| Titel: | Reece's Eismaschine. | 
| Fundstelle: | Band 195, Jahrgang 1870, Nr. XIII., S. 40 | 
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                        XIII.
                        Reece's Eismaschine.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. I.
                        Reece's Eismaschine.
                        
                     
                        
                           Die in Figur
                                 21 abgebildete, in England patentirte Eismaschine von Reece ist eine verbesserte Ammoniakmaschine; ihre Einrichtung ist folgende. Der Cylinderkessel A wird bis etwas über die Hälfte des Wasserraumes mit
                              einer sehr schwachen Ammoniaklösung gefüllt. Der Dampf, welcher in dem Kessel unter
                              einem Druck von 8–9 Atmosphären erzeugt wird, tritt durch das mit einem
                              Regulirungshahn b versehene Rohr a von unten in den „Analysator“
                              B, einen hohen Cylinder, der eine Anzahl über einander
                              liegender Schalen enthält. In dem oberen Theile desselben wird durch das Rohr d von einer Pumpe fortwährend eine concentrirte
                              Ammoniaklösung eingeführt, die, über die Schalen herabfallend, mit dem aufsteigenden
                              stark gespannten Wasserdampfe in Berührung kommt, so daß das in Lösung befindliche
                              Ammoniakgas frei wird und durch das Rohr g in den
                              Rectificator D entweicht, während sich aus dem Dampfe
                              Wasser condensirt, welches durch das Rohr f in den
                              Kessel zurückfließt. Der Rectificator D besteht aus
                              einer Anzahl verticaler Röhren h, welche mit den
                              horizontalen weiteren Röhren i in Verbindung stehen. Die
                              geringe Menge Wasserdampf, welche das Ammoniak noch mit sich führt, condensirt sich
                              hier und scheidet sich ab, während das Ammoniakgas nach dem Condensator F, F weiter geht, der, wie der Rectificator, aus
                              verticalen Röhren o, o und horizontalen Röhren i' besteht. Hier wird es flüssig gemacht und läuft dann
                              durch das mit einem Hahn n versehene Rohr c in den „Gefrierer“
                              H.
                           Während das Ammoniak diesen Weg macht, läuft gleichzeitig ein constanter, regulirter
                              Strom Wasser aus dem Kessel A durch das mit einem Hahn
                              e' versehene Ueberfallrohr e in das Rohr C; letzteres ist im Inneren mit einer Anzahl
                              Röhren versehen, in welche die concentrirte Ammoniaklösung von einer Pumpe I mittelst eines Rohres u
                              eingeführt wird, um durch die Röhren d, d in den oberen
                              Theil des Analysators B zu gelangen. Auf diese Weise
                              wird die Ammoniaklösung erwärmt und gleichzeitig das Wasser, welches sich im
                              Behälter 6 sammelt, genügend abgekühlt, um in den „Absorbirer“
                              J eingeführt werden zu können, in welchen es durch das
                              mit einem Regulirungshahn w' versehene Rohr x, x aufsteigt. In dem Absorbirer sättigt sich das
                              Wasser mit Ammoniakgas, das durch das mit einem Hahn w
                              versehene Rohr S aus dem Gefrierer herüberkommt; die
                              hierbei entstehende concentrirte Ammoniaklösung wird von der Pumpe I durch das Rohr C hindurch
                              nach den Röhren d und den Analysator B geführt.
                           Durch die Anwendung des Analysators B und des
                              Rectificators D will Reece
                              die Entwässerung des Ammoniaks so weit treiben, daß die in den Gefrierer tretende
                              concentrirte Flüssigkeit praktisch wasserfrei ist, während bei dem Carré'schen Apparat die in den Gefrierer gelangte
                              Flüssigkeit 25 Proc. Wasser und nur 75 Proc. Ammoniak enthält. (Deutsche Industriezeitung,
                                 1869, Nr. 47.)
                           
                        
                     
                  
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