| Titel: | Dampfhammer von Carl Mund, Ingenieur in Buckau-Magdeburg. | 
| Fundstelle: | Band 195, Jahrgang 1870, Nr. XXIV., S. 97 | 
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                        XXIV.
                        Dampfhammer von Carl Mund, Ingenieur in
                           Buckau-Magdeburg.
                        Nach Armengaud'sGénie industriel, November 1869, S.
                              232.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        [Dampfhammer von Carl Mund, Ingenieur in
                           Buckau-Magdeburg.]
                        
                     
                        
                           In Folge der unausgesetzten Stöße beim Betriebe eines Dampfhammers leiden die
                              Verbindungen und Packungen in empfindlicher Weise. Mit Rücksicht auf die möglichste
                              Behebung dieses Uebelstandes ließ sich der Ingenieur Mund
                              den in Fig.
                                 1–5 abgebildeten Dampfhammer in Frankreich patentiren. Fig. 1 zeigt die
                              Verticalansicht, Fig. 2 die Seitenansicht, Fig. 3 u. 4 sind Schnitte nach den
                              Linien 1, 2 resp. 3, 4 der Fig. 1.
                           Oben auf dem Hammergerüst ruht der Dampfcylinder B, in
                              welchem sich der an der Kolbenstange B' befestigte
                              Kolben bewegt; ein zweiter, größerer Cylinder A befindet
                              sich in verticaler Achse unter dem ersteren.
                           Dieser Cylinder A ist von oben bis zur Rinne a (Fig. 1) gleichweit
                              ausgebohrt, weiter nach abwärts etwas enger. Er bildet die Führung für den
                              Hammerklotz C, dessen oberes, im weiteren Cylindertheile
                              sich bewegendes Ende mit der Packung c versehen ist. Zur
                              Vermeidung einer Drehung des Hammerklotzes sind in demselben Längsrinnen, in welche
                              die Führungszapfen b eingreifen (Fig. 3). Die Rinne a dient zur Ansammlung und Ableitung des entstehenden
                              Condensationswassers, da Dampf in den Cylinder A
                              ebenfalls geleitet wird. Wie man aus der Abbildung sieht, geht die Kolbenstange B' durch Stopfbüchsen und ist unten in geeigneter Weise
                              mit dem Hammerklotz verbunden.
                           Der Steuerungsmechanismus ist einfach und in nachstehender Weise angeordnet.
                           Zum Betriebe öffnet man die Klappe f' des kleinen
                              Cylinders B, der Dampf gelangt unter den Kolben und hebt
                              ihn sammt dem Hammerklotz C. Endlich stößt die Nase m des letzteren an den Hebel L an, die
                              Dampfrichtungen werden verstellt, indem der Dampf aus dem Cylinder B in's Freie gelangt, dagegen frischer Dampf in den
                              Cylinder A geleitet und der Hammer durch directe Wirkung
                              nach abwärts getrieben wird. Die Gutta-percha-Feder R oder auch der Arbeiter mit Hülfe eines Hebels stellt
                              die normale Lage der Steuerungshebel her.
                           In Fig. 5 ist
                              eine Schieberanordnung für größere Hämmer dargestellt.
                           An dem eigentlichen Schieber a ist durch eine elastische
                              Membran h der Entlastungsrahmen a' befestigt. Die atmosphärische Luft communicirt durch die Oeffnung o und durch eine Bohrung des Bolzens g mit dem Zwischenraum zwischen Schieberrücken a und der elastischen Platte h. Das Ganze ist mit Rücksicht auf eine Entlastung des Schiebers
                              angeordnet, nach deren Größe die Verhältnisse der einzelnen Theile zu berechnen
                              sind.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
