| Titel: | Ueber die Anwendung von Bandsägen zum Schneiden von Brennholz. | 
| Fundstelle: | Band 195, Jahrgang 1870, Nr. CXI., S. 412 | 
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                        CXI.
                        Ueber die Anwendung von Bandsägen zum Schneiden
                           von Brennholz.
                        Nach einem Bericht von Dumery im Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement, November 1869, S. 641.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VII.
                        Ueber die Anwendung von Bandsägen zum Schneiden von
                           Brennholz.
                        
                     
                        
                           Die Bemühungen, Bandsägen, d.h. Maschinen mit Sägen ohne Ende einer erweiterten
                              Verwendung als zu Kunstarbeiten zuzuführen, haben bis jetzt nur zum Theil das
                              erwünschte Ziel erreicht.
                           Die Circularsäge, so einfach ihre Construction ist, erfordert, um die Widerstände
                              beim Schneiden von Holz zu überwinden, eine größere Dicke, wodurch die Betriebskraft
                              sowohl als der Sägespänabfall wesentlich erhöht werden. Die Bandsäge besitzt dagegen
                              den Vortheil, daß bei richtiger Spannung des endlosen Sägeblattes die Dicke
                              desselben wesentlich kleiner, somit der Abfall ein erheblich verringerter wird.
                           Die Beobachtung der ungleichen Menge von Sägespänabfällen, dann die Unmöglichkeit,
                              resp. Schwierigkeit mittelst Circularsägen zwei Schnitte auf einen Klotz zugleich zu
                              führen, indem bei der geringsten Abweichung von der Parallelzuführung des Holzes die
                              Reibung der beiden Sägescheiben zu bedeutend wird, führten Cambon in Batignolles-Paris (28, rue
                                 Nollet) zur Anwendung von Bandsägen zum Schneiden von Brennholz. Die
                              maschinenmäßige Zerkleinerung desselben ist ein freilich nur an große, viel
                              Brennholz consumirende Städte gebundenes, aber ein in jüngster Zeit mit Erfolg in's
                              Leben getretenes Unternehmen.
                           Kann man den bezüglichen AngabenToufflin in Paris gibt das Ersparniß durch
                                    Einführung der Bandsägen zum Zerschneiden der Brennholzscheite zu
                                    9–10,000 Francs pro Jahr an, nämlich 5000
                                    Frcs. wegen des geringeren Sägespänabfalles, 4–5000 Frcs. Ersparniß
                                    an Handarbeit. (Wie viel Sägen er verwendet, ist nicht angegeben.) Ferner
                                    haben Nachstehende ebenfalls Bandsägen aufgestellt: Cambusat, rue
                                       Marbeuf,
                                    Lévy, rue de
                                       la Roquette, und Defour, rue de Lyon in Paris. Glauben schenken, so dürfte die Anwendung der Bandsäge zum angezeigten
                              Zwecke bald eine allgemeinere werden.
                           Cambon hat nach praktischer Erprobung seines Systemes
                              eine Einrichtung getroffen, welche nicht unerwähnt bleiben soll. Er macht die
                              Sägemaschine transportabel und betreibt dieselbe an verschiedenen öffentlichen
                              Punkten der Stadt mit einer Locomobile, um jenen Parteien das Zuschneiden des Holzes
                              zu besorgen, welche es vielleicht nicht gern einem Schneidetablissement
                              anvertrauen; die Schneidkosten sind wesentlich kleiner als die bis jetzt
                              bezahlten.
                           Ueber die Einrichtung der Sägemaschine mit endlosem Sägeblatt ist mit Hinweis auf die
                              Abbildungen Fig.
                                 15 und 16, einer Ansicht und einem Querschnitt, wenig zu sagen.
                           A, A' sind die Bandsägen, welche über die Spannscheiben
                              B und B' gelegt sind und
                              durch die Umdrehung der unteren in Bewegung gesetzt werden.
                           Die oberen Leitscheiben sind behufs Regulirung der Spannung vertical verschiebbar und
                              dienen zur Verstellung der betreffenden Lager die Schraubenspindeln D und D'.
                           Um die Entfernung der beiden gleichzeitig erfolgenden Schnitte nach Bedürfniß
                              abändern zu können, ist die linksseitige Bandsäge parallel zu sich verschiebbar.
                              Eine Drehung der Handkurbel J bewegt die Lager der
                              oberen sowie der unteren Scheibe B gleichmäßig hin oder
                              her.
                           Der Zu- und Abführtisch des Holzes ist mit L, L
                              bezeichnet; vor dem Sägen ruht der Holzstamm auf einem kleinen Schlitten M, dessen obere Fläche behufs einer sichereren Auflage
                              mit Zähnen versehen ist. Nach hinten fällt der Tisch und das geschnittene Holz rollt
                              ohne weiteres Zuthun ab.
                           Noch sey eine Tabelle beigefügt, welche die Leistungsfähigkeit und Betriebskosten,
                              sowie die Größe des Sägespänabfalles für Circular- und Bandsägen
                              veranschaulicht.
                           Die Holzscheite werden durch zwei Schnitte zersägt, der Tag ist zu
                              10 Arbeitsstunden, die Kosten der Betriebskraft pro
                              Pferdekraft sind mit 4 Frcs., pro Mann Bedienung 5 Frcs.
                              pro Tag angenommen.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 195, S. 413
                              Sägegattung; Geschnittenes
                                 Holzquantum in Kilogrm. pro Tag; Betriebskraft pro; Säge: Pferdekraft
                                 (Kilogr.-Met.); 1000 Kilogr. Holz. (Kilogr.-Met.); Sägespäneabfall
                                 (Kilogr.) pro; Bedienung pro; Totalpreis für 1000 Kilogr. Holz;
                                 Anschaffungskosten; Francs; Circularsäge Bandsäge
                              
                           Die Schärfung der Sägen kostet für
                              beide Gattungen nahezu das Gleiche. Wenn auch die Circularsäge täglich nur einmal, die Bandsäge dagegen zweimal geschärft wird, so erfordert diese Operation im ersteren Falle
                              größere Präcision, so daß sich Zeitaufwand und Kosten gleichstellen.
                           
                              J. Z.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
