| Titel: | Die Feuer-Hydranten in Chicago. | 
| Fundstelle: | Band 189, Jahrgang 1868, Nr. XCIII., S. 367 | 
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                        XCIII.
                        Die Feuer-Hydranten in
                           								Chicago.
                        Nach einer Mittheilung im Engineering, Mai 1868, S.
                              									488.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        Die Feuer-Hydranten in Chicago.
                        
                     
                        
                           Die Wasserleitungen mit hohem Drucke erlangen durch ihre allgemeine Einführung immer
                              									größere Bedeutung und da bei der Anlage dieser Werke ein Hauptgewicht auf die
                              									Feuerkrahne oder sogenannten Feuer-Hydranten zu legen ist, theilen wir einen
                              									solchen mit, wie er von Dewitt und Cregier für die Stadt Chicago entworfen und in großer Anzahl ausgeführt
                              									wurde. Dieselben haben sich während mehrjähriger Benutzung vorzüglich bewährt; sie
                              									sind leicht zu bedienen, selten Reparaturen  unterworfen, für Einwirkung des Frostes unempfindlich und
                              									haben eine besondere Einrichtung, welche ihre Wegnahme gestattet ohne die an
                              									demselben Rohrstrange liegende Nachbarschaft von der Verbindung mit dem Hauptrohre
                              									abschließen zu müssen.
                           In Figur 34
                              									ist ein solcher Hydrant im Durchschnitt abgebildet.
                           Das Steigrohr A erweitert sich an dem Theile, welcher
                              									über dem Straßenpflaster vorsteht und ist durch den übergeschobenen Ring E, der mit vier Steinschrauben auf der Umfassung der
                              									Kammer befestigt ist, in seiner Stellung gehalten. An dem freistehenden Säulchen ist
                              									der Stutzen a mit Schlauchschraube angegossen; er ist
                              									bei dem Nichtgebrauch durch die Schraube a′
                              									verschlossen; das Steigrohr A erhebt sich nur bis zu dem
                              									Stutzen a und ist über demselben abgeschlossen; seine
                              									Flansche a2 stützt den
                              									mit vier Schrauben befestigten Aufsatz D; die beiden
                              									Arme F zur Befestigung der Mutter G stehen über der Flansche a2 vor. Die Ventilstange H geht zwischen den Armen F durch die
                              									Stopfbüchse f; ihr Kopf J
                              									ist mit der Schraube g durch eine Klaue derart
                              									verbunden, daß sie sich mit derselben hebt und senkt, deren drehender Bewegung
                              									jedoch nicht folgt. Die durch die Mutter G gehende
                              									Schraube g hat einen viereckigen Kopf, welcher innerhalb
                              									der viereckigen Höhlung der Hülfe g′ gleitet. Das
                              									Ventil h läßt sich nach Belieben öffnen und schließen,
                              									wenn man die Hülse g′ an dem oben in einer
                              									Vertiefung des Aufsatzes D vorstehenden Zapfen mit einem
                              									Schlüssel umdreht.
                           An dem vorstehenden Arme F ist ein Führungskeil mittelst
                              									der Schraube i befestigt; derselbe greift in eine Nuth
                              									des Ventilstange-Kopfes J und verhindert so, daß
                              									sich die Ventilstange H drehe.
                           Im unteren Theile des Steigrohres A ist der Ventilsitz
                              										K für das Ventil h
                              									befestigt; derselbe dient auch als Sitz für das kleine Ablaßventilchen M, dessen Ausfluß durch das Röhrchen m in die Kammer stattfindet. Der Ventilstift von M ist oben umgebogen und führt wieder abwärts bis auf
                              									das Ventil h. Senkt sich das letztere, so geht der Stift
                              									mit nieder, wobei sich das Ventilchen schließt. Wird das Ventil h wieder gegen seinen Sitz gehoben, so stößt es gegen
                              									den Stift von M, das Ablaßventilchen hebt sich und der
                              									Inhalt des Steigrohres ergießt sich durch das Röhrchen m
                              									in die Kammer.
                           Das Zwischenstück B trägt auf seiner oberen Flansche den
                              									Hydrant und setzt ihn durch seinen Muff mit dem Wasserleitungsrohr C in Verbindung. Innerhalb der oberen Oeffnung
                              									ist der Ventilsitz L. eingeschraubt, gegen welchen sich
                              									das Ventil 1 dicht anlegt, wenn es mittelst der Schraube, die an seinem verlängerten
                              									Stiele l′ angeschnitten ist,  emporgeschraubt wird. Die
                              									Mutter dieser Schraube liegt in dem Anguß b.
                           Das Ventil l wird nur dann geschlossen, wenn der Hydrant
                              									wegen Reparatur oder aus anderem Grunde entfernt werden soll. Man schraubt in diesem
                              									Falle den Aufsatz D ab, löst die Schraube i, wobei der Führungskeil aus der Nuth des Kopfes J fällt, und dreht letzteren mit einem Hakenschlüssel.
                              									— Die verlängerte Ventilstange H hat an ihrem
                              									Ende einen viereckigen Kopf h′, der sich in dem
                              									langen viereckigen Loche des Ventiles l passend schiebt,
                              									und bei der Drehung der Stange H das Ventil aus seiner
                              									Mutter gegen den Sitz hebt und dicht verschließt.
                           
                              
                                 G.
                                    										M.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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