| Titel: | Ueber die Durchsichtigkeit des Stabeisens im rothglühenden Zustande; von P. Secchi. | 
| Fundstelle: | Band 184, Jahrgang 1867, Nr. CXIII., S. 498 | 
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                        CXIII.
                        Ueber die Durchsichtigkeit des Stabeisens im
                           								rothglühenden Zustande; von P.
                              									Secchi.
                        Aus den Comptes rendus, t. LXIV p. 778; April
                              								1867.
                        Secchi, über die Durchsichtigkeit des rothglühenden
                           								Stabeisens.
                        
                     
                        
                           Bei Gelegenheit der Zusendung der Beschreibung seines Meteorographen„Der Meteorograph von Secchi bildet ein
                                       												gewichtiges Stück, einen wahren Schatz der Wissenschaft in der
                                       												gegenwärtigen allgemeinen Industrie-Ausstellung zu Paris. Dieser
                                       												merkwürdige Apparat registrirt continuirlich in automatischer Weise alle
                                       												Aenderungen des Luftdruckes, der Temperatur, des Feuchtigkeitszustandes
                                       												der Luft nebst der Menge des gefallenen Regens, Richtung und
                                       												Geschwindigkeit des Windes etc.“ (Les
                                       												Mondes, t. XIII p. 537; April
                                    											1867.) an die französische Akademie der Wissenschaften, macht Hr. Secchi die nachstehende
                              									Mittheilung:
                           
                              „Als ich bei einer anderen Gelegenheit die Aufmerksamkeit der Akademie auf
                                 										diesen Apparat lenkte, erwähnte ich einer Thatsache, welche ich während der
                                 										Construction desselben beobachtete, und die für die Theorie von Interesse seyn
                                 										dürfte. Diese Thatsache mag vielleicht den Praktikern bekannt seyn, mir war sie
                                 										neu, und ich finde sie auch nirgends angeführt. Dieselbe besteht darin, daß das
                                 										Stabeisen, wenn es auf die Temperatur des Rothglühens gebracht wird, eine
                                 										wirkliche Durchsichtigkeit annimmt. Die Umstände, unter denen ich mich von
                                 										dieser Erscheinung überzeugte, waren nämlich folgende: Zur Construction des
                                 										Meteorographen wurde eine schmiedeeiserne Röhre benutzt, und es war darum zu
                                 										thun, sich zu überzeugen, daß die neue Röhre vollkommen luftdicht schließe, was
                                 										bei den im Handel vorkommenden nicht als sicher angenommen werden kann. Zu dem
                                 										Ende wurde der schraubenartige Theil der Röhre, welcher für das Barometergefäß
                                 										geschmiedet wurde, bis zum Hellroth-, fast Weißglühen erhitzt; da dieses
                                 										Röhrenstück sofort an einen dunklen Ort gebracht wurde, bemerkte man deutlich im
                                 										Inneren eine schwarze Ader, also einen Fehler, der beim Schweißen, als die Röhre
                                 										geschmiedet wurde, nicht vorhanden war. – Die Erscheinung an und für sich
                                 										ist von großer Wichtigkeit, denn sie zeigt, daß das Eisen bei einer Stärke von
                                 										mindestens einem halben Centimeter im rothglühenden Zustande durchsichtig ist.
                                 										Diese Eigenschaft kann vielleicht mit den Phänomenen der Dialyse in Zusammenhang
                                 										stehen, welche man mit dieser Substanz hervorgebracht hat, und ich glaube, daß
                                 										die genannte Thatsache als wichtig genug erscheint, um das anderweitige
                                 										Interesse für dieselbe anzuregen.“