| Titel: | Verbesserungen an Gatling's Batteriegeschütz. | 
| Fundstelle: | Band 195, Jahrgang 1870, Nr. XXXVII., S. 122 | 
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                        XXXVII.
                        Verbesserungen an Gatling's Batteriegeschütz.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Gatling's verbessertes Batteriegeschütz.
                        
                     
                        
                           Wie der Scientific
                                    American vom 4. December 1869 berichtet, sind in Colt's Waffenfabrik (Hartford, Conn., Amerika) neuerdings
                              unter Oberaufsicht von R. J. Gatling an dessen
                              Batteriegeschütz folgende Verbesserungen angebracht worden:
                           1) Der Schloßmechanismus erhielt Verstärkungen und Verbesserungen, und es läßt sich
                              das Schloß jetzt auch – ohne das Rohr vorher aus der Laffette legen zu müssen
                              – durch ein neues ersetzen, nachdem der dem Rohrboden hinzugefügte Bolzen B, Fig. 26, zurückgezogen
                              worden ist.
                           2) Durch eine neue Spannvorrichtung kann man die Rohre jetzt vermittelst Drehung des
                              seitwärts vom Schlosse angebrachten Knopfes C (Fig. 26) nach
                              Belieben zum Abgefeuertwerden oder ohne dasselbe um ihre Achse rotiren lassen.
                           3) Das Einführen der Patronen in das Geschütz ist dadurch daß der Fülltrichter A (Fig. 26) mit automatisch
                              wirkenden Füllkapseln versehen wurde, auch für eine ganz ungeübte
                              Bedienungsmannschaft möglich gemacht worden.
                           4) Die Patronenhülsen erhielten stärkeres Material und solide Bodenstücke mit scharf
                              abgesetztem Rande R, Fig. 27, so daß sie beim
                              Schusse nicht zertrümmert, nach demselben aber leicht aus dem Rohre herausgezogen
                              und dann von Neuem geladen werden können, wodurch derartige Hülsen etwa fünfzigmal
                              nacheinander verwendbar seyn sollen.
                           Das Rohr läßt sich, wie ferner angegeben wird, während des Schießens um etwa 12 Grad
                              horizontal drehen, ohne daß hierzu die Laffettenräder bewegt zu werden brauchen, und
                              macht dabei, weil es stets nur der Wirkung eines einzigen Schusses zu widerstehen
                              hat, vermöge seiner Schwere und einer dem Laffettenschwanz gegebenen besonderen
                              Einrichtung keinen Rücklauf, was für die Verwendung dieses Geschützes in einzelnen
                              Fällen von Wichtigkeit seyn kann.
                           Endlich werden derartige Batteriegeschütze schwereren Kalibers außer den Patronen mit
                              massivem Geschosse, Fig. 29, auch mit Kartätschpatronen, Fig. 28, ausgerüstet.
                           Stade, im December 1869.
                           Darapsky.
                           
                        
                     
                  
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