| Titel: | Waygood's direct wirkende Dampf-Speisepumpe. | 
| Fundstelle: | Band 189, Jahrgang 1868, Nr. LXIV., S. 286 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        LXIV.
                        Waygood's direct wirkende Dampf-Speisepumpe.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, Mai 1868, S.
                              								413.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IV.
                        Waygood's direct wirkende Dampf-Speisepumpe.
                        
                     
                        
                           In Figur
                                 										14–17 ist eine direct wirkende Dampfspeisepumpe abgebildet, deren
                              									Pumpenkolben an dem Boden des Dampfcylinders angebracht ist und sich mit demselben
                              									auf- und abbewegt. Der Dampfkolben steht fest; er enthält in seinem Inneren
                              									die Dampfeinströmungs- und Ausströmungscanäle, sowie zwei doppelte Ventile,
                              									welche die Functionen des Vertheilungsschiebers versehen.
                           Fig. 14 ist
                              									die vordere Ansicht der Speisepumpe;
                           Fig. 15 ein
                              									Schnitt durch Cylinder und Kolben;
                           Fig. 16 eine
                              									Seitenansicht mit Schnitt durch Cylinder und Kolben;
                           Fig. 17 eine
                              									obere Ansicht des Kolbens mit den Dampfcanälen in punktirten Linien.
                           Der Dampfcylinder a ist ein einfacher Körper ohne Canäle;
                              									er ist an seiner oberen Oeffnung mit einer Flansche für den Deckel f versehen und an dem geschlossenen Boden steht der
                              									Taucherkolben b der Pumpe vor.
                           Die Pumpe selbst, in unserer Zeichnung einfach wirkend, besteht aus dem Cylinder c, dem Saugventilkasten d
                              									und dem Druckventilkasten e; beide haben Rohrstutzen mit
                              									Gewinde zur Befestigung der Saug- und Druckrohre. Der Dampfcylinder ist oben
                              									durch den Deckel f geschlossen, welcher zwei
                              									Stopfbüchsen trägt, um die Rohre g und h durchzulassen. Diese Rohre sind an dem Kolbendeckel
                              										m wie Kolbenstangen befestigt; gleichzeitig dienen
                              									sie als Geradführungen für den Cylinder und sind zu diesem Zwecke in dem an der
                              									Gestellplatte k angegossenen Böckchen i unbeweglich festgehalten, und endlich ersetzen sie die
                              									Dampfcanäle, indem durch das Rohr g die
                              									Dampfeinströmung, durch h die Ausströmung stattfindet.
                              									Zur Verbindung mit dem Kesselrohr und dem Ausblaserohr tragen sie oberhalb des
                              									Böckchens i Gewinde.
                           Der Dampfkolben ist aus dem Kolbenkörper l und dem Deckel
                              										m zusammengesetzt; beide sind durch vier Schrauben
                              									mit einander verbunden. Der untere Theil l ist hohl und
                              									wird durch die Wand n in zwei dampfdicht von einander
                              									abgeschlossene Räume p, p getheilt; in den einen Raum
                              									mündet das Rohr g, in den anderen h.
                           Jede Kammer p hat im Boden und Deckel des Kolbens eine
                              									Oeffnung mit Ventilsitz, in denen die Ventile q und s spielen. Das Dampfeinlaßventil 
                              									q hat zwei einander entgegengesetzte Ventilflächen und
                              									beide Ventilsitze befinden sich innerhalb der Kolbenkammer; es ist mit zwei Stiften
                              										r versehen, mit deren Knöpfchen es am Ende jedes
                              									Kolbenschubes am Boden oder Deckel des Cylinders anstößt und so von einem Sitze zum
                              									anderen getrieben wird, wodurch die Dampfeinströmung bald auf der einen, bald auf
                              									der anderen Seite des Kolbens stattfindet.
                           Das Auslaßventil s, s besteht aus zwei zu einem Stücke
                              									verbundenen Ventilkörpern mit einander zugewendeten Ventilflächen. Die Ventilsitze
                              									liegen außen am Boden und Deckel des Kolbens. Bei jedem Kolbenwechsel wird dieses
                              									Ventil von den mit Federn versehenen Stiften i, von
                              									denen je einer am Boden und Deckel des Cylinders angebracht ist, von dem einen
                              									Ventilsitz zu dem anderen geschoben. Der einströmende Kesseldampf preßt die Ventile
                              									während dem Kolbenschube fest gegen ihre Sitze.
                           Diese vereinfachten Pumpen werden in England schon mehrfach angewendet; eine solche
                              									wurde bei einer Versammlung des Vereines der Civilingenieure in London in Thätigkeit
                              									vorgezeigt, wobei ihre Leistungen großen Beifall fanden.
                           
                              
                                 G.
                                    										M.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
