| Titel: | Grimshaw's Presse zum Stanzen von Blech. | 
| Fundstelle: | Band 195, Jahrgang 1870, Nr. LXXV., S. 294 | 
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                        LXXV.
                        Grimshaw's Presse zum Stanzen von Blech.
                        Nach dem Mechanics' Magazine, October 1869, S.
                              245.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Grimshaw’s Presse zum Stanzen von Blech.
                        
                     
                        
                           Die von W. D. Grimshaw in Newark (New-Jersey,
                              Amerika) construirte Presse zum Stanzen von Blech kann mit Dampf, Luft oder Wasser
                              in Betrieb gesetzt werden, indem die Stanze mit einem Kolben in Verbindung steht,
                              der in einem Cylinder auf- und abbewegt wird. Das zu bearbeitende Blech wird
                              über die Matrize gelegt und ehe der Stempel noch zur Wirkung gelangt, klemmt die
                              Maschine durch Niederlassen von vier hierzu dienenden Kolbchen und den mit diesen
                              verbundenen Klemmring den Blechrand, welcher dadurch festgehalten wird, um das
                              Entstehen von Falten zu verhindern.
                           Eine hydraulische Stanzpresse ist in Figur 1 im Grundriß und in
                              Fig. 2 im
                              Verticalschnitt nach der Linie x, x der Fig. 1 abgebildet. Figur 3 ist der
                              Schnitt nach der Linie y, y
                              Figur 1, und
                              endlich Figur
                                 4 ein um 45 Grad von der Linie x, x
                              abweichender Schnitt.
                           A bezeichnet den auf einem entsprechenden Gerüst
                              ruhenden Grundblock, welcher die Matrize J aufnimmt. B, B sind die Säulen welche die oberen Theile C und C tragen, in denen die
                              vier kleinen Cylinder D und in der Mitte derselben der
                              Hauptcylinder E sich befindet. An der Kolbenstange a' des Druckkolbens F ist
                              unten die Stanze G festgemacht; an den äußeren vier
                              Kolbenstangen dagegen hängt der Klemmring I, dessen
                              Führung die Säulen B bewerkstelligen.
                           
                           Wenn die zu pressende Blechtafel über die Matrize J
                              aufgelegt ist, so geht beim Anlassen der Presse der Klemmring zunächst nach abwärts;
                              alsdann senkt sich der Stempel und ertheilt dem Blech die gewünschte Form. Beim
                              Heben des Stempels, resp. des Klemmringes geht der Abnehmer K in die Höhe und schiebt die Arbeit aus der Matrize, worauf jene leicht
                              entfernt werden kann.
                           Das Kraftwasser wird einem Reservoir entnommen und zum Apparat durch die Röhren d, d (Fig. 1) geleitet. An
                              diesen befinden sich die etwas conischen Hähne L, L'
                              (Fig. 2),
                              welche sich in den Gehäusen M, M' bewegen. Im Hahnkörper
                              befinden sich die Seitenöffnungen e, e' und der
                              Austrittscanal f.
                           Durch die Bohrung e gelangt das unter einem gewissen
                              Druck eintretende Wasser durch den Canal g in den oberen
                              Theil des Cylinders E, hingegen durch e' in den unteren Theil desselben; im ersten Fall geht
                              der Stempel nach abwärts, im zweiten dagegen nach aufwärts, je nachdem die Bohrungen
                              e, e' mit den Mündungen der bezüglichen Canäle
                              communiciren.
                           Der Austrittsweg f steht abwechselnd mit dem Canal g und h in Verbindung und
                              führt das Wasser aus dem Cylinder in's Freie. Ganz ähnlich ist die Anordnung des
                              zweiten Hahnes L'; nur muß bemerkt werden, daß dieser
                              mit den vier kleinen Cylindern D durch ringförmige
                              Canäle h', i', g' in entsprechende Verbindung gebracht
                              ist, damit die kleinen Kolben H gleichzeitig auf-
                              oder abgehen.
                           Soll die Arbeit beginnen, so tritt der (vor der Maschine sitzende) Arbeiter nach dem
                              Auflegen des Bleches auf den Tritt M², durch
                              dessen Verbindung mit der Stange l und dem Hebel m der Hahn L' derart
                              gestellt wird, daß das Wasser in den Canal g' über die
                              Kolben H gelangt und der Klemmring I niedergeht. Das Wasser unterhalb dieser Kolben geht
                              durch h', f' nach Außen.
                           Ist der Blechrand eingeklemmt, so tritt der Arbeiter den Tritt M³ nieder; in Folge dessen wird der Hahn L so gestellt, daß der Stempel G nach abwärts
                              geht und endlich die Stellung wie in Figur 1 annimmt.
                           Hört der Druck auf die Tritte auf, so werden diese durch die Spiralfedern N, N' und demzufolge die Hähne L und L' in die ursprüngliche Lage
                              zurückgeführt und die Kolben nach aufwärts gehoben. Da der Klemmring durch
                              Seitenstangen O und die Querstange o' mit dem Abnehmer K
                              zusammenhängt, so wird letzterer beim Aufgang das Blech aus der Matrize fördern,
                              welches der Arbeiter dann auf die Seite gibt und eine neue Tafel auflegt.
                           Um überflüssigen Wasserverbrauch zu verhüten, machen die Kolben nur den gerade nöthigen Hub,
                              indem der Stempel G an den stellbaren Anschlag p anstößt und die Hahnumstellung im gewünschten Moment
                              bewerkstelligt.
                           
                              J. Z.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
