| Titel: | Kesselmeyer und Emil HermannNacke's Differential-Regulator mit einer Flüssigkeit als veränderlichem Gegengewicht. | 
| Fundstelle: | Band 194, Jahrgang 1869, Nr. LXXIV., S. 388 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXXIV.
                        Kesselmeyer und
                           									Emil HermannNacke's
                           								Differential-Regulator mit einer Flüssigkeit als veränderlichem
                           								Gegengewicht.
                        Nach dem Practical Mechanic's Journal, August 1869, S.
                              									107.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VIII.
                        Kesselmeyer und Nacke's Differential-Regulator.
                        
                     
                        
                           Der von den Gebrüdern Kesselmeyer in Manchester und Emil
                              									Hermann Nacke in Alt-Schönefeld (Sachsen)
                              									construirte und in England patentirte Regulator gehört in die Gruppe der Regulatoren
                              									mit variablem Gegengewicht.Wellner: über die Stabilität der
                                    											Centrifugalregulatoren; in den Mittheilungen des Architekten- und
                                    											Ingenieur-Vereines für Böhmen, 1868, S 34. Diese stimmen mit jenen mit constantem Gegengewicht, wie die Bezeichnung
                              									verräth, bis auf den Umstand überein, daß das Gegengewicht veränderlich ist und von
                              									der Stellung des Regulators abhängt.
                           Bei dem zu beschreibenden Kesselmeyer und Nacke'schen Regulator bildet das Gegengewicht ein mit
                              									Quecksilber oder einer anderen Flüssigkeit gefülltes bewegliches Gefäß K – Figur 8 bis 10 –
                              									mit welchem ein zweites, aber stationäres Gefäß M durch
                              									Röhren in Verbindung steht. Beim Steigen oder Fallen der Kugeln strömt Flüssigkeit
                              									von K nach M oder umgekehrt,
                              									bis der Flüssigkeitsspiegel in beiden Gefäßen gleich hoch steht.
                           Die in den angeführten Abbildungen ersichtlichen Anordnungen sind zum Gebrauche mit
                              									Wasser bestimmt; bei Benutzung von Quecksilber kommen natürlich verhältnißmäßig
                              									kleinere Gefäße in Anwendung.
                           Die Schwungkugeln A, A (Fig. 8) sind an den
                              									gewöhnlichen Hebeln B, B befestigt und letztere durch
                              									die Stangen D, D mit der Hülse C verbunden. Die Regulatorspindel ist bei E
                              									hohl und enthält die Stange F, welche in einer Pfanne
                              									des Querstückes G ruht; letzteres wird durch die Hülse
                              										C getragen und geht durch einen Schlitz der hohlen
                              									Regulatorspindel.
                           
                           Der Hebel I überträgt, wie gewöhnlich, die Bewegung auf die Drosselklappe oder ein
                              									Ventil.
                           Auf dem oberen Ende der Stange F ruht das Gefäß K, welches Flüssigkeit enthält und durch den Heber L mit dem stationären Gefäß M in Verbindung steht, das von einer (abgebrochen gezeichneten) Säule N getragen wird.
                           Sobald die Schwungkugeln in die Höhe steigen, hebt die Hülse C die Stange F und das Gefäß K nach aufwärts, und ein Theil der darin enthaltenen
                              									Flüssigkeit wird genöthigt durch den Heber L nach M überzugehen, bis sich die Flüssigkeitniveaus
                              									ausgeglichen haben. Es wird folglich nach Maaßgabe des Aufsteigens der Kugeln das
                              									Gewicht der Flüssigkeit und somit die Größe des Gegengewichtes abnehmen. Das
                              									Umgekehrte findet statt, wenn die Kugeln zusammenfallen, also die Hülse C und die Stange F mit dem
                              									Gefäße K sinken, daher Flüssigkeit aus M Nach K gelangen muß.
                           Daß die Veränderung des Gegengewichtes den Bedingungen gemäß erfolgt, wird einfach
                              									dadurch bewerkstelligt, daß man dem Inneren der Gefäße die gesetzmäßige Krümmung
                              									ertheilt, oder bei geraden Wandungen der Gefäße einen entsprechend geformten festen
                              									Körper im Inneren derselben anbringt.
                           Der Heber L ist entweder am festen Gefäße M angebracht oder hängt von der Decke des
                              									Maschinenraumes herab; jedenfalls muß Sorge dafür getragen seyn, daß der Schenkel
                              									den Boden des Gefäßes K nicht berühre, wenn dasselbe
                              									steigt, weßhalb die in Fig. 8 ersichtliche
                              									Vertiefung am Boden vorhanden ist.
                           In Fig. 9 und
                              										10 sind
                              									zwei verschiedene Verbindungsarten der Gefäße M und K skizzirt, während das Weggelassene ganz gleich
                              									bleibt.
                           Das Gefäß M hängt an einer Stange N an der Decke des Maschinenraumes. Beide Gefäße sind luftdicht
                              									verschlossen und mit zwei communicirenden Röhren versehen, und zwar L für das Wasser und L₁ für die Luft. (In Fig. 9 dürfte die
                              									Verbindung aus Kautschukröhren hergestellt seyn.)
                           
                              J. Z.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
