| Titel: | Metallmanometer von G. Maubert, Ingenieur in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 195, Jahrgang 1870, Nr. CXXVIII., S. 481 | 
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                        CXXVIII.
                        Metallmanometer von G. Maubert, Ingenieur in
                           Paris.
                        Nach Armengaud's Génie industriel, December 1869, S.
                              302.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              X.
                        Maubert’s Metallmanometer.
                        
                     
                        
                           Das Princip dieses Federmanometers wird durch die Erklärung des in Figur 22 im Schnitt
                              dargestellten Druckmessers erkenntlich.
                           An der gußeisernen Büchse B ist ein mit Schraubengewinden
                              zu versehender Rohransatz b angegossen, um das Manometer
                              in Verbindung mit dem Druckraum zu bringen. Die Büchse ist unten mit der mehrfach
                              durchbrochenen Platte C', oben durch den Deckel C verschlossen, welcher mit dem Rohr c ein Stück bildet. In dieses wird die oben offene
                              Glasröhre e eingesetzt und der luftdichte Schluß unten
                              durch einen eingelegten Kautschukring bewirkt. Durch den Stand des Quecksilbers z wird die Größe des Druckes angezeigt, weßhalb das Rohr
                              c einen Schlitz besitzt, dessen Kanten abgeschrägt
                              und mit der entsprechenden, empirisch zu bestimmenden
                              Scala versehen sind.
                           Das Quecksilber ruht auf einer elastischen, concentrisch gewellten Stahlplatte x, welche durch den Bolzen a
                              mit einer zweiten ähnlichen Platte y in Verbindung
                              gebracht ist. Die beiden Deckel C, C' sind in die Büchse
                              B eingeschraubt und klemmen dadurch den Rand der
                              Wellenplatten fest.
                           Der Flächeninhalt der beiden Platten ist nicht gleich, sondern differirt, sagen wir,
                              um 1/n (in Figur 22 soll x 50, y dagegen nur 49
                              Flächeneinheiten enthalten, der Unterschied ist daher 1/50).
                           Der in dem Manometerraum herrschende Druck wird demnach nur mit einem aliquoten Theil
                              (1/n) desselben eine Verschiebung des Plattenpaares
                              nach aufwärts bewirken. Für Vacuummeter ist das Verhältniß der Flächen x und y ein umgekehrtes.
                           
                           In diesem Sinne könnte also dieser Druckmesser als ein
                              Quecksilber-Differential-Manometer aufgefaßt werden.
                           Die Stahlplatten x und y sind
                              aber an dem Rande eingeklemmt; ihre Verschiebung erfolgt also nicht parallel zur
                              Ebene derselben, sondern sie ist in der Mitte am größten und am Rand gleich Null.
                              Der Apparat kann demnach nur als Metallmanometer gelten, bei welchem, nach Maaßgabe
                              des Druckes, das Quecksilber in der Glasröhre e in die
                              Höhe getrieben (der Gegendruck auf die gewellten Platten ist dadurch ein
                              veränderlicher), d.h. der Dampfdruck statt mit Hülfe eines Zeigerwerkes durch die
                              Quecksilbersäule angegeben wird. Die einer Atmosphäre entsprechende Druckhöhe hängt
                              lediglich ab von der Ausbiegung des Plattenpaares für 1/n Atmosphärendruck (unter Berücksichtigung des entsprechenden Gegendruckes
                              des Quecksilbers), ferner von dem Querschnittsverhältniß der Platte x zur Indicatorröhre e.
                           Um das Manometer bequemer an einer Wand zu befestigen, ist nach Figur 23 und 24 die
                              Manometerbüchse B parallel zur Quecksilberröhre e angeordnet. Die Platten x
                              und y sind hier durch ein Klemmstück a in der Mitte verbunden. Auf dem Quecksilber ruht der
                              Schwimmer f zur leichteren Erkennung des
                              Quecksilberstandes.
                           Eine weitere Modification ist im Schnitt in Figur 25 veranschaulicht.
                              Bei dieser verpflanzt sich der zu messende Druck auf die Wellenplatte x durch das kurze Rohr b',
                              welches mit jener ein Ganzes bildet. Um jedoch der Bewegung der Platte x folgen zu können, ist das Rohr b' ebenfalls aus wellenförmigem Stahlblech hergestellt.
                           Das Quecksilberrohr e ist oben offen. Um jedoch das
                              Eindringen von Staub zu erschweren, ist es mit dem mit einer Bohrung versehenen
                              Pfropf e' (Fig. 22) verschlossen,
                              oder es ist dieser Pfropf massiv und es befindet sich unterhalb demselben eine
                              kleine Oeffnung in der Glaswand.
                           Um eine Oxydation der vom Dampf bespülten Seite der Wellenplatten zu verhüten, sind
                              dieselben verzinnt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
