| Titel: | Miscellen. | 
| Fundstelle: | Band 192, Jahrgang 1869, Nr. , S. 72 | 
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                        Miscellen.
                        Miscellen.
                        
                     
                        
                           Richards' Apparat zur Verhütung der
                              									Dampfkessel-Explosionen.
                           Hierüber berichtet die New-Yorker Handelszeitung Folgendes: Die Ursache der
                              									meisten Dampfkessel-Explosionen ist Mangel an Wasser, oder wenigstens das zu
                              									tiefe Sinken des Wasserspiegels im Kessel. Gewöhnlich sind unter anderen Apparaten
                              									sogenannte Probirhähne angebracht, von denen der obere stets Dampf, die beiden
                              									unteren Wasser auslassen sollen, sobald sie geöffnet werden; gibt der unterste
                              									Dampf, so ist zu wenig Wasser im Kessel und Gefahr vorhanden. Aber man muß eben den
                              									Hahn erst aufdrehen, um das zu erfahren, und außerdem muß dieß öfters geschehen, um
                              									nicht die rechte Zeit zu verpassen. Zur Vermeidung dieser Uebelstände hat W. Richards einen Apparat construirt, der ganz selbstthätig
                              									arbeitet und in dem Augenblicke, wo das Wasser den tiefsten zulässigen Stand
                              									erreicht hat, einen lauten Pfiff ertönen läßt, so daß der Kesselwärter nicht allein
                              									gerufen, sondern auch seine Vorgesetzten auf seine Nachlässigkeit aufmerksam gemacht
                              									werden. Der Apparat besteht aus einem langen, senkrechten, gußeisernen, an zwei
                              									gegenüber liegenden Seiten zum Theil aufgeschnittenen Rohre, welches durch ein
                              									Verbindungsrohr mit dem aus dem Kessel hervorragenden Rohrtheil des untersten
                              									Probirhahnes verbunden ist, und in dessen unterem Theil ein Messingrohr so
                              									eingeschraubt ist, daß dasselbe eine Verlängerung dieses Verbindungsrohres bildet.
                              									Das obere Ende des Rohres ist als ein nach unten gekehrter Ventilsitz gebildet und
                              									gleitet in den oberen Theil des gußeisernen Rohres. Letzteres ist über dieser Stelle
                              									geschlossen, und dient zugleich dazu, den Schraubenstiel eines Ventiles aufzunehmen,
                              									welches nach unten hängt und auf den vorherbeschriebenen Ventilsitz paßt.
                           Dieser Stift ist wiederum der Längs nach durchbohrt und mit einer Seitenöffnung
                              									oberhalb des Ventilsitzes versehen, so daß, sobald Dampf durch das Ventil strömt,
                              									derselbe durch diese Seitenöffnung und den Stiel des Ventiles nach oben in eine dort
                              									an dem eisernen Rohr befestigte Pfeife treten kann. Das Spiel des Apparates ist nun
                              									folgendes: So lange Wasser über dem untersten Probrhahn steht, ist das Messingrohr mit Wasser gefüllt, das keinen
                              									Ausweg hat, da der Ventilsitz dicht auf's Ventil schließt und durch seine große
                              									Entfernung vom Kessel kalt bleibt. Sobald das Wasser im Kessel bis unter den
                              									Probirhahn sinkt, fällt dasselbe aus dem Messingrohr in den Kessel zurück und wird
                              									durch Dampf ersetzt, der in jedem Falle heißer als siedendes Wasser ist und das
                              									Messingrohr augenblicklich ebenfalls erhitzt.
                           
                           Dadurch wird dieses aber verlängert und muß sich, da das untere Ende unbeweglich
                              									befestigt ist, mit seinem oberen Ende, dem Ventilsitze, von dem ebenfalls
                              									unbeweglichen Ventile entfernen und dem Dampf den Zutritt zur Pfeife gestatten. So
                              									lange die zum Apparat führenden Rohre nicht verstopft sind, muß ein zu niedriger
                              									Wasserstand sich selbst durch Pfeifen verrathen, und empfiehlt sich der Apparat
                              									außerdem durch seine große Einfachheit.
                           
                        
                           Clavel's Verfahren zum Schärfen von
                              									abgenutzten Feilen und Raspeln.
                           Zum Schärfen von abgenutzten Feilen und Raspeln, sowie zur Verbesserung der Qualität
                              									neuer Feilen und Raspeln ließ sich Clavel in Paris ein
                              									Verfahren patentiren, darin bestehend, daß man die erwähnten Werkzeuge, nach
                              									Entfernung aller Unreinigkeiten und fremder Körper, welche denselben etwa anhaften,
                              									in eine Mischung von 1 Theil Salpetersäure, 3 Theilen Schwefelsäure und 7 Theilen
                              									Wasser (dem Volumen nach) taucht. Die Anwendung des Verfahrens auf neue Feilen und
                              									Raspeln beschränkt sich auf das einmalige Eintauchen derselben in das Säurebad
                              									während einiger Secunden und auf die darauffolgende Neutralisation der Säure, ganz
                              									wie es nachfolgend für die abgenutzten Feilen beschrieben ist. Für letztere variirt
                              									die Zeit des Eintauchens von 10 Secunden bis 5 Minuten, je nach ihrer Abnutzung,
                              									ihrer Dimension und namentlich der Feinheit und Härte ihres Kornes. Das Schärfen
                              									eines sehr weichen und feinen Kornes geschieht viel schneller als das eines sehr
                              									harten und sehr groben, ja letzteres kann eine Eintauchung von noch längerer Dauer
                              									bedürfen, als die oben angegebene. In dem Maaße, als sich die Wirkung der Säuren in
                              									Folge ihrer Verbindung mit dem Eisen oder Stahl schwächt, muß man neue Dosen des
                              									Säurebades in den oben angegebenen Verhältnissen zusetzen. Die Feilen und Raspeln
                              									werden dann mit reichlich zufließendem Wasser gewaschen, hierauf durch Kalkmilch
                              									passirt, in einem erhitzten Trockenraume getrocknet, mittelst einer Bürste, welche
                              									in eine Mischung gleicher Theile fetten Olivenöles und ätherischen Terpenthinöles
                              									getaucht wird, abgerieben und endlich mit sehr fein gepulverten Kohks und einer
                              									trockenen Bürste abgedürstet.
                           Will man einzelne weniger abgenutzte oder niedergedrückte Stellen oder Theile der
                              									Feile vor den Einwirkungen des Säurebades schützen, so wendet man ein auf 300 Cels.
                              									erwärmtes Gemenge von Leinöl mit gelbem Wachs, zu gleichen Theilen geschmolzen, oder
                              									einen Schellackfirniß an, welche der Wirkung der Säuren widerstehen. Immerhin darf
                              									die Eintauchung in das Säurebad erst 30 bis 40 Stunden nach dieser Application
                              									stattfinden. Will man im Gegentheile einzelne zu sehr hervorragend gebliebene
                              									Stellen tiefer ätzen, so muß man, nöthigenfalls zu wiederholten Malen, eine Mischung
                              									von 1 Theil Schwefelsäure und 2 Theilen Salpetersäure ohne Zusatz von Wasser
                              									anwenden, und zwar derart, daß man die Feile oder Raspel an einem Ende aufhebt und
                              									seitlich neigt, so daß die obige Säuremischung beim Auftropfen in die Canneluren
                              									fließt, ohne die Zähne abzustumpfen. Die Feilen und Raspeln können diesen
                              									Operationen zu wiederholten Malen unterworfen werden, d. h. so oft sie wieder
                              									abgenutzt sind, sie sollen dann wieder ebenso brauchbar seyn, wie ganz neue Feilen,
                              									welche aus der Hand des Feilenhauers oder aus der Feilenhaumaschine hvorgehen. (Berggeist, 1869, Nr. 23.)
                           Man vergl. das im polytechn. Journal Bd. CLXXIV S. 129 beschriebene Verfahren zum
                              									Schärfen resp. Aetzen der Feilen. Die Red.
                           
                        
                           Collodium als Schutzmittel gegen das Anlaufen von
                              									Silberwaaren.
                           Die Neigung des Silbers zum Anlaufen und die dadurch bedingte oftmalige Reinigung der
                              									fertigen Gegenstände hat mich seit mehreren Jahren mit verschiedenen Versuchen zur
                              									Hebung dieses Uebels beschäftigt, doch bisher immer erfolglos.
                           Die hellsten, feinsten Firnisse ließen einen gelblichen Ton hinter sich: auch
                              									Wasserglas, starker Alaunsud und sonstige Chemikalien erwiesen sich als unbrauchbar.
                              									Endlich war ich so glücklich, in der Benutzung des Collodiums ein Mittel gefunden zu
                              									haben, welches die Oberfläche der silbernen, plattirten versilberten, neusilbernen
                              									etc. Gegenstände, längere Zeit vor Anlaufen schützt, und sowohl bei polirten
                              									Gegenständen, als  auch
                              									bei solchen, welche schön matt weiß, wie Kalk, hergestellt sind, angewendet werden
                              									kann, da das Collodium bekanntlich wasserhell und farblos ist.
                           Die silbernen oder mit Silber belegten Gegenstände werden etwas erwärmt (weil sonst
                              									Iris-Farben entstehen), und dann das Collodium mit einem elastischen Pinsel
                              									aufgetragen, jedoch so sorgfältig, daß alle Punkte mit Collodium überstrichen sind;
                              									jene Stellen, welche übersehen wurden, laufen in kurzer Zeit um so auffallender an.
                              									Auch ist es nicht rathsam, die Gegenstände öfter als einmal zu überpinseln.
                           Fertige Arbeiten, welche ich vor circa einem Jahre in
                              									vorstehender Weise behandelte und zwischen meine Auslage-Fenster legte (in
                              									deren Raum sich viel Schwefelwasserstoff zu entwickeln scheint), sind heute noch
                              									schön weiß, während andere, welche weder mit einer Collodiumschicht überzogen noch
                              									geputzt wurden, nun ganz schwarz angelaufen sind. Ich habe das Collodium verdünnt
                              									mit Alkohol angewendet, ungefähr so, wie die Photographen dasselbe gebrauchen.
                              									Gelegentlich meines Besuches der letzten allgemeinen Industrie-Ausstellung zu
                              									Paris habe ich mich dort erkundigt, ob etwa ein Schutzmittel gegen das Anlaufen von
                              									Silberwaaren bekannt sey, was allseitig verneint wurde, und da man auch von
                              									competenter Seite keine weiteren neueren Erfahrungen in dieser Sache mir mittheilen
                              									konnte, so scheint die Anwendung von Collodium auf Metallen ein neuer Gedanke zu
                              									seyn, welcher zu einer weiteren Entwickelung und Verbesserung wissenschaftlichen
                              									Fachmännern vorbehalten bleiben muß. Jedenfalls dürfte für die betreffenden
                              									Techniker schon die zur Zeit mit Erfolg gekrönte einfache Anwendung des Collodiums
                              									von entschiedenem Nutzen seyn. Stroblberger,
                              									Hofwaffenfabrikant in München. (Bayerisches Indnstrie- und Gewerbeblatt,
                              									Januar 1869, S. 28.)
                           
                        
                           Nicht giftiges Versilberungswasser.
                           Als solches wird eine Flüssigkeit empfohlen, welche man erhält, indem man 1 Thl.
                              									Höllenstein (salpetersaures Silberoxyd) in 18 bis 20 Thln. destillirtem Wasser löst,
                              									hierauf erst mit ½ Thl. Salmiak, dann mit 2 Thln. unterschwefligsaurem Natron
                              									versetzt, und zuletzt die auf diese Weise gewonnene klare Flüssigkeit mit 2 Thln.
                              									Schlämmkreide vermischt. Zum Gebrauche gießt man einen Theil des umgeschüttelten
                              									Versilberungswassers in ein Schälchen und überträgt dasselbe mit einer Zahnbürste,
                              									einem starren Pinsel oder einem Leinwandläppchen auf die zu versilbernden
                              									Gegenstände, welche nach einigem Abreiben sehr schön versilbert erscheinen. Nachdem
                              									sie mit Wasser abgespült sind, macht man sie unter gelindem Reiben mit einem weichen
                              									Leinwandläppchen trocken. (Musterzeitung.)
                           
                        
                           Neues in der Hohlglasarbeit.
                           Einer Mittheilung in den Annales du Génie civil, 1868 S.
                              									114, entnehmen wir, daß auf der Glashütte zu Baccarat die durch das Absprengen von
                              									der Pfeife oder Aufschneiden entstandenen scharfen Ränder bei Gobleterieartikeln in
                              									der Weise abgerundet werden, daß man den Rand des Gefäßes langsam vor einer
                              									Gasgebläselampe vorüberführt. Diese Art der Arbeit ist weniger umständlich als die
                              									sonst übliche, das Stück vor dem Loch noch einmal anzuwärmen, und geht auch viel
                              									schneller von statten als das böhmische Verfahren, nach welchem die Ränder vor der
                              									Schleifscheibe geebnet werden. R. Z. (Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure.
                              									1869, Bo. XIII S. 130.)
                           
                        
                           Ueber die Wirkung des Sonnenlichtes auf Schwefelkohlenstoff;
                              									von O. Loew, Assistent am Laboratorium des City College
                              									in New-York.
                           Wird reiner Schwefelkohlenstoff längere Zeit der Einwirkung des Sonnenlichtes
                              									ausgesetzt, so färbt er sich gelblich. Zur näheren Untersuchung der auf diese Weise
                              									hervorgerufenen Veränderungen wurde eine größere Menge der gedachten Substanz in  zugeschmolzenen
                              									Glasröhren den Sonnenstrahlen exponirt. Es fand eine allmähliche Zersetzung Statt,
                              									indem ein brauner, unlöslicher Körper entstand, welcher so sehr an den inneren
                              									Röhrenwandungen haftete, daß er selbst durch heftiges Schütteln von denselben nicht
                              									losgelöst werden konnte. Durch diesen Ueberzug wurde eine weitere Einwirkung der
                              									Sonnenstrahlen verhindert, und in Folge davon hörte die Zersetzung auf.
                           Ist in den Röhren gleichzeitig Wasser vorhanden, so wird die Adhärenz des erwähnten
                              									Zersetzungsproductes am Glase verhindert und man erhält eine größere Menge des
                              									braunen Körpers. Nach zwei bis drei Monate langer Exposition wurden die Röhren
                              									geöffnet. Das Wasser zeigte schwach saure Reaction und wirkte, nachdem es
                              									neutralisirt und concentrirt worden, deutlich reducirend auf Silber- und
                              									Quecksilbersalze. Offenbar hatte sich eine Spur von Formylsäure (Ameisensäure)
                              									gebildet, entsprechend dem Ausdrucke:C = 12; O = 16; S = 32.
                           CS2 + 2H2O = CH2O2 + H2S +
                                 										S.
                           Beim Filtriren blieb die neugebildete braune Substanz auf dem Filter zurück, während
                              									das Filtrat freien, im Schwefelkohlenstoff gelösten Schwefel enthielt. Bei näherer
                              									Untersuchung fand sich, daß diese Verbindung in jeder Beziehung dem von mir vor zwei
                              									Jahren entdeckten Kohlensesquisulfid entsprach. Sie war
                              									unlöslich in Wasser, Alkohol, Aether, Chloroform, Schwefelkohlenstoff und Oelen,
                              									löslich dagegen unter Zersetzung in einer kochenden Aetzkalilösung. Beim Erhitzen in
                              									einem Glasrohre wurde sie unmittelbar in ihre Bestandtheile zerlegt : der Schwefel
                              									verflüchtigte sich und der Kohlenstoff blieb zurück.
                           Wird schwefelkohlenstoffsaures Kali (Kaliumsulfocarbonat) in concentrirter Lösung der
                              									Einwirkung des Sonnenlichtes ausgesetzt, so ist die dadurch bedingte Veränderung so
                              									gering, daß sie kaum wahrgenommen werden kann ; wird indessen die Lösung mit
                              									Natriumamalgam behandelt, so findet eine Reduction zu niedrigeren Schwefelungsstufen
                              									statt. (American Journal of science; Chemical News, vol. XIX p. 29, Januar 1869.)
                           
                        
                           Ueber die Albertotypie; von W.
                                 										Simpson.
                           W. Simpson schreibt hierüber in den Photographic News:
                           Wir empfangen eben wichtige Nachrichten über Albert's
                              									neues Druckverfahren, welche Allen, welche dessen wunderbar schöne Resultate
                              									gesehen, vom größten Interesse seyn werden. Das Verfahren scheint mit dem von Tessié du Mothay und Marechal
                              									Aehnlichkeit zu haben.
                           Man schreibt uns darüber ans Paris: Ich bin in der Lage, Ihnen einige, wenn auch
                              									unvollständige Mittheilungen über Albert's französisches
                              									Patent machen zu können.
                           Eine dicke Glasplatte, etwa ⅝ Zoll dick, wird mit folgender Lösung überzogen
                              									:
                           
                              
                                 filtrirtes Wasser
                                 300
                                 Theile,
                                 
                              
                                 Eiweiß
                                 150
                                 Theile,
                                 
                              
                                 Gelatine
                                 15
                                 Theile,
                                 
                              
                                 doppelt-chromsaures Kali
                                 8
                                 Theile,
                                 
                              
                           Die hiermit bedeckte Platte wird getrocknet, schwarzes Tuch dahinter gelegt, und etwa
                              									zwei Stunden dem Licht ausgesetzt. Sodann wird sie mit einer Mischung von Gelatine
                              									und doppelt-chromsaurem Kali überzogen. Die uns mitgetheilten Verhältnisse
                              									für diese Mischung enthalten jedenfalls einen Fehler : die Vorschrift lautet:
                           
                              
                                 Gelatine
                                 300
                                 Theile,
                                 
                              
                                 doppelt-chromsaures Kali
                                 100
                                 Theile,
                                 
                              
                                 Wasser
                                 180
                                 Theile,
                                 
                              
                           Höchst wahrscheinlich soll es statt 180 heißen: 1800 Theile. Die Platte wird mit der
                              									Mischung überzogen, getrocknet und unter einem Negativ belichtet. Die Strahlen
                              									müssen senkrecht auffallen. Nach hinreichender Belichtung wird die Platte gewaschen,
                              									und dann wie ein lithographischer Stein behandelt, d. h. mittelst einer Rolle mit
                              									fetter Farbe bedeckt und in der lithographischen Presse vervielfältigt.
                           
                           Um unseren Lesern das ganze Verfahren klarer vorzulegen, wollen wir hier das
                              									Verfahren von Tessié, und das Princip, worauf sich dieses
                              									und Albert's Verfahren gründet, durchgehen.
                           Eine Platte wird mit Gelatine und Chromsalz überzogen, getrocknet, und unter einem
                              									Negativ belichtet. Dann wird sie mit kaltem Wasser gewaschen, nicht um einen Theil
                              									der Gelatine zu entfernen, sondern nur um das Chromsalz zu entfernen, und die
                              									Gelatine zu befeuchten. Die voll belichteten Theile der Schicht, den tiefsten
                              									Schatten entsprechend, sind ganz unlöslich, und nehmen das Wasser nicht auf; die
                              									weniger belichteten Theile nehmen etwas Wasser an, da sie nicht vollkommen unlöslich
                              									geworden; die gar nicht vom Licht getroffenen Stellen, also die höchsten Lichter,
                              									absorbiren das Wasser. Die so vorbereitete Schicht wird nun wie ein lithographischer
                              									Stein behandelt. Wenn man mit einem, mit lithographischer Farbe chargirten Rouleau
                              									darüber geht, haftet die Farbe an den vollbelichteten tiefen Schatten gut, an den
                              									höchsten Lichtern, ihrer Feuchtigkeit wegen, gar nicht, und an den Halbtönen mehr
                              									oder weniger, je nach dem Grade ihrer Feuchtigkeit. Man erhält also einen genauen
                              									Abdruck des Negativs auf der Platte, und kann hiervon durch Auflegen von Papier und
                              									geeignete Pressung Abzüge herstellen.
                           Die Eigenthümlichkeit der so erhaltenen Abzüge besteht darin, daß die Abstufung vom
                              									Licht zum Schatten nicht in einem fortlaufenden Ton, sondern in einer überaus feinen
                              									Körnung stattfindet; was durch die Art und Weise, wie die Gelatine das Wasser
                              									absorbirt und abstößt, bewirkt wird. In den Tessié'schen
                              									Bildern ist dieses Korn, wenn auch sehr fein, vorhanden; in einigen von den Albert'schen Copien ist es so fein, daß man selbst durch
                              									die Loupe nicht unterscheiden kann, ob es vom Bilde oder der Textur des papieres
                              									herrührt. Der Fehler des Tessié'schen Verfahrens war der,
                              									daß die zarte Gelatineschicht beim Drucken zu sehr litt, so daß nicht mehr als 50
                              									bis 70 Abzüge davon gemacht werden konnten. Wie es heißt, ist das Verfahren soweit
                              									verbessert, daß bis zu 200 Abdrücke von einer Platte erhalten werden können. Herr
                              										Albert versichert, 1000 Abzüge von einer Platte
                              									drucken zu können; ob dieß nun durch die Unterlage von Gelatine, Eiweiß und
                              									Chromsalz ermöglicht wird, oder auf eine andere noch nicht bekannte Weise, darüber
                              									können wir keine Auskunft geben.
                           Tessié legt viel Gewicht auf die Anwendung dreifach
                              									-chromsaurer Salze; wir glauben indessen nicht, daß das Resultat hierdurch
                              									wesentlich beeinflußt wird.“
                           Das Princip, auf dem diese Verfahren beruhen, ist keineswegs neu. Poitevin hat es vor dreizehn Jahren deutlich
                              									beschrieben.
                           Wir geben seine Mittheilungen nach der Specification seines englischen Patentes, vom
                              									15. April 1856, worin es heißt:
                           
                              „Ich drucke photographisch mit fetter Schwärze auf Papier, Stein, Metall,
                                 										Holz, Glas, und andere passende Materialien in folgender Weise:
                              
                           Ich bringe auf die Oberfläche, welche die Zeichnung aufnehmen soll, eine oder mehrere
                              									Schichten einer Mischung von gleichen Theilen einer concentrirten Lösung von
                              									Albumin, Fibrin, Gummi arabicum, Leim oder einer ähnlichen organischen Substanz und
                              									einer conceutrirten Lösung von doppelt-chromsaurem Kali oder irgend eines
                              									Salzes, dessen Basis die organische Substanz der ersten Lösung nicht fällt. Diese
                              									ein- oder mehrfache Schicht oder das Häutchen wird getrocknet, wenn der
                              									photographische Eindruck mittelst Contact hervorgebracht werden soll; oder man kann
                              									es im feuchten Zustande in der Camera obscura anwenden.
                              									Erzeugt man den Eindruck mittelst Contact, so wird die Oberfläche mit einem
                              									photographischen negativen Bilde, einem Stahlstiche oder dergleichen bedeckt und
                              									dann wie im gewöhnlichen photographischen Proceß exponirt. Nach hinreichender
                              									Exposition wird die Oberfläche, wenn sie trocken geworden oder im trockenen Zustande
                              									angewendet wurde, mittelst eines Schwammes mit Wasser befeuchtet, und während sie
                              									noch feucht ist, wird die fettige Tinte mittelst eines Ballens oder irgendwie auf
                              									die Oberfläche aufgetragen, wobei man findet, daß sie nur
                              									an denjenigen Theilen haftet, auf welche das Licht gewirkt hat. War das angewendete
                              									Bild ein Negativ, so erscheinen die Lichter und Schatten verkehrt und der Abdruck
                              									wird ein Positiv mit richtigen Lichtern und Schatten. Die Copie kann auf der
                              									Oberfläche, auf welcher sie zuerst erzeugt wurde, bleiben, oder auf Papier oder eine
                              									andere Substanz übertragen oder abgedruckt werden, und die Operation läßt sich
                              									mehrfach wiederholen. So erhalte ich auf dem Lithographiesteine oder einem anderen
                              									passenden Material eine Zeichnung, von der ich im Stande bin, vielfache Abdrücke zu
                              									machen,  indem ich die
                              									Methode des lithographischen Druckes, wobei die angefeuchtete Oberfläche mit einer
                              									fetten Tinte überzogen wird, anwende.“ (Photographisches Archiv, 1869 Seite
                              									105.)
                           Tessié du Mothay und Maréchal's
                              									Verfahren der Phototypie ist im polytechn. Journal, 1867, Bd. CLXXXV S. 297 ausführlich beschrieben. —Poitevin's Verfahren, um durch Photographie ein Bild auf Stein etc. so zu
                              									copiren, daß es mit fetter Schwärze abgedruckt werden kann, wurde im polytechn.
                              									Journal, 1856, Bd. CXXXIX S. 199 mitgetheilt.
                           
                        
                           Photographischer Kupferdruck.
                           Wenn man eine Auflösung von Asphalt in Aether mit Rohcollodium mischt, die Mischung
                              									auf einer Silberplatte ausbreitet, trocknen läßt, unter einem Negativ hinreichend
                              									belichtet, und dann mit Steinöl behandelt, so erhält man eine matte Zeichnung auf
                              									glänzendem Grund von eigenthümlichem hübschem Aussehen. Ein ähnliches Verfahren wird
                              									in der kgl. Staatsdruckerei in Berlin benutzt, und es sind u. A. bei den neuen
                              									preußischen Zehnthalerscheinen Wappen und Schrift der Vorderseite mittelst einer
                              									nach demselben hergestellten tiefgeätzten Kupferplatte gedruckt, während der
                              									Strafsatz auf der Rückseite Hochdruck und durch dasselbe Verfahren erhalten ist. Es
                              									wird hierbei die gut abgeschliffene Kupferplatte mit einer Asphaltschicht
                              									gleichmäßig überzogen und unter einem negativen oder positiven Collodiumbild dem
                              									Lichte ausgesetzt. Am besten eignet sich Asphalt mit stark glänzendem, muscheligem
                              									Bruch. Derselbe wird zerkleinert, dann in Terpenthinöl gelöst und die Lösung mit
                              									Collodium verdünnt. Die ungelösten Theile läßt man absetzen; dann filtrirt man die
                              									Lösung, welche die Consistenz von gewöhnlichem Collodium hat, durch Baumwolle. Die
                              									Flüssigkeit gießt man nun auf die Kupferplatte und läßt bei gelinder Wärme trocknen.
                              									Dabei muß man sorgfältig darauf achten, daß in der Asphaltschicht sich durchaus
                              									keine ungelösten Partikelchen zeigen. Die Exposition der so präparirten Platten
                              									erfolgt im zerstreuten Licht und dauert 3 bis 5 Tage; indessen ist es gelungen, die
                              									Asphaltschicht durch verschiedene Zusätze so empfindlich zu machen, daß 4 bis 6
                              									Sunden hinreichen. Zu dem auf diese Asphanltschicht zu legenden Bilde muß man ein
                              									dickes, haltbares Collodium verwenden, indem es am zweckmäßigsten ist, wenn man
                              									dieses Bild unter Wasser von seiner Glasplatte löst und dann allein auf die
                              									Asphaltschicht auflegt. Durch die Belichtung werden die vom Licht getroffenen
                              									Stellen der Asphaltschicht unlöslich, während die anderen ihre Löslichkeit behalten.
                              									Nach dem Belichten wäscht man zuerst das Collodiumhäutchen leicht mit Wasser ab,
                              									worauf noch eine Waschung mit Terpenthinöl und Wasser erfolgt, durch welche die
                              									Kupferplatte an den nicht belichteten Stellen bloßgelegt wird. Nunmehr wird zur
                              									Aetzung vorgeschritten; nachdem man auch die Rückseite der kupferplatte mit Asphalt
                              									überzogen hat, wird dieselbe in verdünnte Salzsäure gebracht und hierauf der Asphalt
                              									abgewaschen. Die Zeichnung erscheint dann vertieft auf der Kupferplatte. Die Aetzung
                              									selbst erfordert viel Geschicklichkeit, welche durch Erfahrung erlangt werden kann.
                              									Die auf diese Weise erhaltene Matrize kann dann noch, wenn es nöthig ist, auf
                              									galvanoplastischem Wege umgekehrt werden. (Industrie-Blätter.)
                           
                        
                           Wright's Lichtmesser.
                           Ein Herr Wright hat am 18. Juni v. I. der Royal Society in London den plan zu einem einfachen und
                              									sinnreichen Lichtmesser vorgelegt, welchen er seit drei Jahren benutzt. Ein runder
                              									Metallstab, dessen Längsseite mit einer Scala versehen, ist senkrecht auf einem
                              									schweren Fuß befestigt. Der obere horizontale Querschnitt des Stabes ist schneeweiß
                              									gefärbt, mit einem schwarzen Fleck in der Mitte. Ueber diesen Metallstab schiebt
                              									sich ein hohler, innen geschwärzter Metallcylinder mit gelinder Reibung. Will man
                              									mit diesem Instrument die Helligkeit des Tageslichtes an irgend einem besonderen Ort
                              									oder zu einer besonderen Zeit bestimmen, so richtet man das Auge auf den schwarzen
                              									Fleck des weißen Feldes und zieht den geschwärzten Cylinder langsam an dem Stab in
                              									die Höhe. Dadurch wird die obere weiße Fläche mit dem  schwarzen Fleck immer mehr
                              									verdunkelt, so daß man letzteren zuletzt nicht mehr sieht. Dieser Moment kann nun an
                              									der Scala, die in 100 Theile getheilt ist, abgelesen und die augenblickliche
                              									Lichtstärke durch Vergleiche leicht gefunden werden.
                           Freilich hängt die Genauigkeit dieser Methode sehr von der Sehkraft des Beobachters
                              									ab, aber ein und derselbe Beobachter dürfte doch zu relativ ziemlich richtigen
                              									Schlüssen gelangen. Auf wissenschaftliche Genauigkeit kann sie freilich keinen
                              									Anspruch machen, Dr. J. Schnauß. (Photographisches Archiv. 1869 S. 107.)
                           
                        
                           Praktische Anwendung der sensiblen Flammen.
                           Leuchtgasflammen, welche mit sehr langer Flamme brennen, haben bekanntlich die
                              									interessante Eigenschaft, daß sie gegen Geräusche sehr empfindlich sind; sie
                              									verkürzen sich und werden breit, so oft in dem Raume, in welchem sie sich befinden,
                              									ein Geräusch erzeugt wird. Diese Eigenschaft benutzte Hr. Barrett zur Construction eines Instrumentes, das vielfach praktisch
                              									angewendet werden kann.
                           Das Instrument besteht, nach einer Mittheilung in Les
                                 										Mondes vom 11. Juni v. I., aus zwei senkrecht stehenden Kupferstäbchen, von
                              									denen eines an seinem oberen Ende unter einem rechten Winkel ein Metallband trägt,
                              									welches aus an einander geschweißten dünnen Lagen von Gold, Silber und Platin
                              									besteht. In Folge dieser Zusammensetzung dehnt das Band sich bei Einwirkung der
                              									Wärme ungleichmäßig aus; es krümmt sich zur Seite und kommt dadurch in Berührung mit
                              									einer Platinspitze, welche etwa 1 Centimeter vom Bande entfernt an dem anderen
                              									Kupferstäbchen angebracht ist. Beide Stäbchen sind mit den Polen einer kleinen
                              									elektrischen Batterie verbunden, in deren Kreis eine elektrische Glocke
                              									eingeschaltet ist, welche sich in einem entlegenen Theile des Saales befindet. Die
                              									Glocke tönt, sobald die Batterie geschlossen wird.
                           „Ich zünde mir,“ sagt Hr. Barrett,
                              										„eine empfindliche Flamme an, welche für gewöhnlich in einer
                                 										Entfernung von etwa 25 Centimetern vom Metallbande brennt. Ich entferne mich 10
                                 										Meter von der Flamme und pfeife; die Flamme antwortet mir sofort, sie verkürzt
                                 										sich und wird breiter. In dieser Weise kommt sie mit dem Metallbande in
                                 										Berührung; dieses krümmt sich zur Seite, sowie es von der Flamme erreicht wird,
                                 										berührt die Platinspitze, schließt den Strom, und man hört die entfernte Glocke,
                                 										welche mir Jedesmal antwortet, so oft ich pfeife.“
                           In derselben Weise kann zu jeder Nachtstunde das Schreien eines Kindes in seiner
                              									Wiege sich automatisch in dem Zimmer seiner Eltern anzeigen. Durch eine sehr
                              									ähnliche Anordnung, aber mit einem anderen Brenner, würde jeder Dieb, welcher mit
                              									einem Nachschlüssel die Thür öffnet, durch dieses Geräusch eine entfernte
                              									Alarmglocke zum Tönen bringen. Ebenso ist es möglich, mit Benutzung der
                              									Fortpflanzung des Schalles im Wasser eine Vorrichtung zu construiren, mit deren
                              									Hülfe man im Nebelwetter das Nahen eines Schiffes erkennen könnte; der Apparat würde
                              									im Zimmer des Capitäns eine Glocke zum Tönen bringen. (Polytechnisches
                              									Notizblatt.)
                           
                        
                           Zur qualitativen Löthrohranalyse.
                           John Landauer empfiehlt (Chemical
                                 										News, Nr. 399 und 404) zur Nachweisung der Gegenwart von Mangan und verschiedenen anderen Metallen mittelst des
                              									Löthrohres die Anwendung des chlorsauren Kalis.
                              									Zahlreiche Versuche haben ihm bewiesen, daß diese Methode in Bezug auf rasche
                              									Ausführbarkeit und Empfindlichkeit wenig zu wünschen übrig läßt. Das an sich weiße
                              									Salz, welches bekanntlich bei höherer Temperatur an die mit ihm in Berührung
                              									befindlichen Körper Sauerstoff abgibt, wird durch die Oxyde der nachzuweisenden
                              									Metalle entsprechend gefärbt. Man wendet zu diesen Proben am zweckmäßigsten Röhren
                              									von nicht zu starkem Glase an, welche bei etwa 15 Centimeter Länge eine lichte Weite
                              									von ungefähr 5 Millim. haben und einseitig geschlossen sind. In diese Röhre bringt
                              									man die feingepulverte Probe, mit der etwa gleichen Menge des gleichfalls zu feinem
                              									Pulver zerriebenen (zu diesem Zwecke mit etwas Alkohol angefeuchteten und dann bei
                              									gelinder Wärme getrockneten)  Reagens, und erhitzt ganz allmählich, anfangs mittelst
                              									einer Weingeistflamme, zuletzt mit Hülfe des Löthrohres, bis jede
                              									Sauerstoffentwickelung aufgehört hat, worauf die Reaction vollständig vor sich
                              									gegangen ist. Man beobachtet dann die Farbe, welche das Flußmittel angenommen hat.
                              									Einige von den empfindlicheren Reactionen sind die nachstehenden:
                           
                              
                                 Eisen färbt das salz
                                 fleischroth;
                                 
                              
                                 Blei färbt das salz
                                 
                                    gelblichbraun;
                                    
                                 
                              
                                 Kupfer färbt das salz
                                 heller oder dunkler blau, in manchen Fällen fchwarz;
                                 
                              
                                 Mangan das salz
                                 heller oder tiefer purpurroth;
                                 
                              
                                 Nickel (Ni2O3) das salz
                                 schwarz.
                                 
                              
                           Die Mittheilung der Resultate ausführlicherer Untersuchungen behält sich der
                              									Verfasser vor.
                           
                              H.
                              
                           
                        
                           Chemische Untersuchung der zum Gerben angewendeten Polcura; von Carl
                                 									Schaper.
                           Unter diesem Namen erhielt Hr. Professor Wittstein von
                              									Hrn. Apotheker Leybold in St. Jago de Chile, außer
                              									verschiedenen anderen Naturalien, eine Substanz, welche auf einem
                              									Cordilleren-Grate in Chile, 12 – 14,000′ über dem Meere, aus
                              									dem sie umgebenden Porphyre hervortretend und von Melaphyr begleitet, in ungeheurer
                              									Menge vorkommt und dort häufig zum Gerben angewendet wird.
                           Sie ist ein schmutzig gelbes, lockeres krümelig-krystallinisches, säuerlich
                              									zusammenziehend schmeckendes Pulver.
                           Bis zu 120° C. erhitzt, verliert sie 13,560 Proc. am Gewicht, welche in Wasser
                              									bestehen.
                           Kochendes Wasser nimmt daraus 24,189 Proc. auf. Der unlösliche Antheil = 62,251 Proc.
                              									gibt an Salzsäure 12,351 ab, und die dann noch übrigen 49,900 sind Kieselsäure.
                           Die quantitative Analyse lieferte folgende Resultate:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 192, S. 79
                              
                                 
                                 Nebst einer Spur Mangan.
                                 
                              A.
                                 										Einzelne Bestandtheile; In Wasser löslich.; Kali; Natron; Kalf; Magnesia;
                                 										Alauneroe; Eisenoxyd; Chlor; Schwefelsäure; Kieselsäure; In Wasser unlöslich;
                                 										Magnesia; Alaunerde; Eisenoxyd25;
                                 										Schwefelsäure; Kieselsäure; Wasser; Summa 100,000
                              
                           B.Die Salze des in Wasser löslichen Theiles im neutralen
                                 										wasserfreien Zustande.
                           
                              
                                 
                                 0,641
                                 schwefelsaures
                                 Kali
                                 
                              
                                 
                                 0,656
                                 schwefelsaures
                                 Natron
                                 
                              
                                 
                                 6,308
                                 schwefelsaures
                                 Kalk
                                 
                              
                              
                                 
                                 3,910
                                 schwefelsaures
                                 Magnesia
                                 
                              
                                 
                                 9,722
                                 schwefelsaures
                                 Alaunerde
                                 
                              
                                 
                                 1,100
                                 schwefelsaures
                                 Eisenoxyd
                                 
                              
                                 
                                 0,084
                                 Chlornatrium
                                 
                                 
                              
                                 
                                 –––––––
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 22,394
                                 
                                 
                                 
                              
                                 dazu
                                 1,795
                                 freie lösliche Kieselsäure
                                 
                              
                                 
                                 –––––––
                                 
                                 
                                 
                              
                                 
                                 24,189
                                 
                                 
                                 
                              
                           C. Die
                                 										einzelnen Bestandtheile und Salze des in Wasser löslichen Theiles in
                                 										Procenten.
                           
                              
                                 a. Bestandtheile.
                                 b. Salze.
                                 
                              
                                 1,4
                                 
                                    KO
                                    
                                 2,5
                                 KO + SO3
                                 
                              
                                 1,4
                                 
                                    NaO
                                    
                                 2,7
                                 NaO + SO3
                                 
                              
                                 10,7
                                 
                                    CaO
                                    
                                 26,1
                                 CaO + SO3
                                 
                              
                                 5,4
                                 
                                    MgO
                                    
                                 16,1
                                 MgO + SO3
                                 
                              
                                 12,0
                                 
                                    Al
                                    2
                                    O
                                    3
                                    
                                 40,2
                                 Al2O3.+ 3SO3
                                 
                              
                                 1,6
                                 
                                    Fe
                                    2
                                    O
                                    3
                                    
                                 4,6
                                 Fe2O3 + 3SO3
                                 
                              
                                 0,2
                                 
                                    Cl
                                    
                                 0,4
                                 
                                    NaCl
                                    
                                 
                              
                                 
                                 
                                 ––––––––––––
                                 ––––––––––––
                                 
                              
                                 59,9
                                 
                                    SO
                                    3
                                    
                                 92,6
                                 
                                 
                              
                                 7,4
                                 
                                    SiO
                                    3
                                    
                                 7,4
                                 
                                    SiO
                                    3
                                    
                                 
                              
                                 –––––––––––––––
                                 
                                 
                                 
                              
                                 100.0
                                 
                                 100.0
                                 
                                 
                              
                           Aus der Zusammensetzung des in Wasser löslichen Theiles der Polcura ist leicht ersichtlich, daß derselbe in der That als eine natürliche Weißgerbbeize angewendet werden kann. (Wittstein's Vierteljahresschrift, Bd. XVII, Heft 2.)
                           Repertorium der technischen, mathematischen und
                              									naturwissenschaftlichen Journal-Literatur. Mit Genehmigung des königl. preuß.
                              									Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten nach amtlichen Materialien
                              									herausgegeben von E. Schotte, Ingenieur und Bibliothekar
                              									an der königl. Gewerbe-Akademie zu Berlin. 1. Heft. Januar 1869.
                           Leipzig, Quandt und Händel.
                           Die periodisch erscheinende Fachliteratur hat einen solchen Umfang erreicht, daß dem
                              									Einzelnen die Durchsicht sämmtlicher Zeitschriften kaum noch möglich ist. Es bedarf
                              									deßhalb eines Hülfsmittels, um den Stoff zu bewältigen und als solches dürfte das
                              									vorliegende Repertorium, unübertroffen von ähnlichen Unternehmungen, sowohl der
                              									Vollständigkeit, als der zweckmäßigen Anordnung der Materie nach, zu begrüßen seyn.
                              									Dasselbe soll, alphabetisch nach der Materie geordnet, den Inhalt von mehr als
                              									Hundert der namhaftesten in- und ausländischen Zeitschriften der Mathematik,
                              									Physik, Chemie, Mineralogie, des Ingenieurwesens, der Landwirthschaft, des
                              									Bergbaues, der Architektur, Gewerbepolizei und Gewerbestatistik, so wie die vom
                              									englischen Patent-Amt veröffentlichten Beschreibungen neuer Erfindungen (Specifications, jährlich 3 – 4000 Nummern), kurz
                              									angeben.
                           Die allgemeinste Anerkennung wird dem Unternehmen nicht fehlen. Monatlich erscheint
                              									eine Nummer im Umfange von 2½ – 3 Bogen; mit dem Schlußhefte wird ein
                              									ausführliches Sach- und Namen-Register über den Inhalt des ganzen
                              									Jahrganges geliefert und in besonderen Beilagen sollen neu erschienene, in sich
                              									abgeschlossene Werke aufgeführt und besprochen werden.
                           Bei schöner Ausstattung ist der Preis ein mäßiger (3 Thlr. pro Jahrgang).