| Titel: | Bördel- und Sickenmaschine für Spengler. | 
| Fundstelle: | Band 189, Jahrgang 1868, Nr. LXVIII., S. 289 | 
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                        LXVIII.
                        Bördel- und Sickenmaschine für
                           								Spengler.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IV.
                        Bördel- und Sickenmaschine für Spengler.
                        
                     
                        
                           In der Spenglerwerkstätte des Hrn. Petri in Darmstadt
                              									befindet sich eine Bördel- und Sickenmaschine von Eduard Stuckert in München, welche
                              									zur vollkommenen Zufriedenheit des Besitzers arbeitet und in der That als einfaches
                              									und recht praktisches Hülfswerkzeug bezeichnet werden kann.
                           Man kann mit dieser Maschine nicht nur gerade und runde Blechkanten bördeln (den Rand
                              									aufbiegen), sondern auch Sicken (Wulste), Gesimse, Cannelirungen, Verzierungen etc.
                              									in gerade und runde Bleche leicht und schnell einarbeiten.
                           In einem Ständer A, Fig. 34, der Maschine ist
                              									eine horizontale Achse B gelagert und es wird letztere
                              									mittelst einer Kurbel in Umdrehung versetzt, wodurch eine andere Achse C durch Vermittelung zweier Zahnräder nach
                              									entgegengesetzter Richtung ebenfalls in Umdrehung kommt.  Die obere Achse C ist in einem Bügel D
                              									gelagert, der um einen Stift bei x im Ständer A drehbar ist. Eine entsprechende Oeffnung in dem
                              									höheren Theile des Ständers A läßt eine Auf- und
                              									Abbewegung der oberen Achse zu, wobei jedoch die Zahnräder stets im Eingriff
                              									bleiben. In der genannten Oeffnung im Ständer A unter
                              									der Achse C befindet sich eine Spiralfeder, welche der
                              									Achse einen Druck nach aufwärts ertheilt. Dreht man die Schraube F um, so senkt sich die Achse C und es nähern sich die vorn an die Enden der Achsen aufgesteckten
                              									Bördel- oder Façonrollen.
                           Beim Bördeln und Façonniren etc. von runden Böden dienen die Vorrichtungen G, H, J zur Führung und Auflage des Bleches. G läßt sich in dem Ständer A
                              									mittelst zweier Schrauben f und g feststellen. H kann durch eine Schraube h auf- und abwärts bewegt, und der Bügel J kann auf H hin- und
                              									hergeschoben und vermittelst einer Stellschraube i in
                              									der gewünschten Entfernung von den Bördelrollen fixirt werden.
                           Der zu bearbeitende Boden wird in den Bügel J eingebracht
                              									und der Hebel K umgelegt, wodurch die Spitze s sich senkt und auf den Boden aufsetzt. Dem letzteren
                              									muß man eine solche Lage geben, daß sich die Spitze s im
                              									Centrum desselben aufsetzt. Das Blech dreht sich während der Bearbeitung um diese
                              									Spitze. Das Stück G des Supports ist mit einem Scharnier
                              									versehen, damit man die Theile H und J heben und dadurch dem Boden eine schiefe Lage geben
                              									kann, was nöthig ist, wenn die Kanten beim Bördeln stark umgebogen werden
                              									sollen.
                           Sollen gerade Blechkanten bearbeitet werden, so nimmt man die Vorrichtung G, H, J ganz weg und es wird die durch Fig. 35 dargestellte
                              									Scheibe an der Maschine angebracht, was dadurch geschieht, daß man die beiden Stäbe
                              									der Scheibe in entsprechende Löcher des Ständers der Maschine einschiebt. Durch zwei
                              									Schrauben läßt sich dann diese Scheibe in der gewünschten Entfernung von den Rollen
                              									auf den Achsen feststellen und dient zur geradlinigen Führung des Bleches.
                           Fig. 36 zeigt
                              									die Bördelrollen, welche von Gußstahl angefertigt sind. Durch Aufsetzen verschieden
                              									façonnirter Rollen auf die Achsen kann eine große Mannichfaltigkeit in Herstellung
                              									der Formen, Verzierungen etc. vermittelst dieser Maschine erzielt werden. (Gewerbeblatt für das
                                    											Großherzogthum Hessen, 1868, Nr. 24.)
                           
                        
                     
                  
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