher Weise entzogen werden kann, wie dieß z.B.
                              									beim Behandeln einer Mischung von Kaliumplatinchlorid und Natriumplatinchlorid in
                              									Bezug auf letzteres der Fall ist, sondern daß vielleicht ein Theil der Gerbsäure an
                              									Pectinstoffe gebunden oder in der Form von in Weingeist unlöslichen Salzen vorhanden
                              									ist.
                           Selbst als der in Alkohol unlösliche Antheil, nachdem er
                              									zunächst auf die vorher angegebene Weise behandelt, im Mörser zerrieben und nochmals
                              									auf dem Filter mit Weingeist ausgewaschen worden, zeigte er dennoch nach dem
                              									Auflösen in Wasser und Ansäuern mit Essigsäure auf Zusatz von essigsaurem Natron und
                              									Eisenchlorid eine ziemlich kräftige Reaction auf Gerbsäure durch das Auftreten eines
                              									gräulichen, tintenartig schwarzen Niederschlages, und wenngleich dieser Niederschlag
                              									unstreitig zum allergrößten Theile von der Verbindung der Pectinstoffe mit Eisenoxyd
                              									herrührt, so zeigt dessen schwarze Färbung doch an, daß ihm größere oder geringere
                              									Mengen von gerbsaurem Eisenoxyd beigemengt sind.
                           
                           Titre zu den mit 1–16 bezeichneten Rinden:
                           Normalgerbsäurelösung: 1 Grm. bei 100° C. getrockneter
                              									chemisch-reiner Gerbsäure gelöst zu 1 Liter.
                           25 K. C. Indigolösung erforderten 19,8 K. C.
                              									Chamäleonlösung.
                           25 K. C. Indigolösung + 25 K. C. Normalgerbsäurelösung
                              									erforderten 41,8 K. C. Chamäleonlösung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 184, S. 271
                              Bezeichnung der Rinde; Abgewogene
                                 										Menge der bei 100° C. getrockneten Rinde; Chamäleonlösung; Anzahl der
                                 										verbrauchten Kubikcent; Gewicht der Gerbsäure in der abgewogenen Rinde;
                                 										Procentgehalt an Gerbsäure; Mittel; zu 25 K. C. Indigol.; zu 25 K. C. Abkochung;
                                 										zu 500 K. C. Abkochung
                              
                           Aus diesen Resultaten ersieht man, daß im Allgemeinen der nach der Löwe'schen Methode ermittelte Gerbsäuregehalt der
                              									Eichenrinden verhältnißmäßig viel niedriger ausfällt, als der nach dem von Löwenthal angegebenen Verfahren. Und wenngleich nach
                              									meinen Versuchen der in Alkohol unlösliche Antheil des
                              									wässerigen Auszuges der Eichenrinden nicht vollständig von allem Gehalt an Gerbsäure befreit
                              									werden kann, so kann man doch nicht in Abrede stellen, daß die sehr bedeutenden
                              									Differenzen, welche sich zwischen beiden Verfahrungsarten herausstellen, bezüglich
                              									der von Löwe angegebenen Methode nur dem Umstande zuzuschreiben sind, daß in dem wässerigen Auszuge neben
                              									der Gerbsäure gleichzeitig andere Stoffe (Pectinstoffe) vorhanden sind, welche zu
                              									ihrer Zerstörung gleichfalls eine gewisse Menge übermangansaures Kali in Anspruch
                              									nehmen, und demgemäß als Gerbsäure in Rechnung gebracht werden. Denn es steht wohl
                              									nicht zu bezweifeln, daß alle Gerbsäure, welche in dem wässerigen Auszuge der
                              									Eichenrinden in freiem Zustande vorhanden gewesen, auch
                              									vollständig aus dem durch Eindampfen dieses wässerigen Auszuges erhaltenen
                              									Rückstande mittelst Weingeist extrahirt werden kann. Wenn es demgemäß nach den
                              									eigenen Angaben Löwe's (was
                              									später durch meine Versuche bestätigt werden wird) auch gelingt, die Pectinsäure
                              									frei von jeglichem Gehalte an Gerbsäure aus dem wässerigen Auszuge der Eichenrinden
                              									abzuscheiden, indem dieser in concentrirtem Zustande gefällt, der entstandene
                              									Niederschlag nach dem Auswaschen mit Weingeist und dem Auspressen zwischen Leinwand
                              									wieder in Wasser gelöst, die Lösung abermals mit Weingeist gefällt und diese
                              									Operationen mehreremal wiederholt worden, so dürfte dennoch ein derartiges Verfahren
                              									bei den quantitativen Bestimmungen der Gerbsäure zur
                              									Erlangung genauerer Resultate wegen der höchst schwierigen und langwierigen
                              									Ausführung nicht empfehlenswerth seyn, abgesehen davon, daß auch die Pectinsäure in
                              									wasserhaltigem Weingeist nicht ganz unlöslich ist.
                           Untersucht man, ob sich der Procentgehalt der einen Rinde,
                              									festgestellt nach der Löwenthal'schen Methode, ebenso
                              									verhält zu dem Ergebniß nach der Löwe'schen Methode, wie
                              									sich der nach dem Löwenthal'schen Verfahren ermittelte
                              									Procentgehalt einer anderen Rinde zu dem nach dem Löwe'schen Verfahren verhält, so ergibt sich, daß dieß
                              									keineswegs der Fall ist.
                           Dividirt man den nach der Löwe'schen Methode erhaltenen
                              									Procentgehalt durch den nach dem Löwenthal'schen
                              									Verfahren ermittelten Procentgehalt einer Rinde, z.B. 8,63 : 12,37, so drückt der
                              									Quotient = 0,69 die Menge der Gerbsäure aus, welche nach dem von Löwe befolgten Verfahren erhalten wird, wenn die Menge
                              									der nach dem Löwenthal'schen Verfahren erhaltenen
                              									Gerbsäure gleich 1 gesetzt ist.
                           Die nachfolgende Tabelle gestattet einen übersichtlichen Vergleich der
                              									Gerbsäuremengen für eine und dieselbe Eichenrinde, welche nach dem 
                              									Löwe'schen Verfahren sich ergeben, wenn der
                              									Gerbsäuregehalt, bestimmt nach dem Löwenthal'schen
                              									Verfahren, für die nämliche Eichenrinde = 1 gesetzt
                              									ist.
                           
                              
                                 1
                                   8,63 : 12,37 = 0,69
                                 13
                                   8,59 : 11,70 = 0,73
                                 
                              
                                 2
                                   5,39 : 10,15 = 0,53
                                 14
                                   9,01 : 12,04 = 0,74
                                 
                              
                                 3
                                   8,03 : 13,04 = 0,61
                                 16
                                   8,91 : 11,22 = 0,79
                                 
                              
                                 4
                                   7,36 : 11,79 = 0,62
                                 * 21
                                 12,10 : 15,77 = 0,76
                                 
                              
                                 5
                                   9,44 : 12,92 = 0,72
                                 22
                                   8,56 : 11,37 = 0,75
                                 
                              
                                 6
                                   9,19 : 12,18 = 0,75
                                 23
                                   6,27 : 11,03 = 0,56
                                 
                              
                                 7
                                 12,52 : 14,55 = 0,86
                                 24
                                   5,29 : 10,00 = 0,53
                                 
                              
                                 8
                                 10,45 : 15,05 = 0,69
                                 82
                                 11,18 : 14,79 = 0,75
                                 
                              
                                 9
                                   8,27 : 11,84 = 0,69
                                 84
                                 10,47 : 13,91 = 0,76
                                 
                              
                                 10
                                   9,54 : 12,78 = 0,74
                                 81
                                   6,88 :   9,82 = 0,70
                                 
                              
                                 11
                                   8,05 : 10,54 = 0,76
                                 86
                                 10,30 : 13,24 = 0,77
                                 
                              
                                 12
                                 11,95 : 16,18 = 0,73
                                 87
                                 13,44 : 15,77 = 0,85
                                 
                              
                                 
                                 
                                 88
                                 13,22 : 15,41 = 0,85
                                 
                              
                           * Die Resultate von 21–88 sind aus späteren Ergebnissen
                              									hier als Ergänzung beigefügt.
                           Wenn also durch das Löwenthal'sche Verfahren z.B. bei der
                              									Rinde 3 ein Gewichtstheil Gerbsäure nachgewiesen wird, so
                              									werden bei Anwendung der Löwe'schen Methode nur 0,61
                              									Gewichtstheile Gerbsäure nachgewiesen. Setzt man statt 1 = 100, so werden die
                              									Unterschiede noch erheblicher hervortreten; denn während z.B. eine gewisse Menge der
                              									Rinde (4) nach Löwenthal's
                              									Verfahren 100 Pfd. Gerbsäure liefern würden, würden aus derselben Menge der nämlichen Rinde nach dem Verfahren von Löwe nur 62 Pfd. Gerbsäure erhalten werden können, ein
                              									Unterschied, welcher gewiß als sehr erheblich bezeichnet werden muß.
                           Diese Quotiente weichen untereinander ziemlich ab, so daß es nicht zulässig
                              									erscheint, den einen oder den anderen derselben, als allgemein passenden, allen
                              									Anforderungen entsprechenden Coefficienten auszuwählen, vermittelst welchem durch
                              									Multiplication mit dem Löwenthal'schen Resultat dasjenige
                              									von Löwe erhalten werden könnte. Auffallend ist es
                              									jedoch, daß fast die Hälfte sämmtlicher Quotienten sich zwischen 0,7 und 0,77
                              									bewegt; aber selbst in dieser Beziehung erscheint es gewagt, das durchschnittliche Ergebniß von 0,73 als Coefficienten
                              									anzunehmen, bei dessen Anwendung für die Umwandlung der Löwenthal'schen Resultate in die Löwe'schen
                              									natürlich nur annähernde Ergebnisse erhalten werden können.
                           Diese abweichenden Zahlen dürften aber auch zugleich dafür einen Beweis geben, daß
                              									die Menge der Gerbsäure in den Eichenrinden nicht in stetig proportionalem
                              									Verhältnisse steht zu der Menge der Pectinstoffe.
                           
                              
                                 (Der Schluß folgt im nächsten Heft.)