| Titel: | Greenwood's Drehbank zum Ausdrehen von Radbandagen. | 
| Fundstelle: | Band 186, Jahrgang 1867, Nr. XCVII., S. 437 | 
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                        XCVII.
                        Greenwood's Drehbank zum Ausdrehen von Radbandagen.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, August 1867, S.
                              91.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IX.
                        Greenwood's Drehbank zum Ausdrehen von Radbandagen.
                        
                     
                        
                           Hr. Thomas Greenwood, der
                              bekannte Maschinenbauer in Leeds, ließ sich in letzter Zeit eine Drehbank
                              patentiren, deren hauptsächlichster Zweck ist, das Ausdrehen von
                              Eisenbahnradbandagen zu erleichtern, indem er diese Operation nach einmaligem
                              Aufspannen vollendet und es dem Arbeiter möglich macht, seine Drehstähle
                              gleichzeitig an den entgegengesetzten Oberflächen und an der inneren Fläche der
                              Bandage anzusetzen.
                           Fig. 1 zeigt
                              diese Drehbank im Längenschnitt,
                           Fig. 2 im
                              Grundriß und theilweise im Querschnitt,
                           Fig. 3 ist ein
                              Querschnitt nach der Linie 1–2 der Fig. 2.
                           A ist das Drehbankbett. B
                              ist ein aus zwei Theilen bestehender Gußring, dessen innere Fläche genau ausgedreht
                              ist und dem Ringfutter C als Führung dient. Derselbe
                              wird durch starke Bolzen mit dem Bette A verbunden. Die
                              Oberfläche des Ringfutters C erhält den aus Fig. 1
                              ersichtlichen Querschnitt und paßt mit den an demselben angedrehten Λförmigen
                              Erhöhungen genau in Vertiefungen von gleicher Querschnittsform, welche in dem
                              Gußringe B eingedreht sind, und zwar so, daß sich das
                              Futter D in dem Ringe B
                              leicht drehen, aber nicht nach der Seite hin ausweichen kann. Zwischen den beiden
                              Λförmigen Ansätzen ist auf der kreisförmigen Oberfläche des Futters um seinen
                              ganzen Umfang eine Verzahnung angegossen, welche in einen auf der Welle F befestigten Trieb eingreift, der seine drehende
                              Bewegung durch ein an dem anderen Ende der Welle F
                              sitzendes Zahnrad H erhält, welches durch das
                              Vorgelegrad G mit der Hauptbetriebswelle I in Verbindung steht.
                           Innerhalb des Ringfutters C ist noch ein weiterer Ring
                              C* mit Keilen befestigt, welcher radialstehende
                              Spannschrauben enthält, mittelst deren die Bandage innerhalb dieses Ringes
                              festgespannt wird.
                           Zu jeder Seite des Gußringes B sind (auf einem auf dem
                              Drehbankbette verschiebbaren Schlitten) je zwei Supporte K,
                                 K₁ und K₂, K₃ angebracht, deren jeder einen Meißel trägt. Diese Supporte
                              werden durch ein Deckvorgelege in der bekannten Weise in Bewegung gesetzt; jedoch
                              ist hier eine selbstthätige Vorrichtung nöthig, welche die Fortrückungsvorrichtung
                              sicher auslöst, wenn der Meißel an einer bestimmten Stelle angelangt ist. Greenwood hat zu diesem Behufe eine Anordnung getroffen,
                              welche aus Fig.
                                 2 ersichtlich ist. Er bringt nämlich auf der zum Fortrücken des Supportes resp. Meißels
                              dienenden Schraube (2) statt des gewöhnlichen Steigrades eine mit Steigradzähnen
                              versehene Schraube ohne Ende (j) an. Ueber der Schraube
                              (2) und der Schraube ohne Ende (j) bewegt sich, durch
                              die Wirkung der excentrischen Scheibe des Deckvorgeleges, ein gabelförmiger Bügel
                              (3), welcher auf einer in seinem oberen Ende befestigten runden Welle einen kleinen
                              Einfaller (4) trägt, der lose auf dieser Welle sitzt und den Schneckenwindungen der
                              Schraube ohne Ende folgen kann, so daß, wenn er im Anfange der Bewegung über dem
                              ersten Gange der Schraube gestanden, er z.B. nach drei Umgängen der Spindel 2 (auf
                              welcher die Schraube ohne Ende festsitzt) über dem dritten Gange der Schraube ohne
                              Ende steht. Um nun mit Hülfe dieser Vorrichtung den Support an einem beliebigen
                              Punkts stillstellen zu können, ist in die innere Fläche der Schraube j (zwischen den Gewindgängen) eine gleichfalls
                              schraubenförmig gewundene Vertiefung 5 (Fig. 4) eingedreht, welche
                              einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt hat. In diese Vertiefung paßt der Kopf
                              einer Schraube, der in derselben beliebig verschoben und mit Hülfe einer Mutter 6
                              (Fig. 4)
                              an jeder gewünschten Stelle festgeklemmt werden kann. Kommt nun der Einfaller 4
                              (Fig. 2)
                              an diese Stelle, so wird er von der etwas vorstehenden Mutter aus der Verzahnung
                              ausgehoben und für die Folge verhindert in die Zähne des Steigrades ferner
                              einzugreifen. Diese Vorrichtung hält also die Vorwärtsbewegung des Meißels an dem
                              gewünschten Punkte an, ohne daß die besondere Aufmerksamkeit des die Maschine
                              bedienenden Arbeiters in Anspruch genommen würde.
                           Dieser Ausrückapparat ist übrigens auch zur Anwendung an anderen Maschinen zu
                              empfehlen, und wird vorzugsweise da mit Vortheil benutzt werden, wo wegen der
                              verschiedenartigen von einer Maschine zu verrichtenden Arbeiten von der Anbringung
                              feststehender Arretirungen abgesehen werden muß.
                           
                        
                     
                  
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