| Titel: | Verfahren zum Ueberziehen der Metalle mit Nickel auf galvanischem Wege. | 
| Fundstelle: | Band 195, Jahrgang 1870, Nr. XCI., S. 345 | 
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                        XCI.
                        Verfahren zum Ueberziehen der Metalle mit Nickel
                           auf galvanischem Wege.
                        Aus den Comptes rendus, t. LXX p. 123, 137; Januar
                              1870.
                        Verfahren zum Ueberziehen der Metalle mit Nickel.
                        
                     
                        
                           Gaiffe hat an die
                              französische Akademie der Wissenschaften folgendes Schreiben
                              bezüglich des Ueberziehens verschiedener Metalle mit Nickel gerichtet:
                           
                              „Ich übersende der Akademie verschiedene Gegenstände, welche nach den
                                 Verfahrungsarten von Isaac
                                    Adams in Boston mit Nickel überzogen wurden und will in Kürze
                                 mittheilen, wodurch sich diese Verfahrungsarten von den bisher angegebenen
                                 unterscheiden. Wenn man ein Bad für die galvanischen Niederschläge bereitet,
                                 wodurch reine Producte erhalten werden sollen, so kümmert man sich wenig um
                                 geringe Quantitäten von Natron oder Kali welche in dasselbe eingeführt werden
                                 und durch die auch in den meisten Fällen kein Nachtheil veranlaßt wird; ganz
                                 anders muß man aber für die Nickelbäder verfahren. Hr. Adams hat gefunden, daß die geringste Spur
                                 von Kali oder Natron, oder von einer alkalischen Erde schädlich ist, weil in
                                 diesem Falle gleichzeitig mit der Fällung von reinem Nickel sowohl auf der Anode
                                 als auf der Kathode eine Ablagerung von schwarzem Nickeloxyd veranlaßt und
                                 dadurch das Bad schnell verändert wird. Da die Ammoniaksalze nicht denselben
                                 Nachtheil haben, wie die Salze der anderen Basen, so bereitete Herr Adams Bäder mit vollkommen
                                 reinem schwefelsaurem Nickeloxydul-Ammoniak und
                                 Nickelchlorür-Chlorammonium, mit welchen er vortreffliche Resultate
                                 erhielt. Die Operation des Ueberziehens der Metalle mit Nickel ist so leicht,
                                 daß sie jetzt Jedermann anvertraut werden kann. Das Nickel setzt sich in sehr
                                 regelmäßigen Schichten ab; selbst nachdem es eine starke Dicke erreicht hat, ist
                                 seine Oberfläche eine so gleiche, daß zum Poliren der Gegenstände nur eine mit
                                 Filz überzogene Scheibe, auf welche Polirroth aufgetragen wurde, angewendet zu
                                 werden braucht.“
                              
                           M. und Ed. Becquerel haben im Jahre 1862 ein analoges
                              Verfahren zum Ueberziehen der Metalle mit Nickel oder Kobalt auf elektrochemischem
                              Wege angegeben,Polytechn. Journal Bd. CLXV S.
                                       373. wobei sie die Doppelsalze des schwefelsauren Nickel- oder
                              Kobaltoxyduls mit schwefelsaurem Kali oder Natron, hauptsächlich aber mit
                              schwefelsaurem Ammoniak benutzten.
                           
                           Seitdem Gaiffe's Schreiben der Akademie mitgetheilt wurde,
                              haben die HHrn. Becquerel ihre
                              Versuche wiederholt und sich dadurch neuerdings überzeugt, daß die Gegenwart von
                              Kali die Ablagerung des Nickels gar nicht benachtheiligt, da man mit Bädern des
                              Doppelsalzes von schwefelsaurem Nickeloxydul mit schwefelsaurem Kali oder Ammoniak
                              vortreffliche Resultate erhält, wenn man in dem Falle wo keine
                                 aus Nickel bestehende positive Elektrode angewendet wird, das Bad mit
                              Ammoniak versetzt, um die bei der Zersetzung des schwefelsauren Nickeloxyduls
                              freigewordene Schwefelsäure zu neutralisiren.