| Titel: | Maschinen zum Bearbeiten der Bausteine, von J. E. Holmes. | 
| Fundstelle: | Band 194, Jahrgang 1869, Nr. XXVI., S. 96 | 
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                        XXVI.
                        Maschinen zum Bearbeiten der Bausteine, von
                           									J. E.
                              								Holmes.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Holmes' Maschinen zum Bearbeiten der Bausteine.
                        
                     
                        
                           Von den in England vielfach aufgetauchten Maschinen zum Bearbeiten der Steine, sollen
                              									sich die von J. E. Holmes in Ruabon, North Wales, am
                              									besten bewährt haben. Wir geben daher im Nachstehenden eine Beschreibung derselben
                              									nach der bei dem englischen Patentamt deponirten Specification.Specification of Joseph EllicottHolmes (of Ruabon,
                                          												North Wales): „Improved machinery
                                          													for cutting or dressing stone;“
                                       											Letters Patent dated the 25. May 1868, No.
                                       											1718.
                              								
                           Fig. 1 stellt
                              									den Grundriß einer Holmes'schen Maschine, Fig. 2 einen Aufriß und
                              										Fig. 3
                              									eine Seitenansicht derselben dar.
                           A, A, A, A ist der Rahmen der Maschine, A¹ Bettplatte oder der Tisch, auf welchen der zu
                              									bearbeitende Stein gelagert, resp. befestigt wird. B, B
                              									sind Arme, welche zur Führung des Werkzeughalters und zur Aufnahme des die Werkzeuge
                              									bewegenden Mechanismus dienen. Diese Arme können durch die Schrauben c, welche in der Mutter c'
                              									sich bewegen, von X nach Y
                              									und umgekehrt bewegt werden. D, D sind excentrische
                              									Lager zur Aufnahme der Welle für den Werkzeughalter. Diese Lager können vermittelst
                              									eines in der Zeichnung nicht dargestellten Hebels verstellt und in ihrer Stellung
                              									durch den Riegel d festgehalten werden. Das excentrische
                              									Lager hat nämlich an seinem vorstehenden Theil Einschnitte, in welche der Riegel d eingreifen kann.
                           E ist der Werkzeughalter, in welchem die Meißel
                              									befestigt sind. In der Regel gebraucht man zweierlei Meißel, spitze für das
                              									Vorarbeiten und breite für das Fertigmachen. e, Fig. 5, stellen
                              									die spitzen Meißel dar und F die breiten. Diese Meißel
                              									werden aus getempertem Stahl gewacht und zwar sind die Meißel e so construirt, daß sie sich leicht mit neuen Spitzen versehen lassen
                              									(durch Anschrauben etc.), wenn die alten abgenutzt sind. F ist ein Hebel, welcher an dem Werkzeughalter E befestigt ist und zunächst auf diesen und die Meißel die Bewegung
                              									überträgt. G ist eine Kurbelwelle, welche in dem einen
                              									verschiebbaren Arm B und in dem Kegelrad H gelagert ist. Durch die Kurbelstange I wird die Bewegung von der Kurbelwelle G auf den Hebel F, und von
                              									diesem auf den Werkzeughalter E übertragen. J ist die Hauptwelle, auf welche am einen Ende die
                              									Riemenscheibe K gekeilt ist; an ihrem anderen Ende ist
                              									eine geschlitzte Kurbel L (Fig. 1) angebracht. M ist ein zweites Kegelrad, das auf der hohlen Welle m sitzt. In der Hauptwelle J
                              									befindet sich eine Nuth; in diese letztere greift eine Feder, die sich in der hohlen
                              									Welle m befindet; die hohle Welle m mit ihrer Feder kann längs der Nuth auf der Hauptwelle hin- und
                              									hergeschoben werden, und zwar geschieht dieses vermittelst der Arme B, B, der Schrauben c, und
                              									der Mutter c¹ – N,
                                 										N sind Kettenräder, welche an den Enden der Schraubenwellen aufgekeilt und
                              									mittelst der Kette n mit einander verbunden sind. O ist ein Sperrrad, welches entweder mit dem Kettenrad
                              									ein Stück bilden oder besonders auf der Welle aufgekeilt seyn kann. P ist ein Hebel, welcher mit doppelten Sperrhaken
                              									versehen ist, die in das Rad O eingreifen. Die Bewegung
                              									dieses Hebels geschieht durch die Verbindungsstange Q
                              									und die geschlitzte Kurbel L; durch Verstellung des
                              									Kurbelzapfens von L kann die Bewegung des Hebels P regulirt werden. Durch P
                              									und das Schaltrad O wird die Schraube c entweder nach rechts oder nach links gedreht und damit
                              									der ganze Support (B, E) ebenfalls von rechts nach links
                              									bewegt, oder umgekehrt, je nach der Richtung, nach welcher man schaltet. Die
                              									Vorrichtung R mit der Schraube T¹ und das Querstück S mit der Schraube
                              										T dienen um den zu bearbeitenden Stein einzuspannen und auf der Bettplatte
                              									festzuhalten.
                           Wenn die Maschine arbeiten soll, wird der Stein auf die Bettplatte A¹ gebracht und mittelst der Vorrichtungen R, S und der Schrauben T,
                                 									T¹ befestigt, wenn nöthig auch noch mit Hülfe von Streben und Keilen.
                              									Der Werkzeughalter ist vorher an das eine Ende X oder
                              										Y bewegt worden. Die Meißel werden durch den Hebel
                              										F und die Stange I in
                              									den verlangten Winkel und durch Adjustirung des Lagers D
                              									auf die gewünschte Tiefe gestellt. Durch die Riemenscheibe K wird alsdann die Maschine in Bewegung gesetzt. Ist der Stein etwas
                              									vorbearbeitet, so genügt ein Schnitt mit den spitzen Meißeln, um ihn ziemlich eben
                              									zu machen; ist dieß geschehen, so nimmt man den Stift g
                              										(Fig. 1)
                              									heraus, bringt den Hebel F und die Stange I in die Lage welche durch punktirte Linien angedeutet
                              									ist, und läßt nun die breiten Meißel arbeiten, welche die Oberfläche des Steines
                              									vollständig eben herstellen.
                           Bei der Maschine, welche unsere Zeichnung darstellt, stehen Bettplatte und
                              									Werkzeughalter im rechten Winkel zu einander; man kann jedoch die Bettplatte so
                              									anordnen, daß sie in irgend einem Winkel zu dem Werkzeughalter steht und daher auch
                              									Steine in verschiedenem Winkel bearbeiten; ist einmal die Maschine in den verlangten
                              									Winkel gestellt, so werden alle schiefen Flächen der nach einander zu bearbeitenden
                              									Steine gleich. Die Maschine kann ebenso mit Werkzeughaltern versehen werden, welche
                              									man leicht wechseln kann; dieß geschieht wenn man convexe oder concave Oberflächen
                              									herstellen will. Gibt man der Bettplatte eine aufwärts oder abwärts gehende
                              									Bewegung, so kann man auch schraubenförmige Flächen bearbeiten. In Fällen, wo die
                              									Unregelmäßigkeit des Materiales ein mehrmaliges Bearbeiten mit den Meißeln e oder f verlangt, bringt
                              									man nach der ersten Bearbeitung, ohne die Lage des Hebels F zu verändern, die Arme B in ihre
                              									ursprüngliche Stellung zurück, indem man die Meißel von dem Stein etwas entfernt,
                              									und beginnt die Operation von Neuem; der Werkzeughalter kann auch mit spitzen und
                              									breiten Meißeln an beiden Seiten versehen seyn; auf diese Weise kann man leicht den
                              									Schnitt oder das Hauen mit den spitzen oder breiten Meißeln in entgegengesetzter
                              									Richtung wiederholen.
                           Bei dem Befestigen der Meißel in dem Werkzeughalter ist darauf zu achten, daß die
                              									Schneiden bei ihrem Hub nicht über den Punkt c in der
                              									Linie a, b, siehe Fig. 5, hinausgehen;
                              									ebenso muß die Zuführungsbewegung der Schrauben c, c mit
                              									Rücksicht auf die Kurbel G (Fig. 3) so angeordnet
                              									werden, daß die Meißel zurückgehen, wenn die Arme und der Werkzeughalter sich
                              									vorwärts bewegen; dieß kann leicht geschehen, indem man die Kurbel L in der verlangten Lage auf der Welle J befestigt bevor man dieselbe festkeilt.
                           Die Dimensionen der Maschine variiren je nach der Größe der zu bearbeitenden Steine;
                              									für gewöhnlich reicht eine Haubreite von 3 Fuß auf 8 Fuß Länge aus.
                           Fig. 7 und
                              										8 stellen
                              									einige Abänderungen der beschriebenen Maschine dar.
                           Fig. 7 ist
                              									eine Seitenansicht einer Maschine, deren Details im Allgemeinen dieselben sind, wie
                              									die der beschriebenen Maschine. In diesem Falle arbeiten die Meißel jedoch in
                              									verticaler Richtung.
                           a, a sind die Ständer der Maschine; b ist der zu bearbeitende Stein, c die feste Bettplatte; d, d sind
                              									Vorrichtungen um den Stein zu halten; eine aufwärts und abwärts gehende Bettplatte
                              									kann ebenfalls angebracht werden.
                           Fig. 8 zeigt
                              									eine andere Abänderung dieser Maschine. Hierbei bleiben die Ständer oder Arme e, welche den Werkzeughalter führen, feststehen, während
                              									der Stein sich bewegt; g ist die feste Bettplatte, h diejenige welche sich bewegt, resp. hin- und
                              									hergeführt werden kann, und auf welcher der Stein ruht; die hin- und
                              									hergehende Bewegung wird durch die Räder i, i
                              									vermittelt, welche in die Zahnstange i¹ greifen.
                              									Die Räder i, i erhalten ihre Bewegung von dem Stirnrad
                              										k. Das letztere ist auf der Welle l aufgekeilt. Am Ende dieser Welle sitzt das Rad j, in welches ein Daumen als Schalter eingreift. Der
                              									Daumen sitzt an dem Rad K¹. Die Schaltung ist so
                              									regulirt, daß der Stein sich bewegt, wenn die Meißel rückwärts gehen. Die Meißel
                              									können durch Herausnehmen des Zapfens l¹
                              									umgesteuert werden.
                           
                              P. B.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
