| Titel: | Ofen zum Verbrennen von pulverförmigem und feuchtem Brennmaterial. | 
| Fundstelle: | Band 195, Jahrgang 1870, Nr. CXIX., S. 424 | 
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                        CXIX.
                        Ofen zum Verbrennen von pulverförmigem und
                           feuchtem Brennmaterial.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                        Ofen zum Verbrennen von pulverförmigem und feuchtem
                           Brennmaterial.
                        
                     
                        
                           Die Verwerthung von mehr oder weniger feuchtem Brennmaterial in feinster Form, ohne
                              weitere Vorbereitung als Pressen oder Trocknen, ist bei gewissen localen Umständen
                              durch die Lundin'sche Einrichtung eines Gasgenerators für
                              Sägespäne und TorfmullBeschrieben im polytechn. Journal, 1867, Bd. CLXXXIII S. 368. gelungen; für Fälle, wo diese Einrichtung etwa zur Erzielung nicht so hoher
                              Temperaturen wie dort, oder bei anderen localen Verhältnissen nicht angeht, ist von
                              Ad. Koch ein Ofen construirt worden, welcher seit einigen
                              Jahren in der Gerberei der Gebr. Durand in Paris arbeitet
                              und bisher für Lohe und Sägespäne brauchbar gefunden wurde. (Dieser Ofen ist bereits
                              im polytechn. Journal, 1869, Bd. CXCIV S. 205 beschrieben worden, jedoch ohne
                              beigegebene Zeichnung.)
                           Der Ofen, in Fig.
                                 21 bis 23 in verschiedenen Durchschnitten dargestellt, besteht aus einem
                              viereckigen Schacht A, A von etwa 1,6 Met. Länge, 1 Met.
                              Breite und 1,2 Met. Höhe, mit zwei Rosten C, C von 1
                              Met. Länge versehen. Ueber jedem dieser Roste und ungefähr 300 Millimet. von ihm
                              entfernt liegt ein Steg B, B aus feuerfesten Steinen mit
                              dreieckigem Querschnitt, dessen Spitze nach oben gekehrt ist. Das oben in den
                              Schacht gefüllte Brennmaterial rutscht an den Seiten dieser Stege herunter und
                              fällt, wie die feinen Linien der Figur zeigen, so auf die Roste, daß es dieselben
                              nur in einer schwachen Schicht bedeckt und frei verbrennen kann. Um ein
                              Zusammenballen des feuchten Brennmateriales und dadurch ein ungleichförmiges
                              Niedergehen zu verhüten, sind die Flacheisenstäbe D, D .
                              . angebracht. Wenn der Schacht immer voll gehalten wird, reicht die Zeit, welche das
                              Brennmaterial in demselben verweilt, ehe es auf den Rost gelangt, aus, um dasselbe
                              durch die Wärme der Umfassungsmauern für eine lebhafte und ungestörte Verbrennung
                              hinreichend vorzutrocknen.
                           Beim Abgehen des Feuers am Abend wird der Schacht durch Gußplatten abgedeckt, welche
                              auf den Stäben E, E liegen, und die Aschenfallthüren
                              werden geschlossen. Am nächsten Morgen ist dann gewöhnlich noch so viel Gluth auf
                              den Rosten, daß das Aufgeben von frischem Brennmaterial und das Oeffnen der Thüren
                              genügt, die Feuerung wieder in Gang zu bringen. R. Z. (Zeitschrift des Vereines deutscher
                                    Ingenieure, 1870, Bd. XIV S. 42.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
