| Titel: | Pinet's Hanfbrechmaschine auf der Pariser Ausstellung. | 
| Fundstelle: | Band 186, Jahrgang 1867, Nr. LXIV., S. 292 | 
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                        LXIV.
                        Pinet's Hanfbrechmaschine auf der Pariser Ausstellung.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. V.
                        Pinet's Hanfbrechmaschine.
                        
                     
                        
                           In Figur 36
                              ist eine Hanfbrechmaschine von Pinet in Abilly
                              dargestellt, welche auf der Pariser Ausstellung allgemeine Aufmerksamkeit erregt.
                              Die Maschine besteht aus einem Zuführungstische, von welchem der Hanf in zwei
                              cannelirte Speisewalzen gelangt. Dieselben erfassen die Stengel und führen sie in
                              die Brechwalzen A und B,
                              welche neben einer rotirenden eine in ihrer Längenrichtung
                                 hin- und hergehende Bewegung erhalten. Die Form der Arbeitswalzen
                              ist eine eigenthümliche; die Cylinder sind mit wellenförmigen, durch die ganze
                              Breite gehenden Zähnen besetzt, und greifen die Zähne der einen Walze in die Lücken
                              der anderen derartig ein, daß bei einer Verschiebung der Walzen in der
                              Längenrichtung kein Anstoßen erfolgt.
                           Der Betrieb wird von einem Göpel auf die Riemenscheibe E
                              übertragen, von dieser auf eine Spindel, welche in der Säule F ihre Führung erhält und alsdann innerhalb der Laterne H durch
                              conische Räder K und Stirnräder C sowohl auf die Speisewalzen als auch auf die Brechwalzen. Die Lager der
                              ersteren sind mit Gummibuffern versehen, so daß sich die Walzen bei etwa zu starkem
                              Einlegen von einander entfernen können.
                           Die hin- und hergehende Bewegung der Walzen A und
                              B wird durch das Excenter G und eine Hebeltransmission vermittelt; beide Walzen sind durch die Hebel
                              D, welche zwischen denselben ihren Drehpunkt haben,
                              derartig verkuppelt, daß sie sich in entgegengesetzter Richtung verschieben.
                           Die Wirksamkeit dieser Maschine ist nach den wiederholten Beobachtungen des
                              Verfassers eine vorzügliche; nur steht zu befürchten, daß dieselbe leicht in ihrem
                              immerhin complicirten Bewegungsmechanismus und in den Verzahnungen der Brechwalzen
                              beschädigt werde, da namentlich letztere ziemlich schwach ausgeführt werden müssen.
                              Der Erfinder der Maschine ist Levau; Pinet hat dieselbe
                              nur in den einzelnen Theilen verbessert.
                           Der Preis dieser beachtenswerthen Maschine beträgt 600 Francs, der einer Pinet'schen Schwingmaschine 100 Francs; der zugehörige
                              Göpel kostet 150 Francs, so daß also der Preis des gesammten Hanfbrech- und
                              Schwingapparates 850 Francs beträgt. Die Zeichnung ist dem Journal d'agriculture pratique No. 23 von 1867 entnommen. E. P.
                              
                              (Wochenblatt zu den preußischen Annalen der Landwirthschaft, 1867, Nr. 39.)
                           
                        
                     
                  
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