| Titel: | Uebersicht von Apparaten, welche automatisch den Abfluß des Condensationswassers aus Dampfleitungen regeln. | 
| Fundstelle: | Band 192, Jahrgang 1869, Nr. III., S. 7 | 
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                        III.
                        Uebersicht von Apparaten, welche automatisch den
                           								Abfluß des Condensationswassers aus Dampfleitungen regeln.
                        Nach der Abhandlung von William Grosseteste im Bulletin de la Société
                                 										industrielle de Mulhouse, t. XXXVIII p. 943, December
                              								1868.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Automatische Apparate zur Regelung des
                           								Condensationswasser-Abflusses aus Dampfleitungen.
                        
                     
                        
                           Die Aufgabe, bei Dampfleitungen den Abfluß des entstehenden Condensationswassers
                              									durch Apparate automatisch zu bewirken, wurde schon vielfach zu lösen gesucht. Die
                              									Vollkommenheit solcher Vorrichtungen hängt ab von der möglichst selbstthätigen
                              									Wirksamkeit derselben, welche einer Ueberwachung nicht nur während einer kurzen
                              									Zeit, sondern für längere Zeit entbehren kann. Die bekannten Apparate sind aber nur
                              									bis zu einem gewissen Grade automatisch wirkende. Manche
                              									lassen sich in Verkennung dieses Umstandes zu leicht von der vermeintlichen
                              									Sicherheit des Automaten einschläfern, während Andere nicht ganz ohne Grund als die
                              									beste Entwässerungsvorrichtung eine solche erkennen, welche einfach aus einem von
                              									dem Wärter zu stellenden Wasser-Abflußhahn besteht.
                           Benutzt man aber gute Automaten an richtiger Stelle und
                              									mit richtigem Verständniß, dann wird deren Nutzen bald
                              									klar; im Gegentheil kann ihre falsche Verwendung ohne jede andere
                              									Sicherheitsvorrichtung selbst gefahrbringend werden.
                           Dem Principe nach kann man zweierlei Arten von Automaten unterscheiden: entweder
                              									regelt die Ausdehnung in Folge erhöhter Temperatur oder
                              									die Stellung eines Schwimmers den Abfluß des Wassers.
                           Der Automat von Wright Jones (Fig. 19) combinirt beide
                              									Principe in sehr sinnreicher Weise und Grosseteste
                              									erklärt denselben für den vollendetsten ihm bekannten.
                           Wenn ein Apparat zu dem in Rede stehenden Zweck an geeigneter Stelle der Dampfleitung
                              									eingeschaltet ist, so muß er vor der eigentlichen Wirksamkeit den Austritt der Luft
                              									gestatten, welche in ihm und in der Leitung enthalten ist; alsdann tritt das
                              									Condensationswasser in den Automat, welches so lange frei entweichen kann, bis der
                              									Dampf eintritt, Von da ab darf das Wasser nur in dem Maaße abgelassen werden, als es
                              									zutritt und ohne hierbei irgend einen Dampfverlust zu gestatten.
                           Die Eintrittsöffnung ist bei dem in Fig. 19 dargestellten
                              									Apparate mit O, die Austrittsöffnung mit O′ bezeichnet. Die erwähnten drei Perioden  der Thätigkeit derartiger
                              									Apparate erfolgen bei demselben nachstehend :
                           1) Austritt der Luft; die Messingstange a, b, welche bei a befestigt
                              									ist, wird so zugerichtet, daß im kalten Zustande das Ventil s offen steht; dasselbe befindet sich unter dem Druck der austretenden
                              									Luft.
                           2) Das Condensationswasser tritt ein und entweicht; zufolge der Temperaturerhöhung
                              									durch das heiße Wasser dehnt sich die Stange a, b aus, die Stange d neigt sich nach abwärts; in Folge dessen wird sich,
                              									wie aus dem Zusammenhang in Fig. 19 ersichtlich, das
                              									Ventil s allmählich schließen.
                           3) Füllt Dampf den Apparat aus, so beträgt die Ausdehnung der Stange a, b soviel, daß der
                              									Verschluß vollkommen eintreten kann; der Schwimmer f
                              									steigt mit dem steigenden Wasserspiegel. Der Schwimmerhebel hebt die Ventilstange
                              										c, um den nöthigen Abfluß des Wassers (jedoch ohne
                              									Dampf) zu gestatten.
                           Eine Ursache, daß Automaten — abgesehen von einer Verletzung des Schwimmers
                              									und dem Eintritte fremder Bestandtheile in den Entwässerungstopf — nach einer
                              									gewissen Zeit ihren Dienst versagten, lag darin, daß sie ursprünglich für eine niedrigere Dampfspannung construirt wurden.
                           Um solchen Umständen zu begegnen, construirt man Apparate wie sie in Fig. 20 und 22 in 1/10
                              									natürlicher Größe dargestellt sind, bei welchen entweder ein Schieber s (Fig. 20) oder zwei
                              									entgegengesetzt aufliegende Ventile s und s1 (Fig. 22) in Verwendung
                              									kommen. In beiden Fällen hat der Schwimmer nur einen geringen Widerstand zum Oeffnen
                              									der Austrittsöffnungen zu überwinden.
                           Fig. 22 zeigt
                              									eine sehr praktische Anordnung; mit der Stange T können
                              									die Ventile von Außen gestellt werden, a ist ein
                              									Entluftungshahn, durch welchen die Luft im Beginne der Thätigkeit des Apparates
                              									abgelassen wird; i ist das Schnarrventil, durch welches
                              									nach Beendigung des Betriebes und Erkalten der Leitung Luft eintritt. Da die Stange
                              										T fest an dem Schwimmerhebel befestigt ist, so kann
                              									leicht eine Stockung in Folge einer zu großen Reibung in der Stopfbüchse eintreten;
                              									ebenso wenn sich fremde Theile an die Ventilsitze ablagern.
                           Andere Automaten sind mit einem vom Schwimmer abhängigen Hahn versehen. Hierher
                              									gehört jener von Blondel in Rouen, welcher in Fig. 24 in
                              									1/10 wirklicher Größe gezeichnet ist. Der Schwimmer f
                              									beeinflußt durch den Hebel t die Stellung des Hahnes r, dessen Bohrung mit dem Ablaßrohr in Verbindung zu
                              									setzen ist; r′ ist der Luftablaßhahn. Die Stange
                              										T ist mit dem Schwimmerhebel t nicht in fester Verbindung,  weßhalb der so eben gerügte Uebelstand nicht leicht
                              									eintreten kann. a und b
                              									deuten Verschlüsse an, durch welche man leicht in's Innere gelangt. Diese Apparate
                              									erfreuen sich in Frankreich einer vielseitigen Verbreitung.
                           Die in Fig. 21
                              									skizzirte Anordnung besitzt ebenfalls einen Hahn h,
                              									welcher von Außen noch gestellt werden kann. Sie ist recht einfach und arbeitet
                              									befriedigend.
                           Tulpin's Automat (Fig. 23 in 1/20
                              									wirklicher Größe) ist ebenfalls vielfach in Anwendung. Das eintretende Wasser hebt
                              									den Schwimmer f und mit Hülfe des Balancier und der
                              									Zugstange t wird der Abflußhahn h gestellt. Jeder Seitendruck der durch die Stopfbüchse gehenden Stange
                              										b wird durch das Aufhängen der Kette an dem
                              									Kreissector l beseitigt. Etwas vor Beginn der
                              									Wirksamkeit wird der Schwimmer durch ein den geneigten Balancier unterstützendes
                              									Stängelchen in etwas gehobener Lage erhalten, um den Austritt der Luft und des
                              									zuerst eintretenden Condensationswassers frei zu gestatten.Dieser Automat ist im polytechn. Journal Bd. CXCI S. 446 (zweites Märzheft
                                    											1869) beschrieben.
                           Vor etwa drei Jahren wurde in dem Etablissement von DollfußMieg und Comp. in Mülhausen ein Automat
                              									von Schäffer und Budenberg in
                              									Buckau-Magdeburg eingeführt, welcher sich vortheilhaft bewährte und in Fig. 25 bis
                              										27
                              									dargestellt ist.
                           Die Wirkung besteht darin, daß das durch die Oeffnung a
                              									in den Condensationstopf T eintretende Wasser den hohlen
                              									kupfernen Schwimmer f hebt; dieser ist an der Stange
                              									befestigt, welche mit dem Ende b in das Einführungsrohr
                              										c ragt, das zum Abflußrohre o führt (Fig. 26). Das am Deckel feste Rohr t ragt in
                              									den Schwimmer. Erreicht das wasser eine gewisse Höhe im Gefäße T, so hebt es den Schwimmer f, so daß das Abflußrohr o verschlossen ist.
                              									Das unterdessen angesammelte Wasser fließt endlich in den Schwimmer f über, bis das Gewicht des gefüllten Schwimmers größer
                              									ist als der Auftrieb und derselbe sinkt. Die Austrittsöffnung wird frei und das
                              									Wasser tritt in Folge des Dampfdruckes aus, passirt bei s ein Ventil, welches den Zurücktritt des Wassers (und der Luft)
                              									verhindert, und gelangt so in's Freie. Dieser Wasserausfluß dauert so lange, bis der
                              									großentheils entleerte Schwimmer wieder aufsteigt und die Mündung des Rohres o verschließt. Da der Schwimmer mit einer Viertelfüllung
                              									noch schwimmt, so ist es selbstverständlich, daß er nie leer wird und daß das
                              									zurückbleibende Wasser das Austreten des Dampfes verhindert Im Beginne entweicht die
                              									Luft durch die feine Oeffnung bei d. Durch zeitweiliges
                              										 Oeffnen des
                              									Verschlusses bei k und Austreten des Wassers werden die
                              									auf dem Boden des Gefäßes T sich etwa ablagernden
                              									fremden Theile weggewaschen, welche der freien Bewegung des Schwimmers hinderlich
                              									werden könnten.
                           Der Automat ist 350 Millimeter hoch und hat einen Durchmesser von 280
                              										Millimeter.Der in Fig.
                                       												29 dargestellte, ältere, in Fabriken häufig
                                       												zu findende Apparat ist nach demselben Principe construirt und
                                    											rührt eigentlich von Kirchweger her (Schaffer und Budenberg
                                    											besitzen das Patent). Die untere Oeffnung des Abflußrohres d ist hier bedeutend kleiner gehalten als in
                                    												Fig.
                                       												25, damit der Üeberdruck des Dampfes bei der Erhöhung seiner
                                    											Spannung nicht zu groß werde und der Apparat innerhalb weiterer Grenzen des
                                    											Dampfdruckes wirksam bletbe. e ist ein flaches
                                    											Bronzeveniil (in manchen Fällen auch Kautschukventil), welches sich gegen
                                    											den Ventilsitz c anpreßt, wenn der Schwimmer
                                    											gehoben wird. Das Abflußrohr b mündet an einen
                                    											gelegenen Ort, damit man sich leicht von der Wirksamkeit des Automaten
                                    											überzeugen kann, indem das Wasser stoßweise ausfließt. Wo der Referent
                                    											diesen Apparat angewendet fand, wurde derselbe sehr empfohlen.Zur Ergänzung des Berichtes folgen noch in Fig. 30 und 31
                                    											zwei hierher gehörige Vorrichtungen nach Scholl.
                                    												Fig.
                                       												30 stellt ein sehr zweckmäßiges, jetzt viel gebrauchtes
                                    											Entwässerungsventil in halber natürlicher Größe dar. Dasselbe wird bei A an eine tiefgelegene Stelle der Leitung
                                    											angeschraubt und setzt diese in fortwährende Verbindung mit der Höhlung des
                                    											Gefäßes B. Dieses ist bei C durch das bronzene Ventil D
                                    											verschließbar, welches mit einem aus Schmiedeeisen gefertigten Fortsatzrohr
                                    												E in eine kleine Quecksilberfüllung im
                                    											Grunde des Gefäßes B eintaucht. Die in E, D eingeschlossene
                                    											Luft drängt dabei den Quecksilberspiegel bei F
                                    											nach unten, und es wird nun das Mundstück so gerichtet, daß im kalten
                                    											Zustande der Röhren das Ventil etwas unter seinem Sitze schwebt. Wird nun
                                    											Dampf in die kalte Leitung eingelassen, so condensirt sich sofort Wasser in
                                    											derselben, fließt durch A zu dem Ventil und
                                    											entweicht bei C; dasselbe thut die in der
                                    											Leitung vorhandene Luft, ehe das Wasser zufließt. Ist dieses aber
                                    											abgeflossen, und es kommt Dampf in das Gefäß, so erhitzt derselbe sofort das
                                    											Rohr E und die darin enthaltene Luft; letztere
                                    											dehnt sich aus, hebt das Ventil und schließt somit bei guter Justirung den
                                    											Ausgang bei C. Neuer Wasserzutritt mindert die
                                    											Temperatur der Luft in E und öffnet wieder das
                                    											Ventil D. Oft bringt man diese Vorrichtung so
                                    											hoch gelegen an, daß sie nur die Luft ausleitet, während das Wasser durch
                                    											einen anderen Apparat entfernt wird.Ein zweites empfehlenswerthes Entwässerungsventil ist das Andreae'sche, Fig. 31 (Patent
                                    											der Fabrik der Dampfschifffahrts-Compagnie in Magdeburg). In diesem
                                    											Apparat bewirkt die Ausdehnung einer Wassersäule den Ventilschluß. Die zu
                                    											entwässernde Leitung ist bei C in Verbindung mit
                                    											dem Apparat gebracht, so daß das niederfließende Condensationswasser das
                                    											sehr dünnwandige Rohr F, welches mit Wasser
                                    											gefüllt und bei G mit einer Kautschukmembran
                                    											geschlossen ist, umspült und zwischen dem Ventil E und dessen Sitze B in das Gefäß A fließen kann. Von dort geht es durch die
                                    											Höhlung der Kapsel H nach D und fließt ungehindert ab.Ist aber alles Condensationswasser entfernt, so kommt der heiße Dampf mit dem
                                    											Röhre F in Berührung und dehnt das darin
                                    											enthaltene Wasser aus, wodurch dieses die Rohre F mit dem Ventil E in die Höhe treibt
                                    											und den Ausgang bei B verschließt. Dieser
                                    											Apparat führt wie der vorige auch die etwa in der Leitung vorhandene Luft
                                    											ab.Ein Wasserfang für Dampfheizungen von Alcan in
                                    											London ist in diesem Journal Bd. CLXXII S. 172 beschrieben.
                           Der in Fig. 28
                              									in ¼ wirklicher Größe dargestellte Apparat von Eastwood und Wadsworth beruht gänzlich auf der Wirkung der Ausdehnung, wenn in Folge
                              									des Dampfzutrittes die Temperatur  eine höhere wird. Wenn auch diese Vorrichtung eine nur
                              									sehr beschränkte Anwendung in den hier gemeinten Fällen finden kann, so ist sie doch
                              									interessant und der Kenntnißnahme werth.
                           Das Ventil s ist an der Stange I mittelst Mutter und Gegenmutter e, e′ fest mit der Wand a in Verbindung. Der Ventilsitz b dagegen ist
                              									an dem Ende des Rohres t angebracht, durch welches das
                              									Condensationswasser (eventuell der Dampf) zugeleitet wird. Die Stellung von s ist so getroffen, daß das Condensationswasser
                              									entweichen kann; sobald aber der heißere Dampf zutritt, schließt sich das Ventil und
                              									zwar lediglich in Folge der Ausdehnung des Rohres t,
                              									welche ein Andrücken des Sitzes an das Ventil s
                              									bewirkt.
                           Die Ausdehnung des Kupfers beträgt pro Meter Länge 1,8
                              									Millimeter bei der Temperaturänderung von 0° auf 100° C. Hat der Dampf
                              									(bei 1½ Atm.) 112°, das Condensationswasser im Maximum 100°, so
                              									beträgt die Ausdehnung der l Meter langen Röhre t nahezu 2/10 Millimeter. Gestatten es die Verhältnisse
                              									ein 2 Meter langes Rohr t anzubringen, so beträgt unter
                              									den sonst gleichen Verhältnissen der Längenunterschied circa 4/10 Millim., um welch' kleinen Betrag die Oeffnung des Ventiles
                              									variiren kann. Dieser Spielraum ist aber zur Ableitung des Condensationswassers
                              									praktisch ungenügend.
                           Selbst bei 5 Atm. (153° C.) würde diese Ausdehnung der Röhre t von l Meter Länge nur 0,95
                              									resp. 1,9 Millimeter für 2 Meter Länge betragen. Dieß genügt für die Beurtheilung
                              									der praktischen Verwendbarkeit; übrigens ist der Automat höchst einfach, sehr
                              									compendiös und billig.
                           Es finden sich noch zahlreiche andere Anordnungen dieser Apparate; sie lassen sich
                              									aber alle in die drei Classen eintheilen, aus welchen die wichtigsten und
                              									zweckmäßigsten vorgeführt wurden.
                           Die Vergleichung derselben ergibt:
                           1) daß die Automaten mit Ventilen oder Schiebeventilen unter jedem Dampfdruck
                              									verwendbar sind, wenn man demselben bei den Dimensionen
                              									der wirkenden Theile Rechnung trägt;
                           2) daß die Automaten mit Hahnverschluß in allen Fällen anwendbar sind, indem die
                              									Herstellung unabhängig vom Dampfdruck erfolgen kann.
                           Alle vorgeführten Automaten sind gut, manche ausgezeichnet unter der Bedingung, daß
                              									man deren automatische Wirkung nicht zu wörtlich nimmt. Kein Apparat macht die
                              									Beaufsichtigung unnöthig und ebenso die Anwendung eines Reservehahnes, um den Abfluß
                              									des Wassers resp. des Dampfes nach Belieben regeln oder vollkommen unterbrechen zu
                              										 können. Ist es
                              									nämlich, was nicht selten vorkommt, zur Erzielung einer höheren Temperatur der
                              									Dampfheizung nöthig, den Dampfdurchzug frei zu machen, da die durch die einfache
                              									Condensation des Dampfes bewirkte Dampfcirculation ungenügend ist, so wird der
                              									Entwässerungsapparat hinderlich; und ist kein Reservehahn vorhanden, so kann sich
                              									der Arbeiter, der die Aufsicht schließlich doch zu vereiteln weiß, dadurch helfen,
                              									daß er die an dem Schwimmerhebel sitzende Stange durch Anziehen der Stopfbüchse
                              									festklemmt, also den Schwimmer einfach außer Thätigkeit setzt. Dieß ist oft nur für
                              									einige Augenblicke nöthig, aber der nachtheilige Zustand, in welchen der Apparat
                              									versetzt wurde, verursacht weiterhin eine Verminderung der sonst erzielbaren
                              									Oekonomie.
                           Man kann deßhalb, — schließt Grosseteste seinen
                              									Bericht — sagen (wie dieß Eingangs geschehen), daß die Anwendung der
                              									Entwässerungsapparate sehr nützlich ist, wenn sie eben mit Verständniß erfolgt.
                           Erwähnenswerth ist noch der von Scharff im
                              									österreichischen Ausstellungsbericht von 1868 angeführte „selbstthätige
                                 										Entleerer des Condensationswassers“ von Bryan
                                 										Donkin und Comp., wie er während der Pariser
                              									Welt-Ausstellung in der englischen Section bei jeder Abzweigung des
                              									Hauptdampfrohres zu einer Dampfmaschine angebracht war. Er besteht aus einem
                              									gußeisernen Kasten, in welchen das Condensationswasser mittelst eines kleinen
                              									Röhrchens von der tiefsten Stelle des Dampfrohres geleitet wird. In diesem durch
                              									eine Scheidewand getheilten Kasten befindet sich in der einen Abtheilung ein
                              									steinerner Schwimmer und in der anderen, an einer über eine Rolle gehenden Kette,
                              									als Gegengewicht ein Bleicylinder. Von der Achse dieser Rolle wird mittelst einer
                              									Lenkstange der Abflußhahn geöffnet und geschlossen. Das Wasser füllt zunächst die
                              									linke Abtheilung und steigt hierauf in der rechten, in Folge dessen eine Hebung des
                              									Schwimmers bewirkt wird. Erreicht derselbe eine gewisse Höhe, so öffnet sich der
                              									Abflußhahn, so daß das Wasser entweichen kann; sinkt nun der Schwimmer auf eine
                              									gewisse Tiefe wieder herab, so wird der Hahn wieder ganz geschlossen.
                           Bezüglich der Condensationswasser- Ableiter von Schäffer und Budenberg findet man eingehende
                              									Beschreibungen in diesem Journal Bd. CLXXX S. 21 und Bd. CLXXXI S.
                                 									241.
                           Johann Zeman.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
