| Titel: | E. Lutton's Apparat zum Abfasern von Wollengarn. | 
| Fundstelle: | Band 186, Jahrgang 1867, Nr. LXI., S. 287 | 
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                        LXI.
                        E. Lutton's Apparat zum Abfasern von
                           Wollengarn.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Lutton's Apparat zum Abfasern von Wollengarn.
                        
                     
                        
                           E. Lutton in Philadelphia ließ sich in den Vereinigten
                              Staaten und in England einen Apparat patentiren, der dazu bestimmt ist, die feinen
                              vorstehenden Fäserchen von Wollengarn zu entfernen, um so namentlich Zephyrgarne aus geringeren Wollen zu verbessern.
                           Fig. 26 und
                              27 zeigen
                              den Apparat in zwei senkrecht zu einander stehenden verticalen Durchschnitten. Auf
                              dem Gestelle A liegt der Rahmen B, auf welchen ein horizontaler Arm D
                              aufgeschraubt ist. In letzterem sitzt drehbar eine Röhre E, die oben mit einer kleinen Schnurscheibe F
                              und unterhalb des Armes D mit einer Nabe G versehen ist, an der vier oder mehr radiale Messer a sitzen. Auf dem Rahmen B
                              sitzt ein Messer d in der Art fest, daß seine obere
                              Fläche ganz nahe an die untere Fläche der rotirenden Messer a streift, ohne doch daran anzustoßen. Sowohl das feste Messer d wie die rotirenden sind zu einer scharfen Schneide
                              abgeschrägt (Fig.
                                 27). An die Hinterseite des Rahmens A ist eine
                              Platte e befestigt; in diese ist ein schiefer Schlitz
                              eingeschnitten, durch welchen der abzufasernde Faden so geht, daß er, ganz oder
                              beinahe parallel mit der Kante des festen Messers, ganz dicht unter dieser Kante
                              weggeht. Bevor er in den Schlitz gelangt, geht der Faden von einem Haspel aus vor
                              einem Führungsbolzen i vorüber, der auf einem mit dem
                              Gestelle A verbundenen Querholz H sitzt, und über die abgerundete Oberfläche dieses Querholzes unter einer
                              Schale I weg, die mit Schrot oder einer anderen aus
                              kleinen schweren Theilen bestehenden Masse gefüllt ist und sich um eine im Querholz
                              sitzende Achse m drehen kann. Ist das Garn durch den
                              Schlitz und vor den Messern vorbei gegangen, so geht es in der Röhre E aufwärts und durch ein Oehr h, das durch einen auf der Scheibe F in
                              einiger Entfernung von deren Mitte befestigten Draht gebildet wird; zuletzt wird es
                              auf einen Haspel aufgewunden. Die Röhre E dreht sich
                              sehr rasch, während der Faden langsam vorgezogen wird. In Folge der Lage des Oehres
                              h gegen die Mitte dieser Röhre erhält der Faden
                              zwischen dem Oehre und dem Querholze H eine Drehung,
                              wodurch dreierlei erreicht wird. Erstens wird nämlich der Faden rund gedreht, so daß
                              er in allen seinen Theilen der Wirkung der Messer unterworfen wird; zweitens wird
                              der Faden dadurch fester gemacht, so daß beim Vorbeigang vor den Messern eben nur
                              die vorstehenden Theile angegriffen werden, und drittens treten dadurch diese Theile
                              mehr hervor. Die Drehung wird auf dem Wege vom Oehr nach dem Aufwindehaspel wieder
                              aufgehoben. Von Wichtigkeit ist, daß jeder Faden beim Vorübergang vor den Messern
                              eine gleichmäßige Spannung hat; er erhält dieselbe durch die Schale I, deren Inhalt je nach Bedarf vermehrt oder vermindert
                              wird. Wie Fig.
                                 26 zeigt, reicht das obere Ende des am Rahmen B befestigten Bolzens n in eine ringförmige
                              Vertiefung in der unteren Seite der Messernabe; dieser Bolzen dient dazu, den Kern
                              des Fadens vor Verletzungen zu schützen, für den Fall, daß Unregelmäßigkeiten
                              vorkommen. (Mechanics'
                                    Magazine, Juli 1867, S. 41; deutsche Industriezeitung Nr.
                                 38.)
                           
                        
                     
                  
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