| Titel: | Drehbank zum Drücken von Metallblechen; von Grünenberger, Mechaniker in Nouzon. | 
| Fundstelle: | Band 192, Jahrgang 1869, Nr. LXXII., S. 277 | 
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                        LXXII.
                        Drehbank zum Drücken von Metallblechen; von
                           									Grünenberger,
                           								Mechaniker in Nouzon.
                        Nach Armengaud's Génie industriel , März 1869, S.
                              								133.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Grünenberger's Drückdrehbank.
                        
                     
                        
                           Diese Drückdrehbank gestattet die Erzeugung größerer Gegenstände aus Eisen-
                              									oder anderem Blech mit größerer Leichtigkeit und erheblicher Kostenersparung
                              									gegenüber der Herstellung mittelst freier Handarbeit.
                           An dem Kopf einer horizontal gelagerten Spindel wird das Modell befestigt, dessen
                              									Gestalt der zu erzielenden Form des Gefässes entspricht; die Fläche des
                              									eingespannten Bleches liegt vertical.
                           Auf dem Gestell der Drückdrehbank bewegt sich ein Support hin und her mit drei oder
                              									mehr zweiarmigen Hebeln, welche in jenem gelagert sind. Das eine Ende jedes Hebels
                              									trägt die auf das Blech wirkende Drückrolle; das andere Ende ist gegabelt zur
                              									Aufnahme einer kleinen Leitrolle, welche über eine Patrone gleitet, deren Form die
                              									entgegengesetzte der Form des eingespannten Modelles ist. Die Bewegung  des Supportes erfolgt einfach
                              									von einem Hebel aus, welchen der Arbeiter hin und her dreht, wodurch die Drückrollen
                              									das Blech über das Modell oder Futter, während dessen Drehung mit der Spindel,
                              									herumlegen.
                           Es wird somit der Zweck der in Fig. 35 bis 38
                              									dargestellten Anordnungen leicht erkenntlich.
                           Fig. 35 und
                              										36 zeigen
                              									in 1/20 wirklicher Größe, und zwar Fig. 35 im Längenschnitt
                              									und Fig. 36
                              									im Querschnitt eine Anordnung einer solchen Drückdrehbank, deren Untergestell
                              									weggelassen ist.
                           B bezeichnet das gewöhnliche Drehbankgestell, auf welchem
                              									links der Spindelstock A, rechts der Reitstock E ruht. Die Spindel erhält ihre drehende Bewegung durch
                              									einen auf die Stufenscheibe C auflaufenden Riemen. D ist der Support.
                           Auf der Spindel sitzt ein kleines Scheibenfutter, mit welchem das Modell m verschraubt ist. Hat letzteres eine solche Gestalt,
                              									daß Es aus dem darüber aufgezogenen Blechgefäß nicht herausgezogen werden könnte, so
                              									wird das Modell selbstverständlich aus einem Herzstück und mehreren radial
                              									aneinander passenden Theilen zusammengesetzt, welche der Ring b (Fig.
                                 										35) zusammenhält. Die Blechscheibe x wird
                              									durch die mit einem Knopf F versehene Stange f von dem Reitnagel an das Modell m angedrückt und dreht sich mit diesem und der Drehbankspindel.
                           Wie aus Fig.
                                 										36 ersichtlich ist, stehen von der Scheibe H
                              									des Supportes D drei Lappen 1 ab, bestimmt, die
                              									Drehzapfen der Hebel L aufzunehmen. An den der Spindel
                              									zugewendeten Enden sitzen die stählernen Druckrollen I;
                              									an den entgegengesetzten Enden die Leitrollen g, welche
                              									auf der Oberfläche der Patrone G gleiten. Diese wird auf
                              									eine am Reitstock befindliche Hülse aufgeschoben und hat durch die mit der Form des
                              									Modelles m zusammenhängende Gestalt den Zweck, die
                              									Druckrollen auf die nöthige Tiefe, d. i. über das Blech am Modell zu führen.
                           Durch eine während der Drehung der Spindel, des Modelles m und der Blechtafel x in der Richtung des
                              									Pfeiles bewirkte Drehung des Hebels N wird der Support
                              									mit den Druckrollen nach links geführt und das Blech allmählich über das Modell
                              									gedrückt.
                           In Fig. 37 und
                              										38 ist
                              									eine etwas einfachere Anordnung, jedoch nur der gerade wesentlichen Theile
                              									dargestellt, indem das Fehlende nach Fig. 35 und 35 ergänzt
                              									werden kann.
                           Hierbei findet man vier Druckrollen I′, bestimmt,
                              									cylindrische Formen zu drücken, z. B. Nabenringe für Wagenräder etc. Der Abstand
                              									dieser Rollen von der Achse ist veränderlich, doch wird jede Rolle in einer
                              									gewählten Lage durch eine Stellschraube und durch einen aufgesetzten Ring oder ein
                              									Eisenband P gehalten.
                           
                           Wie früher wird der Support von einem Hebel aus bewegt und die Druckrollen zur
                              									Wirkung auf die Metallplatte x zugeführt. Nur entfallen
                              									bei der einfacheren Form des Modelles (ein Cylinder) die oben nöthigen Hebel L und die Patrone G.
                           
                              J. Z.
                              
                           
                        
                     
                  
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