| Titel: | Continuirlich arbeitende Schraubenschneidmaschine von Emil Watteeu, Ingenieur in Middlesbrough. | 
| Fundstelle: | Band 197, Jahrgang 1870, Nr. V., S. 6 | 
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                        V.
                        Continuirlich arbeitende Schraubenschneidmaschine
                           								von Emil Watteeu, Ingenieur in Middlesbrough.
                        Nach dem Engineer,
                              								März 1870, S. 124.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Watteeu's Schraubenschneidmaschine.
                        
                     
                        
                           Auf den Werken der Cleveland Company in
                              									Middlesbrough-on-Tees haben sich die in den Figuren 29 bis 33 skizzirten
                              									continuirlich arbeitenden
                              										Schraubenschneidmaschinen nach dem Patent des
                              									Ingenieurs Watteeu sehr bewährt, weßhalb eine
                              									Beschreibung derselben nicht uninteressant ist.
                           Die Maschine besteht im Wesentlichen aus einem kreisförmigen Gestell, in welchem in
                              									der Mitte eine verticale Welle gelagert ist, durch welche sechs horizontal liegende
                              									Spindeln in Umdrehung versetzt werden. Diese Umdrehung erfolgt nach beiden
                              									Richtungen, je nachdem der Kuppelmuff der Antriebkegelräder verschoben wird.
                           Die selbstthätige Verschiebung dieser Kuppelmuffe wird durch Hebel bewerkstelligt,
                              									welche am unteren Ende mit Gleitrollen versehen sind, um gegen die excentrischen
                              									Ringe am Boden sich anzulegen, wie dich im Schnitt in Figur 31 ersichtlich
                              									ist.
                           Die vorderen Enden der horizontalen Spindeln sind mit den entsprechenden
                              									Muttern- und Bolzenhaltern versehen, während in derselben Achse die Supporte
                              									zur Aufnahme der Schneidbacken oder der Gewindebohrer vorhanden sind. Die nöthige
                              									Einstellung des Supportes findet durch ein Zahnstangengetriebe statt. Je ein Support
                              									gleitet auf einem besonderen am Maschinengestell befestigten Bett, in welchem sich
                              									auch das abtröpfelnde Oel ansammelt, um nach einem Reservoir am Boden hin abgeleitet
                              									zu werden.
                           Eine jede der sechs Abtheilungen der Maschine arbeitet für sich, ist von Außen leicht
                              									zugänglich und erfordert wenig Beaufsichtigung, so daß sich die Fabrikationskosten
                              									sehr billig stellen.
                           Man gibt als Leistungsfähigkeit einer Maschine pro 10
                              									Arbeitsstunden an:
                           
                              
                                 Von
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                                 zölligen
                                 Bolzen
                                 pro
                                 Minute
                                   6 Stuck,
                                 
                                    pro
                                    
                                 Tag
                                 3600 Stück
                                 
                              
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                                   8     „
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                                 4800     „
                                 
                              
                                 „
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                                 4800     „
                                 
                              
                                 „
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                                 10     „
                                 „
                                 „
                                 6000     „
                                 
                              
                                 „
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                                 10     „
                                 „
                                 „
                                 6000     „
                                 
                              
                                 „
                                 1/2
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                                 „
                                 12     „
                                 „
                                 „
                                 7200     „
                                 
                              
                           Der von der Maschine bedeckte Raum hat 8 Fuß im Durchmesser.
                           Ein anderes System einer Mutterschneidmaschine desselben
                              									Constructeurs ist in Figur 32 und 33 theilweise
                              									skizzirt. Der bei dieser Maschine aufgestellte Arbeiter ist mit 12 Stück
                              									Gewindebohrer C versehen. Dieselben werden einzeln in
                              									die Löcher eines langsam rotirenden Tisches eingesteckt, wobei sie von dem
                              									Führungsring B im Gewebe D
                              									erfaßt werden. Der Arbeiter führt mit der rechten Hand die Mutter A auf die entsprechende Stelle, während er den
                              									Gewindebohrer mit linken
                              									Hand von Oben einsteckt. Nach vollendeter Umdrehung des Tisches ist die
                              									Schraubenmutter bereits durchgeschnitten und der Gewindebohrer nahe dem Arbeiter
                              									durchgefallen, welcher nun die nöthige Arbeit von Neuem verrichtet.
                           Die drei durchgehenden Längsfurchen des Gewindebohrers dienen theils zur
                              									Hervorbringung der wirksamen Schneidkanten, theils als Führungsrinnen für das Futter
                              										B, welches die drehende Bewegung des Getriebes D auf den Gewindebohrer gleichzeitig zu übertragen
                              									hat.
                           Noch sey hier die in Figur 34 gezeichnete Schraubensicherung gegen
                              									das Rückdrehen der Mutter erwähnt, wie diese für Eisenbahnzwecke von der oben
                              									genannten Gesellschaft geliefert wird. Die Schraubenspindel ist angebohrt und nach
                              									aufgeschraubter und gehörig angezogener Mutter wird in das Loch der Spindel ein Keil
                              									eingetrieben.
                           
                              J. Z.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
