| Titel: | Construction von Rädern aus Stahl, speciell für Artilleriezwecke. | 
| Fundstelle: | Band 195, Jahrgang 1870, Nr. CIX., S. 411 | 
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                        CIX.
                        Construction von Rädern aus Stahl, speciell für
                           Artilleriezwecke.
                        Nach dem Engineer, December 1869, S.
                              430.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                        Construction von Rädern aus Stahl.
                        
                     
                        
                           Mannichfache Versuche wurden schon angestellt, Räder anstatt von Holz aus Eisen
                              darzustellen, um von den günstigeren Eigenschaften dieses Materiales, seiner
                              größeren Festigkeit und Dauerhaftigkeit Nutzen zu ziehen; doch scheiterten sie
                              zumeist an dem Mangel der Elasticität, welche den eisernen Rädern fehlte, so daß die
                              ununterbrochenen Erschütterungen auf unebenen, geschotterten oder gepflasterten
                              Straßen ihren nachtheiligen Einfluß sowohl auf das Gefüge des Materiales als auf die
                              Verbindung der einzelnen Theile ausübten.
                           Oberst Clerk, Oberinspector der Laffettenabtheilung des
                              brittischen Arsenales, construirte das in Figur 17 und 18 skizzirte
                              Rad, welches speciell für Artilleriezwecke bestimmt ist und derzeit von der
                              Artillerie-Commission einer eingehenden Prüfung unterworfen wird. Da die bis
                              jetzt gemachten Proben ein vollkommen befriedigendes Ergebniß derselben
                              vorauszusagen gestatten, so sey die Radconstruction nachstehend beschrieben.
                           Die Speichen sind aus gehärtetem Stahl von der gleichen Qualität und Dimension, wie
                              er zur Erzeugung der Karren- oder Wagenfedern verwendet wird. Diese werden in
                              genügender Anzahl zwischen Nabe und Radkranz mittelst Bolzen festgemacht, wie dieß in der
                              Querschnittsskizze (Fig. 18) angedeutet ist; der Radkranz ist aus einzelnen Stücken von
                              hinreichender Steifigkeit zusammengenietet, damit eine Formveränderung vermieden
                              wird.
                           Die Nabe ist aus kurzen Rohrstutzen mit Flantschen gebildet, an welchen letzteren die
                              Speichen befestigt sind. Eine Nabe wurde aus Schmiedeeisen, eine andere aus
                              Kanonenmetall verfertigt. Die Wagenachse läuft auf Futterstücken, welche so
                              angeordnet sind, daß eine Auswechselung im Falle der Abnutzung leicht und ohne große
                              Kosten stattfinden kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
