| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 184, Jahrgang 1867, Nr. , S. 373 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Ueber das Wasserrad von de la
                                 										Fontaine.
                           Im ersten Januarheft des polytechn. Journals (Bd. CLXXXIII S. 7) ist aus Armengaud's Génie industriel die Beschreibung eines in Frankreich patentirten
                              									neuen hydraulischen Motors von de la Fontaine, Fabrikant
                              									in Reinisch (Luxemburg), mitgetheilt, was mich veranlaßt zu erklären, daß diese
                              									Erfindung nicht ganz neu ist, sondern von mir schon im Jahre 1861 gemacht und dem
                              									Bureau des Hrn. Armengaud in
                              									Paris mitgetheilt wurde.
                           R. Stäuz, Ingenieur in Aarau.
                           
                        
                           Die Durchstechungsarbeiten am Mont-Cénis.
                           Diese Arbeiten haben durch die fortwährenden Verbesserungen des mechanischen Systems
                              									eine solche Steigerung der Leistungen erfahren, daß jetzt (April 1867) ein täglicher
                              									Fortschritt von 5,54 Metern und also von nahezu 2000 Metern im Jahr angenommen
                              									werden darf.
                           Diese ebenso erfreulichen als unverhofften Resultate (man hatte anfänglich nur auf
                              									1000 Meter jährlich gerechnet) geben auch die Hoffnung, daß die Durchstechung der
                              									Schweizer Alpen am St. Gotthardt in bedeutend kürzerer
                              									Zeit als in den veranschlagten 11 Jahren vollendet werden könne. Nach einer
                              									Berechnung in der „Italie“ würde
                              									der dortige Tunnel von 14,800 Meter Länge bei einem mittleren täglichen Fortschritt
                              									von 5,25 Meter in neun Jahren vollendet seyn. Diesem Tunnel würde aber der Schacht
                              									bei Anderwand zu Gute kommen, indem hier möglicherweise ein dritter Angriffspunkt
                              									für die Maschinen geschaffen würde, wodurch die Arbeiten in ungefähr 8 1/2 Jahren
                              									beendigt werden könnten.
                           
                        
                           Verbesserung an Kartenläufen bei der Jacquardweberei; von
                              									Weblehrer Erlenbusch in Heidenheim.
                           Von jeher gab man sich viele Mühe, namentlich seitdem sehr große Dessins in
                              									damastirten Stoffen fabricirt werden, die Webekarten so viel als möglich zu schonen und dieselben in regelmäßig gutem Zustande zu
                              									erhalten. Dieß kann hauptsächlich durch entsprechend gute Kartenläufe
                              									erreicht werden. Man hat im Laufe der Zeit verschiedene Systeme von Kartenläufen
                              									angewendet, um die Karten vor gewaltsamem Zerreißen zu schützen. Unter anderen
                              									wendete man die sogenannten Kartendrähte an, welche Methode auch von allen die beste
                              									ist. Aber auch diese Methode hatte ihre Mängel; der Hauptübelstand war der, daß
                              									manchmal die Drähte aus ihrer Lage nach einer Seite auswichen, so daß der
                              									betreffende Arbeiter von Zeit zu Zeit nachsehen mußte, um die aus ihrer Lage
                              									gewichenen Drähte wieder zu reguliren, da im Unterlassungsfalle der nach der Seite
                              									verschobene Draht am Kartenlauf hängen blieb und so der Kartentransport gestört, die
                              									Karten sogar gewaltsam zerrissen wurden.
                           Um dem Ausweichen nun vorzubeugen, kam man in Frankreich auf den Gedanken, die
                              									Kartendrähte an einer der Stellen, wo solche an die Karten festgebunden werden
                              									theils mit gebohrten Löchern, theils auch mit einer Kröpfung zu versehen. Es war
                              									dadurch allerdings das Ausweichen der Drähte vermieden, aber ein neues Uebel
                              									entstand: die Drähte mit Löchern versehen zerbrachen und im günstigsten Falle bogen
                              									sie sich, oder die Drähte mit Kröpfung versperrten den Raum und brachten
                              									Unregelmäßigkeiten in den Gang der Karten auf dem Jacquardcylinder gegenüber dem
                              									Nadelbret.
                           Der Verfasser hat nun eine Verbesserung an Kartenläufen angebracht, welche alle diese
                              									Uebelstände beseitigt. Sie besteht einfach darin, daß man, anstatt die Kartendrähte
                              									zu durchbohren oder zu kröpfen, Blechringchen auf den Draht an der Stelle anlöthet,
                              									wo der Draht in die Karten eingebunden wird. Durch diese Methode sind alle Störungen
                              									beim Kartentransport beseitigt und man darf wohl sagen, daß mit dieser Einrichtung
                              									die Webkarten mindestens doppelt so lange gut erhalten bleiben, als bei allen
                              									vorangegangenen.
                           An dem Kartenständer sowie dem Kartenlauf sind weitere Einrichtungen nicht
                              									erforderlich, nur sollen die zwei untersten Kartenwalzen am Ablauf zum Kartenständer
                              									des Kartenlaufs von Linden- oder leichtem Tannenholz circa 9 Centimeter Durchmesser haben; noch besser aber sind die sog.
                              									hohlen Haspelwalzen mit 6 Ecken, jede Ecke muß aber der Breite einer dazu gegebenen
                              									Karte entsprechen, z.B. für eine
                           
                              
                                 400ers
                                 Karte
                                 muß
                                 jede
                                 Ecke
                                 6,2
                                 Centimeter
                                 breit
                                 seyn
                                 
                              
                                 600ers
                                 „
                                 „
                                 „
                                 „
                                 7,4
                                 „
                                 „
                                 „
                                 
                              
                           (Württembergisches Gewerbeblatt, 1867 S. 126.)
                           
                        
                           Ballouhey's Verfahren zum Emailliren oder Verglasen des Guß-
                              									und Schmiedeeisens.
                           Das Emailliren und Verglasen guß- und schmiedeeiserner Gegenstände ist
                              									bekanntlich schon lange eingeführt und das dabei beobachtete Verfahren besteht
                              									darin, ein leichtflüssiges, fein gepulvertes Email oder Glas auf die wohl gereinigte
                              									Oberfläche des vorher zum Rothglühen erhitzten Metalles zu vertheilen, so daß es
                              									schmilzt, oder aber das aufgestreute Email oder Glas in einem besonderen Ofen
                              									einzubrennen, wodurch im Allgemeinen ein festeres Anhaften erzielt wird. Da man zu
                              									diesem Zwecke ein Gemenge von stark basischen (alkalischen) Silicaten verwendet, so
                              									ist der Emailüberzug nicht sehr dauerhaft, sondern wird von salzigen und sauren
                              									Flüssigkeiten leicht angegriffen. – Um das Eisen in dauerhafterer und
                              									vollkommenerer Weise zu schützen, schlägt Ballouhey ein
                              									von den bisherigen Emaillir- und Verglasungsmethoden ganz abweichendes
                              									Verfahren ein. Er bringt nämlich die mit einem schützenden Ueberzuge zu versehende
                              									Metallfläche mit einem Gemenge der Substanzen, welche zur Fabrication des
                              									gewöhnlichen weißen Glases dienen (also mit einem passenden Glassatze) in Berührung,
                              									und erhitzt dann den Gegenstand bis zur Temperatur der Verglasung. Das Eisen oxydirt
                              									sich oberflächlich, das gebildete Eisenoxyd verbindet sich mit der Kieselsäure und
                              									es entsteht so ein eisenhaltiges Glas, welches mit dem Metalle einen Körper bildet.
                              									Die schützende Decke kann beliebig dünn oder stark gemacht werden; indessen ist es
                              									vorzuziehen, sie nur sehr schwach anzufertigen, weil sie dann der ungleichen
                              									Ausdehnung besser zu widerstehen vermag, ohne zu reißen oder abzuspringen.
                           Gegenwärtig werden Versuche abgeführt, nach diesem Verfahren die zum Beschlagen der
                              									Seeschiffe dienenden Platten zu verglasen, um dieselben dadurch gegen die
                              									corrodirenden Einwirkungen des Seewassers und gegen die Angriffe der Molusken etc.
                              									zu schützen. (Annales du Génie civil, Februar
                              									1867, S. 132.)
                           
                        
                           
                           Corduré's Verfahren zur hüttenmännischen Scheidung des
                              									Silbers vom Blei durch Zink.
                           Wiederholt ist versucht worden, zur Scheidung des Silbers
                              									vom Blei die Verwandtschaft des Zinks zu dem erstgenannten Metalle zu benutzen. Die schwierigste Aufgabe
                              									dabei bestand darin, kein Zink im Blei zu lassen und kein Silber bei der Kupellation
                              									zu verlieren. Zur Erreichung dieses Zweckes empfiehlt Corduré ein neues Mittel; sein Verfahren ist das nachstehende:
                           Nachdem das silberhaltige Blei eingeschmolzen ist, setzt man ihm eine geringe Menge
                              									Zink zu, rührt tüchtig um und läßt darauf das Metallgemisch ruhig stehen. Die
                              									entstandene Zinksilberlegirung steigt in Folge ihres gegen das des Bleies geringeren
                              									specifischen Gewichtes an die Oberfläche und erstarrt rasch, da sie strengflüssiger
                              									ist als das Blei. Es kommt nun darauf an, den richtigen Augenblick zu treffen, in
                              									welchem alles Zink, den Silbergehalt des Werkbleies mit sich führend, emporgestiegen
                              									ist und doch nicht so lange zu warten, bis die oberen Theile des Bleies
                              									krystallisiren. Man hebt die erstarrte Scheibe in diesem Momente von dem Blei ab und
                              									erhält auf diese Weise das Silber, verbunden mit Zink und einer gewissen Menge
                              									Blei.
                           Zur Trennung dieser drei Metalle von einander läßt sich die Destillation des Zinks nicht anwenden, weil dabei zu viel Silber verloren
                              									gehen würde; dagegen läßt sich dieser Zweck erreichen durch Umschmelzen der Legirung und Oxydation
                              									derselben mittelst eines Stromes von heißer Luft oder von überhitztem Wasserdampfe.
                              									Das erhaltene Oxydgemenge behandelt man dann mit Salzsäure und treibt den Rückstand
                              									auf dem Treibherde ab. Das erhaltene Chlorzink wird auf Zinkweiß verarbeitet, indem man es mit sehr fein gepulvertem kohlensaurem
                              									Kalke kocht; es entsteht dabei Chlorcalcium und kohlensaures Zinkoxyd, welches
                              									unmittelbar in Zinkweiß umgewandelt werden kann. (Annales du
                                 										Génie civil, Februar 1867, S. 131.)
                           
                        
                           Clémandot's Verfahren zum Glasiren von Thonwaaren oder
                              									Poterien.
                           Clémandot, Director der Krystallglasfabriken zu
                              									Clichy, hat sich kürzlich ein neues Verfahren zum Glasiren von Irdwaaren patentiren
                              									lassen, welches er Silicatisirung der Poterien nennt. Dasselbe ist auf die Eigenschaft der
                              									Alkalisilicate (des Kali- und Natron-Wasserglases) gegründet, sich in
                              									Wasser leicht zu lösen und sich bei höherer Temperatur mit den Bestandtheilen der
                              									Poterien oder Irdwaaren zu verbinden. Diese Silicate können zu dem Zwecke in
                              									zweierlei Weise angewendet werden: entweder als oberflächlicher Ueberzug oder durch
                              									Imprägniren der Masse selbst.
                           Im ersten Falle wird auf den vollständig aus- oder aber den nicht ganz fertig
                              									gebrannten Thon eine Lösung des Alkalisilicates mittelst eines Pinsels aufgetragen
                              									und dieß wird so oft wiederholt, als es zur Bildung eines undurchdringlichen
                              									Ueberzugs oder einer solchen Glasur erforderlich ist; das Fertigbrennen muß bei
                              									einer Temperatur geschehen, welche hoch genug ist, die Silicate zum Schmelzen zu
                              									bringen und ihre Verbindung mit der Masse, aus welcher die so behandelten
                              									Gegenstände bestehen, zu vermitteln.
                           Im zweiten Falle werden die geformten oder gedrehten Gegenstände in die
                              									Wasserglaslösung getaucht; in Folge ihrer Porosität saugen sie dieselbe auf und
                              									werden dann gebrannt, wobei die Silicate schmelzen und mit dem Thone eine Glasur
                              									oder einen Fluß bilden, welcher die Poren verschließt und die Porterien vollkommen
                              									dicht macht.
                           Durch dieses einfache Verfahren können die bei gewöhnlichen oder gemeinen Thonwaaren
                              									bisher angewendeten Glasuren, auf welche selbst schwache Säuren stark angreifend
                              									wirken, und deren Base meistens in Bleioxyd besteht, beseitigt werden. (Annales du Génie civil, Februar 1867, S.
                              									130.)
                           
                        
                           
                           Mittel, um das Wasser von organischen Substanzen zu
                              									befreien.
                           Das übermangansaure Silberoxyd ist neuerdings von Crookes den Photographen als ein vortreffliches Mittel
                              									empfohlen worden, um Wasser, Silberbäder u.s.w. von organischen Substanzen zu
                              									befreien. Das Salz löst sich mit rother Farbe in Wasser; enthält dasselbe eine Spur
                              									organischer Substanz, so färbt es sich tiefbraun und es bildet sich ein brauner
                              									Niederschlag von Mangansuperoxyd-Silberoxyd. Die abfiltrirte Flüssigkeit ist
                              									vollkommen frei von organischen Substanzen.
                           
                        
                           Anilinbraun zum Coloriren von Photographien etc.
                           Ein sehr schönes, sattes Anilinbraun wird erhalten durch Erhitzen von einem Theil
                              									salzsaurem Anilin und drei Theilen irgend eines Anilin-Violetts. Fuchsin gibt
                              									ein Braun, welches mehr in das Gelbliche zieht, während Violett ein tiefes Braun
                              									erzielen läßt. Das Erhitzen geschieht in einer Porzellanschale auf dem Sandbade und
                              									ist nur darauf zu sehen, daß das Gemisch fortwährend flüssig erhalten werde.
                              									Tüchtiges Umrühren befördert die Bildung der braunen Farbe Von Zeit zu Zeit wird
                              									eine kleine Probe in Spiritus gelöst und wenn die so erhaltene verdünnte Lösung
                              									weder einen Stich in's Rothe oder Blaue besitzt, sondern rein braun erscheint, wird
                              									die Operation unterbrochen. Die Temperatur darf 250° Cels. nicht
                              									überschreiten. Nach dem Erkalten läßt sich das Braun leicht aus der Schale entfernen
                              									und löst sich fast ohne Rückstand in Weingeist von 90 Proc. Tr. Die weingeistige
                              									Lösung verträgt eine Verdünnung mit der Hälfte Wasser und dient nach dem Filtriren
                              									zum Färben. Mit Glycerin versetzt, kann sie mit Erfolg zum Coloriren von
                              									Photographien benutzt werden. Wegen der sich entwickelnden Dämpfe geschieht das
                              									Erhitzen des Gemisches unter einem gut ziehenden Rauchfange. Die Ausbeute beträgt 3
                              									3/4 bis 3 4/5 Theile.
                           Dr. Julius Stinde.
                           (Hamburger Gewerbeblatt, 1867, Nr. 18.)
                           
                        
                           Ueber die färbenden Eigenschaften des Alizarins; von Camille
                              										Köchlin.
                           Das Alizarin kann nicht als der beim Krappfärben verwendete Farbstoff betrachtet
                              									werden, weil der Farbstoff des Krapps, nachdem er der Sublimation oder der bei
                              									derselben stattfindenden Temperatur von 280° C. unterworfen worden ist, nicht
                              									mehr die Nüancen gibt, welche man beim Färben mit dem Krapp oder dessen Extracten
                              									erhält. Obgleich das Alizarin (gehörig wieder aufgelöst oder mit Alkohol imprägnirt)
                              									beim Färben 170 Mal so ergiebig ist wie der Krapp, so besitzen doch das mit
                              									demselben dargestellte Roth und Rosenroth nicht den Carminton, welcher den
                              									Krappfarben eigenthümlich ist; seine Farben haben weniger Gelb; sie sind, mit
                              									Thonerdebeizen gedruckt, weinroth, veilchenblau geworden. Die eingetretene
                              									Veränderung ist hingegen für die Eisenbeizen günstig, welche ein reineres, mehr
                              									bläuliches Violett bilden.
                           Ist dieser Unterschied einer ähnlichen Umwandlung zuzuschreiben, wie diejenige der
                              									Gallussäure in Pyrogallussäure, oder wird er bloß dadurch veranlaßt, daß ein
                              									fremdartiges gelbes Element dem Alizarin bei seiner Sublimation nicht zu folgen
                              									vermag? Nach letzterer Hypothese würde das Alizarin durch die Sublimation selbst
                              									keine Veränderung erleiden, sondern bloß von einer es begleitenden, noch nicht näher
                              									bekannten gelben Substanz befreit, welche zum Rothfärben unumgänglich nöthig ist.
                              									Hiernach würden die Farben, welche man beim Färben mit Krapp (sowie dessen nicht
                              									sublimirten oder nicht überhitzten Extracten) erhält, nicht ausschließlich mit dem
                              									Alizarin erzeugt, – ganz abgesehen von der Rolle des Purpurins, welches nicht
                              									mehr einen Bestandtheil des avivirten Krapproths bildet, weil es sogar den kochenden
                              									Seifenbädern nicht widersteht.
                           Die noch immer angestrebte Synthese des Alizarins hätte also für die Industrie nur
                              									dann eine Wichtigkeit, wenn sich der vollständige Farbstoff des Krapps erzeugen
                              									ließe.
                           
                           Haben der auf nassem Wege dargestellte Farbstoff des Krapps und das sublimirte
                              									Alizarin die gleiche Zusammensetzung und identische färbende Eigenschaften? Hierüber
                              									werden gegenwärtig von Hrn. Schützenberger in Mülhausen (Elsaß) Versuche angestellt. (Moniteur de la teinture, Mai 1867, S. 97.)
                           
                        
                           Ueber Maiche's verbessertes Verfahren zur Stärkefabrication; von F. Moigno.
                           Hr. Maiche
                              									jun. (Rue Turenne Nr. 46 in
                              									Paris) hat eine wichtige Verbesserung in der Stärkefabrication erfunden, mittelst
                              									welcher sich ein weit größeres Ausbringen von reinem Amylum erzielen läßt als beim
                              									Arbeiten nach den bisher üblichen Methoden. Diese Verbesserung besteht in einem
                              									neuen Verfahren beim Durchsieben des – auf dem
                              									gewöhnlichen Wege erhaltenen – unreinen
                                 									Stärkmehls. Nimmt man ein Sieb, dessen Maschen so eng sind, daß die
                              									Stärkekörnchen nicht hindurchgehen können, so lagern sich diese auf dem Siebboden ad
                              									und das Sieben geht nur tropfenweise von statten – d.h. der Proceß ist in der
                              									Fabrikpraxis unausführbar. Bringt man aber den Seiher oder das Sieb mit dem zu
                              									reinigenden Amylum in das Wasser selbst, anstatt das die Stärke enthaltende Wasser
                              									auf das Seihetuch laufen zu lassen, und ertheilt dabei dem Siebe durch Schwenken und
                              									Schütteln des Randes eine geeignete Bewegung, so strömt das mit den Amylumkörnchen
                              									beladene Wasser nach oben und reißt diese letzteren mit sich fort, während die
                              									fremden Substanzen auf dem Siebboden liegen bleiben. Der zu diesem Zwecke dienende
                              									Apparat besteht: 1) aus einem hölzernen Behälter, 2) aus einem zweiten Holzkasten
                              									von etwas kleineren Dimensionen, der in den ersten Behälter gut hineinpaßt und
                              									dessen Boden aus Seidengaze von der gehörigen Feinheit besteht; 3) aus einem
                              									Stoßrade, dessen Achse aus zwei, an der Kante des größeren Behälters befestigten
                              									Trägern ruht. Mittelst dieses Rades wird dem Siebe eine schüttelnde oder auf-
                              									und abgehende Bewegung mitgetheilt. Das unreine Stärkmehl wird durch einen
                              									Kautschukschlauch in das Sied gelassen, während das durch das Sieb gegangene, mit
                              									Amylum beladene Wasser durch ein anderes heberförmiges Rohr aus dem Siebe abfließt.
                              									Auf diese Weise behandelt, geben 23 Kilogr. unreines Stärkmehl 20 Kilogr. reines
                              									Amylum im Werthe von 16 Frcs. anstatt des bisher erzielten Werthes von 5 Frcs. 75
                              									Cent., entsprechend einem Mehrertrage von 51 Frcs. 25 Cent. auf 100 Kilogr.
                           Dieses neue Verfahren ist bereits in einer Stärkefabrik zu Lurey (Departement Haute-Saône) eingeführt: man rechnet dort
                              									auf einen Reingewinn von 10,000 bis 20,000 Frcs. (Chemical
                                 										News, vol. XV p. 182; April 1867.)
                           
                        
                           Ueber technische Verwendung des Acaroïd- oder
                              									Xanthorhöaharzes; von C. H. Worlée in Hamburg.
                           In dieser Zeitschrift wurde ein kleiner Artikel über die Verwendung des
                              									Acaroïdharzes (Xanthorhöaharz) mitgetheilt,Polytechn. Journal Bd. CLXXXI S.
                                       											79. zu dessen Ergänzung ich noch einige weitere Bemerkungen machen möchte. Die
                              									alkoholische Lösung der rothen Gattung, welche im Handel
                              									den Namen black boy Gum führt, ist von schön rother
                              									Farbe und ersetzt die in manchen Gewerben verwendeten Auflösungen von Drachenblut,
                              									sowie in größerer Verdünnung die von Gummigutt und Safran, deren man sich bedient,
                              									um Schellacklösungen zu sogenanntem Goldfirniß für Metallarbeiter und Vergolder zu
                              									färben. Der gewöhnliche Goldfirniß, dessen man sich zum Ueberziehen von
                              									Messingarbeiten bedient, hat den Nachtheil, am Licht zu bleichen, die hellere
                              									unschöne Messingfarbe tritt z.B. bei optischen Instrumenten sehr bald wieder hervor,
                              									da man, um den zu rothen Ton des Drachenblutes zu dämpfen, in der Regel
                              									vegetabilische gelbe Farbstoffe, als Safran, Curcuma u. dgl. hinzusetzt; eine Lösung
                              									des black boy Gum's
                              									gibt dagegen bei
                              									völliger Lichtbeständigkeit, soweit die Erfahrung reicht, einen schönen Goldton,
                              									ohne eine Beimischung von anderen Farbstoffen.
                           Man nimmt mit Vortheil, um den Lack härter zu machen, ein Gemisch von Schellack und
                              									dem genannten Harze und setzt etwas Copaivabalsam hinzu, welcher das Reißen des
                              									Lacks verhindert, unter Umständen auch ein ätherisches Oel, Terpenthinöl oder
                              									Lavendelöl. Eine concentrirte Auflösung des Harzes, ohne weitere Zusätze als etwas
                              									Copaivabalsam oder Ricinusöl (um das Abspringen des Lacks zu verhindern), auf Glas
                              									ausgebreitet, hinterläßt eine völlig klare orangefarbene Schicht, und ein so
                              									behandeltes Glas kann mit Vortheil zur Beleuchtung der Dunkelkammer der Photographen
                              									dienen, da es fast nicht mehr kostet, als weißes Fensterglas und die Eigenschaft
                              									hat, keine chemisch wirkenden Lichtstrahlen durchzulassen. Es bietet außerdem den
                              									Vortheil, von jedem Photographen selbst angefertigt werden zu können, und zwar in
                              									beliebiger Farbentiefe.
                           Polirte Metallflächen mit der Lösung bestrichen, brauchen nicht, wie bei
                              									schellackhaltigen Lösungen, erwärmt zu werden um einen glänzenden durchsichtigen
                              									Firnißüberzug zu erhalten; das Auftragen des Lacks ist also bequemer und leichter
                              									gleichmäßig zu bewerkstelligen. Zinnkapseln zu Weinflaschen, Stanniol zu unecht
                              									vergoldeten Rahmen und dergleichen, ebenfalls kalt behandelt, bekommen dadurch eine
                              									schöne Goldfarbe und blassen nicht ab. Für weiches helles Holz, welches polirt
                              									werden soll, bildet ein Ueberzug der alkoholischen Harzlösung eine passende Beize,
                              									deren Farbe angenehmer als die gewöhnliche mit Farbhölzern oder Orlean gegebene,
                              									leichter und rascher aufzutragen sowie dem Verbleichen nicht ausgesetzt ist.
                           Die wässerige alkalische Lösung des Harzes (in Soda oder Potasche) ist ohne Zweifel
                              									ebenfalls noch mancher weiteren nützlichen Verwendung fähig, als sie bisher fand;
                              									man sagt, daß sie in den Vereinigten Staaten in großem Maaße in der
                              									Lederfabrication, wahrscheinlich zum Gelbfärben der Felle gebraucht werde; gewiß
                              									ist, daß häufig so große Quantitäten des Harzes in New-York für den Gebrauch
                              									im Lande zum Verkauf kommen, daß eine ausgedehnte Verwendung desselben in der
                              									Technik daselbst stattfinden muß, außer der für Pikrinsäure-Erzeugung, zu
                              									welcher man bekanntlich auch in der Regel die gelbe
                              									Varietät, die wirklich den Handelsnamen Acaroïdharz oder Acaroidgummi führt,
                              									vorzieht.
                           Mit größerer Sicherheit bekannt, ist, den Mittheilungen New-Yorker Häuser
                              									zufolge, daß man das rothe Harz, vielleicht auch das gelbe, massenhaft in der
                              									Papierfabrication verwendet, und zwar nicht allein zum Leimen, sondern auch zur
                              									Erzeugung des braunen Packpapiers für den Eisenwaarenhandel, eines ähnlichen
                              									Fabricats, wie man es sonst durch Zusatz von Theer herstellt.
                           Eine weitere Verwendung genannten Harzes geschieht in der Fabrication von feineren,
                              									sogenannten englischen Seifen; man scheint eine braune Farbe, verbunden mit einem
                              									angenehmen vanilleartigen Geruch damit zu erzeugen, und ohne Zweifel verdient der
                              									Artikel gerade für diesen Industriezweig alle Beachtung.
                           Auch für die Siegellackfabrication scheint das Harz nicht ohne Werth zu seyn,
                              									namentlich um selbst ganz geringen billigen Sorten einen angenehmen Geruch beim
                              									Schmelzen zu ertheilen, zumal es noch zu sehr niedrigen Preisen, circa 5 bis 6 Thalern per
                              									Centner, verkauft wird, mithin nur wenig theurer ist als Fichtenharz.
                           Das Xanthorhöaharz in beiden Varietäten ist, im Allgemeinen, erst zu kurze Zeit in
                              									Europa bekannt, bisher in so wenigen Händen gewesen, seine Eigenschaften von
                              									technischen Chemikern so wenig geprüft, daß es sehr wünschenswerth wäre, die
                              									Aufmerksamkeit der letzteren ihm mehr zugewendet zu sehen, als bisher geschehen.
                              										(Böttger's polytechn.
                              									Notizblatt, 1867, Nr. 8.)
                           
                        
                           Einige Notizen über Ozokerit (Erdwachs); von B. Hoffmann, Director der Paraffinfabrik in Neupesth bei
                              									Pesth.
                           Schon seit mehreren Jahren findet man in dem durch Steinölquellen und Bergtheer so
                              									gesegneten Galizien ein Bitumen, welches sich vor allen anderen besonders wegen der
                              									Menge des darin enthaltenen Paraffins auszeichnet. Es bildet eine dem Bienenwachs
                              									sehr ähnliche Masse und wird deßhalb „Erdwachs“ oder des
                              									angenehmen Geruches wegen Ozokerit genannt.
                           
                           Am zahlreichsten wird dasselbe an der Abdachung der Karpathenkette zur Ebene
                              									gefunden, besonders in der Nähe von Drobrobiltz, wo es oft erst über 20 Klafter
                              									tief, in dem bituminösen Thone große Nester bildend. vorkommt. Auf bergmännische Art
                              									gewonnen, wird es in offenen eisernen Kesseln geschmolzen, nach einigem Absetzen von
                              									den verunreinigenden erdigen Substanzen abgegossen und in hölzerne Fässer gefüllt.
                              									Nach dem Erkalten löst man das Faßholz ab und bringt es in dieser Form in den
                              									Handel. Bei dem Einkaufe von Erdwachs muß man sehr vorsichtig seyn, da dasselbe sehr
                              									häufig betrügerischer Weise mit Erde, Wasser u. dgl. absichtlich verfälscht wird.
                              									Eine gute Waare bildet harte compacte Massen von grüner, etwas in's Schwarze
                              									gehender Farbe und darf durchgespalten weder Erde, noch Steine oder Wasser
                              									enthalten. Bei niederer Temperatur ist das Erdwachs spröde und hart, es wird jedoch
                              									schon durch die Handwärme weich und knetbar; die Flächen sind fettglänzend, der
                              									Geruch nicht unangenehm, sondern ätherisch süßlich. Sein Schmelzpunkt ist 62 bis
                              									63° C.
                           Man gewinnt aus dem Ozokerit durchschnittlich 40 bis 45 Procent zur Beleuchtung
                              									taugliche Oele, sowie 30 bis 33 Procent Paraffin, dessen höchster Schmelzpunkt 60
                              									bis 62° C. ist; daneben enthält er noch besonders harzige Bestandtheile,
                              									vorzugsweise Chrysen und Pyren. Kreosot findet sich in nur so geringen Mengen vor,
                              									daß eine Bearbeitung mit Natronlauge behufs der Entfernung desselben überflüssig
                              									ist. Ebenso wie in den meisten Braunkohlentheeren, sind von Leucolin und Anilin nur
                              									Spuren vorhanden, und würde eine Gewinnung derselben aus den sauren Abfällen nicht
                              									lohnend seyn.
                           Für Galizien ist das Erdwachs ein bedeutender Handelsartikel geworden, da mehrere
                              									Fabriken, besonders in und um Wien, Pesth, sowie in Mähren, dasselbe verarbeiten.
                              									Der Preis desselben ist ein gewöhnlich zwischen 8 bis 10 fl. österr. W. loco schwankender.
                           Die Gewinnung der genannten Beleuchtungsmaterialien aus dem Erdwachs ist ähnlich der
                              									Darstellung derselben aus dem Braunkohlen- oder Torftheere, nur bei weitem
                              									einfacher, da man die Phenylverbindungen nicht abzuscheiden braucht. Durch
                              									zweimalige Destillation der Rohöle über Kalk (am besten Chlorkalk) nach vorhersger
                              									Entfernung der Harze durch Schwefelsäure, erhält man ein beinahe geruchloses weißes
                              									Photogen vom spec. Gewicht 0,790 bis 0,810, sowie ein lichtgelbes, geruchloses
                              									Petroleum von dem spec. Gewicht 0,80 bis 0,825. Beide Oele sind unentzündbar. Durch
                              									diese Eigenschaften zeichnen sie sich sehr vortheilhaft vor den Oelen aus Braunkohle
                              									und Torf, sowie vor denjenigen aus dem galizischen Rohpetroleum aus. Das Paraffin
                              									reinigt man am zweckmäßigsten durch wiederholtes Behandeln mit Benzol und Auspressen
                              									der Masse, wodurch die aufgelösten Harze entfernt werden. (Polytechnisches
                              									Centralblatt, 1867 S. 288.)
                           
                        
                           Ueber die Bereitung des Leuchtgases aus Abfallen der
                              									Schafwolle in Spinnereien; von Civilingenieur Hrm. Liebau
                              									in Magdeburg.
                           Im Folgenden sind einige Details zusammengestellt, betreffend 1) die Art und Weise,
                              									2) die Kosten dieser Fabrication und 3) den Vergleich des dabei erhaltenen Gases mit
                              									Steinkohlengas.
                           Die Schafwollabfälle werden in möglichst trockenem Instand in die zur Retortenfüllung
                              									bestimmte lange Eintragschaufel gebracht und zwar so, daß der Boden der Füllschaufel
                              										circa 2'' hoch mit Steinkohlen gefüllt ist, darauf
                              										circa 6'' hoch Wollabfälle und über diesen als Decke
                              									abermals Steinkohlen liegen. Die Schaufel wird schnell in die hellrothe Retorte
                              									eingeführt, ausgekippt, herausgezogen und die Retorte verschlossen. Letzteres muß
                              									sehr schnell geschehen, weil eine rasche Gasentwickelung sofort entsteht. –
                              									100 Pfd. Wollabfälle, wie sie aus der Fabrik kommen, geben 700 Kubikfuß sächs. Gas;
                              									die Steinkohle gibt außerdem bekanntlich pro 100 Pfund
                              										circa 550 Kubikfuß. Bei Anwendung eiserner Retorten
                              									kann Steinkohle ganz wegbleiben; doch sind die Chamotteretorten in Bezug auf
                              									Unterhaltungskosten wesentlich vortheilhafter als eiserne. Sind die Chamotteretorten
                              									einmal gut im Gang, d.h. gleichmäßig scharf gefeuert, regelmäßig bedient, also
                              									dicht, so kann man auch bei ihnen mehrere Füllungen Wollabfälle, ohne
                              									Steinkohlenzusatz, geben. Von Zeit zu Zeit muß die Retorte jedoch eine
                              									Steinkohlenfüllung bekommen, um auf die Dauer dicht zu bleiben.
                           
                           Die Reinigung des Gases ist ganz wie die des
                              									Steinkohlengases zu bewerkstelligen, nur ist zu berücksichtigen, daß dem Gase
                              									bedeutende Quantitäten Kohlensäure beigemischt sind. Die von mir zweimal wiederholte
                              									Analyse ergab für reines Wollgas 14 Proc., für Mischung mit Steinkohlengas 9 bis 10
                              									Proc. Kohlensäuregehalt, welcher durch die Reinigung beseitigt werden mußte.
                           Die Lichtstärke des reinen Wollgases wurde im 6 Kubikfuß
                              									sächs.-Argandbrenner zu 16 Kerzen, die des Mischgases zu 14 Kerzen gefunden,
                              									während der Kohlensäuregehalt des Gases bei einer besonderen Probe die Lichtstärke
                              									auf 13 resp. 11 Kerzen verminderte. Die Gasentwickelung einer Retorte mit 60 Pfd.
                              									dauert 1 1/2, höchstens 2 Stunden.
                           Die Herstellungskosten von 1000 Kubikfuß aus reinen Wollabfällen (also in
                              									Eisenretorte) würden sich für einen täglichen durchschnittlichen Consum von 8000
                              									Kbkfß. wie folgt berechnen, wenn die hierzu nöthigen 11,4 Ctr. Wollabfälle vorläufig
                              									als werthlos gelten.
                           
                              
                                 Feuerungsmaterial eines Doppelofens in 24
                                    											Stunden    erfordert 8 Ctr. Kohks à 12 1/2 Ngr.
                                 3
                                 Thlr.
                                 
                                   10
                                 Ngr.
                                 
                              
                                 Feuerleute 2 Mann à 15
                                    											Ngr.
                                 1
                                 Thlr.
                                 
                                   –
                                 Ngr.
                                 
                              
                                 Kalkreinigung pro Tag 1
                                    											Scheffel
                                 –
                                 Thlr.
                                 
                                   20
                                 Ngr.
                                 
                              
                                 Abnutzung der Eisenretorten (800 Tage)
                                 –
                                 Thlr.
                                 
                                     7 1/2
                                 Ngr.
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 5 1/4
                                 Thlr.
                                 =
                                 157 1/2
                                 Ngr.
                                 
                              
                           also für 1000 Kubikfuß (157 1/2)/8 = nahezu 20 Ngr. ohne
                              									Zinsen etc.
                           Um den Werth der Wollabfälle für die Gasfabrication zu berechnen, gibt die
                              									Steinkohlengasfabrication den praktischen Anhalt. Es kann natürlich hierbei nur eine
                              									und dieselbe Anlage, also gleiche Verhältnisse gemeint seyn.
                           Täglich 8000 Kubikfuß Wollgas von 16 Lichtstärken entsprechen circa 10000 Kbkfß. Steinkohlengas von 12 Lichtstärken.
                           Zur Herstellung von 10000 Kubikfuß Steinkohlengas
                           
                              
                                 gehören 10000/550 = 18,2 Ctr. Steinkohlen à 9 1/2 Ngr.
                                   5
                                 Thlr.
                                 22
                                 Ngr.
                                 9
                                 Pf.
                                 
                              
                                 Feuerungsmaterial 8 Ctr. Kohks à 12 1/2 Ngr.
                                   3
                                 „
                                 10
                                 „
                                 –
                                 „
                                 
                              
                                 Feuerungsleute 2 Mann à 15
                                    											Ngr.
                                   1
                                 „
                                 –
                                 „
                                 –
                                 „
                                 
                              
                                 Gasreinigung, Laming'sche
                                    											Masse
                                 –
                                 „
                                 10
                                 „
                                 –
                                 „
                                 
                              
                                 Abnutzung der Chamotteretorten
                                 –
                                 „
                                   2
                                 „
                                 –
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 10
                                 Thlr.
                                 15
                                 Ngr.
                                 
                                 
                                 
                              
                           Davon ab für erhaltene Gaskohks und Theer
                           
                              
                                  10 Ctr. Gaskohks à
                                    											12 1/2 Ngr.
                                   4
                                 Thlr.
                                   5
                                 Ngr.
                                 –
                                 Pf.
                                 
                              
                                 3/4 Ctr. Theer à 20
                                    											Ngr.
                                 –
                                 Thlr.
                                 15
                                 Ngr.
                                 –
                                 Pf.
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                   4
                                 Thlr.
                                 20
                                 Ngr.
                                 –
                                 Pf.
                                 
                              
                                 
                                 10
                                 Thlr.
                                 15
                                 Ngr.
                                 –
                                 Pf.
                                 
                              
                                 
                                   4
                                 Thlr.
                                 20
                                 Ngr.
                                 –
                                 Pf.
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                   5
                                 Thlr.
                                 25
                                 Ngr.
                                 –
                                 Pf.
                                 
                              
                           Eine gleiche Gaslichtmenge aus
                           
                              
                                 8000 Kbkfß. von 16 Kerzen Wollgas
                                 10000 Kbkfß. von 12 Kerzen
                                    											Steinkohlengas  kosten
                                 
                              
                                 5 Thlr. 7 1/2 Ngr.
                                 5 Thlr. 25 Ngr.
                                 
                              
                           mithin Wollgas 17 1/2 Ngr. billiger resp. würde der Werth der
                              									Wollabfälle 17,5/11,4 = 11,6 Ngr. per Ctr. zu
                              									substituiren seyn.
                           Es ist hieraus ersichtlich, daß es gewiß vortheilhaft ist, etwas Steinkohlen beiher
                              									zu verarbeiten, denn erstens erzielt man Kohks zur Feuerung, zweitens bedarf es
                              									nicht der theueren Eisenretorten und drittens ist das Reinigungsverfahren auch etwas
                              									billiger.
                           Die Wollabfälle sind alsdann höher verwerthbar.
                           Eine Gasanstalt mit dieser Einrichtung besitzen die Herren J. G. Schmidt
                              									jr.
                              									Söhne in Penig. Dieselbe ist von mir ausgeführt.
                              									(Deutsche Industriezeitung, 1867, Nr. 7.)