| Titel: | Expansionssteuerung von Alexander Kirk Rider, Ingenieur in New York. | 
| Fundstelle: | Band 195, Jahrgang 1870, Nr. CXXX., S. 486 | 
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                        CXXX.
                        Expansionssteuerung von Alexander Kirk Rider,
                           Ingenieur in New York.
                        Nach Engineering, December 1869, S. 434 und dem
                           Engineering and Mining
                                 Journal, Januar 1870, S. 33.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IX.
                        Rider’s Expansionssteuerung.
                        
                     
                        
                           Die nachstehend mit Zuhülfenahme der Abbildungen in Figur 38 bis 45
                              beschriebene Expansionssteuerung Rider's wird von
                              mehreren renommirten amerikanischen MaschinenfabrikenDelamater und Albany-Eisenwerke bei New-York; Handren und Ripley,
                                    Eisenwerk; Wood und Mann, Dampfmaschinengesellschaft in Utica; Campbell, Whittier und Comp. in Boston;
                                    M. T. Sault und Comp.
                                    in New-Haven (Connecticut) u.a.m. in letzter Zeit angewendet; es wurde ihr auch auf der letzten Ausstellung
                              des American Institute in New-York der erste
                              Preis zuerkannt.
                           
                           Figur 38 ist
                              die seitliche Ansicht einer mit Rider's
                              Expansionssteuerung versehenen horizontalen Dampfmaschine; Fig. 39 und 40 sind ein
                              entsprechender Horizontal- und Verticalschnitt. Figur 41 zeigt die
                              Ansicht der Handsteuerung und Fig. 42 und 43 stellen die
                              vordere und hintere Ansicht des Vertheilungsschiebers dar. Eine Modification dieser
                              Steuerung ist endlich in Fig. 44 und 45
                              gezeichnet.
                           Im Schieberkasten E befindet sich der
                              Vertheilungsschieber F, welcher auf der Seite gegen die
                              Cylindercanäle wie gewöhnlich aussieht (Fig. 42). Auf dem Rücken
                              dieses Schiebers, welcher – wie in Fig. 40 ersichtlich
                              – ausgehöhlt ist, legt sich der ∇förmige Expansionsschieber G auf, dessen Bewegung mit entsprechendem Voreilen von
                              einem Excenter auf der Kurbelwelle erzielt wird.
                           Die Einlaßcanäle d, d' des Hauptschiebers münden gegen
                              die Schieberspiegelseite parallel zu den Dampfcanälen im Cylinder. In
                              entgegengesetzter Richtung aber wenden sie sich so, daß ihre Ausmündungen oben unter
                              dem Expansionsschieber schief, d. i. parallel zu den
                              Kanten des letzteren stehen.
                           Die Schieberstange f ist bei g an die Excenterstange angelenkt, damit zur Veränderung des
                              Füllungsgrades eine Drehung des Schiebers G senkrecht
                              auf die Cylinderachse erfolgen kann.
                           In der durch Figur
                                 44 und 45 dargestellten Modification ist der Rücken des Vertheilungsschiebers
                              eben und die oben schief mündenden Dampfeinlaßcanäle sind ebenfalls mit d und d' bezeichnet. Wird
                              der Expansionsschieber G im Sinne der Pfeile 2 durch
                              Drehung der Achse f verstellt, so wird der
                              Expansionsgrad verändert; wie leicht zu erkennen, kann in der höchsten Lage die
                              volle Bedeckung eines der Dampfcanäle d, d' gar nicht,
                              in der tiefsten Lage des Schiebers G dagegen die
                              dauernde Deckung beider Canäle bei unverändertem Schieberweg im Sinne der Pfeile 1
                              eintreten, also im ersten Falle der Dampfzutritt während des ganzen Schieberweges
                              ungehindert erfolgen, im zweiten Falle dagegen derselbe vollkommen abgeschnitten
                              werden.
                           Ohne Schwierigkeiten läßt sich dieses Princip der Expansionssteuerung auch in solchen
                              Fällen anwenden, wo an jedem Ende des Cylinders die Schieber angeordnet werden.
                           Zur Handsteuerung sitzt mit Feder und Nuth auf der Expansionsschieberstange f der Sector P, dessen
                              Drehung durch den Handhebel l und die Sperrklinke m die Verstellung des oberen Schiebers G, resp. des Expansionsgrades bewerkstelligt.
                           In den Abbildungen ist ferner die Verbindung dieser Steuerung mit dem Regulator
                              angedeutet und in den englischen Quellen wird diese Expansionssteuerung auch als
                              eine selbstthätig wirkende bezeichnet; es ist jedoch
                              nicht zu erklären, wie die Verstellung des Expansionsschiebers G, auf welchen doch der volle
                              Dampfdruck wirkt, vom Regulator aus bewerkstelligt werden kann.
                           
                              J. Z.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
