| Titel: | Verbesserte Spannzwinge zum Spannen von Telegraphendrähte, von P. Urban. | 
| Fundstelle: | Band 186, Jahrgang 1867, Nr. XCV., S. 434 | 
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                        XCV.
                        Verbesserte Spannzwinge zum Spannen von
                           Telegraphendrähte, von P.
                              Urban.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IX.
                        Urban's Spannzwinge für Telegraphendrähte
                        
                     
                        
                           Das Spannen des Drahtes gehört zu den schwierigsten Arbeiten des Telegraphenbaues, da
                              der Arbeiter seine Körperkraft und Behendigkeit dabei nicht in dem Maaße anwenden
                              kann, wie bei anderen Arbeiten, denn er muß sich dabei auf oft ungenügenden
                              Stützpunkten auf der Höhe der Säulen erhalten. Es ist daher erwünscht, dem Arbeiter
                              ein leichter und bequemer zu handhabendes Werkzeug dazu zu verschaffen. Gegenwärtig
                              befestigt man jede Spannvorrichtung an dem zu spannenden Leitungsdraht mittelst
                              Schraube; dieß ist jedoch unzweckmäßig, weil der Arbeiter das Zuschrauben der Zwinge
                              an dem in einer gewissen Entfernung von der Säule zu wählenden Angriffspunkte des
                              Drahtes nicht gehörig bewirken kann; ferner ist das Zusammenschrauben aufhältlich,
                              und oft werden die bereits an den Trägern aufgegypsten Isolatoren und der Arbeiter
                              durch das plötzliche Ausreißen der mangelhaft zusammengeschraubten Spannzwinge
                              beschädigt.
                           Die in Fig.
                                 23–25 abgebildete Spannzwinge beseitigt diese Uebelstände; die übliche
                              Klemmschraube ist hier durch das Federpaar A, A ersetzt,
                              welches zugleich den unteren elastischen Theil der Zwinge bildet und an dessen
                              oberem Ende ein Paar Klemmhebel B, B gelenkig angebracht
                              sind; letztere sind gleichfalls an dem Mittelstücke C
                              gelenkartig angeschraubt und werden durch den divergirenden Druck des Federpaares
                              A, A stets an ihren zusammengehenden Flächen in der
                              Achsenlinie an einander gepreßt. Durch das Zusammendrücken des Federpaares öffnen
                              sich die an einander gepreßten Klemmhebel zur Aufnahme des zu spannenden Drahtes,
                              und gehen wieder zusammen sobald der Druck nachläßt. Durch die gegenseitige Lage der
                              Klemmhebel und durch die Beweglichkeit des Mittelstückes C auf der Fübrungsstange m werden die ersteren
                              beim Ausüben des Zuges und Gegenzuges um so mehr an einander gedrückt und der Draht
                              zwischen beiden Klemmhebeln um so fester gehalten, je größer die Zugkräfte sind. Um
                              die Einzwängung des Drahtes noch mehr zu sichern, sind die Klemmhebel an der Stelle,
                              wo sie gegen einander drücken, bogenförmig, und zwar der eine concav, der andere
                              convex geformt, so daß der zwischen ihnen liegende Draht bei höherem Drucke eine
                              kleine Einbiegung erleidet, vermöge deren er aus der Klemmöffnung selbst bei sehr
                              gesteigertem Zuge nicht ausgleiten kann.
                           
                           Die Verbesserungen bei dieser Spannzwinge bestehen 1) in dem Ersatz der Klemmschraube
                              durch das hebelartige Stahlfederpaar A, A; 2) in der
                              Lage der Klemmhebel B, B, so daß sie sich bequem mit der
                              Hand so weit öffnen lassen, als zum Fassen des Leitungsdrahtes erforderlich ist; 3)
                              im concav-convexen Schluß der Zwinghebel an der Stelle, wo sie den Draht
                              fassen. (Die neuesten Erfindungen, 1867, Nr. 16.)
                           
                        
                     
                  
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