| Titel: | Die Dampfpumpe von ThomasShaw und Philipp S.Justice in Philadelphia. | 
| Fundstelle: | Band 194, Jahrgang 1869, Nr. XXIII., S. 89 | 
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                        XXIII.
                        Die Dampfpumpe von ThomasShaw und Philipp S.Justice in Philadelphia.
                        Nach Engineering, August 1869, S.
                              								99.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. III.
                        [Die Dampfpumpe von Shaw und Justice in Philadelphia.]
                        
                     
                        
                           In einer kürzlich abgehaltenen Sitzung des Franklin
                                 										Institute in Philadelphia wurde eine von Thomas Shaw und Philipp S. Justice construirte
                              									Dampfpumpe ausgestellt und von ersterem nachstehend erläutert.
                           Die neue Pumpe dürfte im Großen um weniger als die Hälfte der Kosten einer anderen
                              									Wasserhebevorrichtung herzustellen, bei gleicher Leistungsfähigkeit dagegen
                              									wesentlich vereinfacht seyn.
                           Die Maschine besteht, wie aus Fig. 9 zu entnehmen ist,
                              									aus zwei Kugelsegmenten C und D, welche durch Schraubenbolzen W mit einander
                              									vereinigt sind; dazwischen befindet sich das aus Baumwollzeug und Kautschuk
                              									gebildete Diaphragma N, in der Mitte durch die
                              									Metallscheibe M verstärkt, an welche die Ventilspindel
                              										I befestigt ist.
                           A bildet das gußeiserne Untergestell, mittelst der
                              									Schrauben X mit dem unteren Kugelsegment C verbunden; ersteres bildet zugleich die Dampfkammer
                              										B.
                           V ist ein vom Dampfkessel kommendes Dampfrohr; R und S sind zwei Ventile
                              									zur Regelung des Dampfzutrittes. J ist ein Ventil,
                              									dessen Sitz bei Q sich befindet, und dessen Wirksamkeit,
                              									wie nachher bemerkt wird, von der Stange I abhängt. T bezeichnet das Saugrohr mit den Ventilen K; das Steigrohr U ist
                              									ebenfalls mit Ventilen versehen.
                           P ist ein mit einem Absperrhahn versehenes Rohr, um
                              									Wasser durch das nach Innen sich öffnende Einspritzventil O zuzuführen. E bezeichnet die
                              									Heißwassercisterne zur Ansammlung des condensirten Dampfes; das Rohr L führt Dampf über den Wasserspiegel; endlich leitet das
                              									Rohr F, mit dem Ventil G und
                              									dem Absperrhahn H versehen, das Condensationswasser
                              									ab.
                           Die Maschine wird folgendermaßen in Betrieb gesetzt. Der Dampf wird durch das Ventil
                              										S in den Raum unter dem DiaphragmaDiophragma
                              									N eingelassen, bis alle in demselben enthaltene Luft durch das geöffnete
                              									Rohr F ausgetrieben ist, worauf das Dampfventil S abgeschlossen wird.
                           Alsdann werden durch das Ventil O Wasserstrahlen
                              									eingespritzt, um den Dampf zu condensiren und ein Vacuum herzustellen, in Folge
                              									dessen das Wasser in der Röhre T aufsteigen und den
                              									kugelförmigen Raum über dem Diaphragma ausfüllen, letzteres aber in die tiefste
                              									Stellung gedrängt wird. Dieß bewerkstelligt ein Niedergehen der Ventilstange I und das Oeffnen des Ventiles J, so daß Dampf durch das Rohr L unter das
                              									Diaphragma eintreten kann. Letzteres wird nun in die Höhe getrieben und das darüber
                              									befindliche Wasser durch das Steigrohr U entfernt.
                           Erreicht das Diaphragma die höchste Lage, so hebt die Stange I das Ventil J bis zu dessen Sitz, woselbst es
                              									der Dampfdruck so lange geschlossen hält, bis es neuerdings aufgestoßen wird.
                              									Mittlerweile wurde während des Aufganges des Diaphragmas im Momente des
                              									Dampfeintrittes das Einspritzventil O geschlossen und
                              									das condensirte Wasser durch F abgeleitet.
                           Das angezeigte Spiel beginnt nun von Neuem und währt so lange, als Wasser und Dampf
                              									zugeleitet werden.
                           Um Wärmeverluste zu vermeiden, ist das Innere mit nicht wärmeleitendem Material
                              									ausgefüttert.
                           Das Diaphragma ist, wie erwähnt, aus dickem Kautschuk und Baumwollgewebe in
                              									getrennten Lagen hergestellt; nach einem achtmonatlichen Gebrauche zeigte es keine
                              									bemerkbare Abnutzung.
                           
                              J. Z.
                              
                           
                        
                     
                  
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