| Titel: | Verfertigung der Kettentaue von Gebrüder Marrel in Rive de Gier (Frankreich). | 
| Fundstelle: | Band 197, Jahrgang 1870, Nr. LIV., S. 217 | 
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                        LIV.
                        Verfertigung der Kettentaue von Gebrüder Marrel in Rive de Gier (Frankreich).
                        Nach dem Mechanics'
                                 									Magazine, März 1870, S. 226.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IV.
                        Marrel's Verfertigung der Kettentaue.
                        
                     
                        
                           Dieses in England durch Robertson, Brooman und Comp. zu London patentirte Verfahren zur Herstellung von
                              									größeren Ketten, sogen. Kettentauen, besteht in folgenden Operationen.
                           1) Verdickung der beiden Enden des U förmig gebogenen
                              									Eisenstabes, aus welchem die Kettenglieder hergestellt werden sollen. Dieß wird
                              									bewerkstelligt, indem man das U förmige Stück in eine
                              									Matrize einspannt und die etwas vorstehenden Enden durch Schläge eines Krafthammers
                              									niederstaucht.
                           2) Die so gestauchten Gliedenden werden gebogen und einander genähert, der Ring in
                              									eine entsprechende Matrize gebracht und die Verschweißung durch Hammerschläge
                              									bewerkstelligt.
                           3) Der Steg wird in das Kettenglied ebenfalls mit Zuhülfenahme von Matrizen
                              									eingeschweißt.
                           Die ganze Schwierigkeit bei den beiden letzten Operationen besteht in der gehörigen
                              									Haltung des Kettengliedes in einer horizontalen oder verticalen Ebene. Die zu diesem
                              									Zwecke construirten Zangen werden unten besprochen.
                           Figur 18 und
                              										19
                              									stellen die Matrize zur Aufnahme des U förmig gebogenen
                              									Eisenstabes m (Fig. 22) dar. Dieselbe
                              									ist aus mehreren Theilen zusammengesetzt, nämlich dem Gesenkkörper a, ferner zwei Eisen- oder Stahlbacken b, b an langen Griffen (Fig. 20 und 21), welche
                              									Backen mit den entsprechenden Vertiefungen versehen sind, so daß dieselben in den
                              									Gesenkklotz a eingelegt und mittelst des zwischen beide
                              									getriebenen Keiles c den eingesetzten Kettenring m festklemmen (Figur 19). Wie man sieht,
                              									sind die Oeffnungen in der Matrize oben erweitert, so daß durch Stauchen der
                              									vorstehenden Enden der Eisenstab die Gestalt der Figur 23 annimmt. Mit
                              									Hülfe eines bei d (Figur 19) eingeschobenen
                              									Meißels wird das Kettenglied aus der Matrize a
                              									herausbefördert, wornach es durch Handarbeit an den verdickten Stellen gebogen und
                              									die zu verschweißenden Enden einander genähert werden.
                           
                           Die Schweißung des glühenden Eisenringes, in welchen das letzte Kettenglied
                              									rechtzeitig eingehängt wird, geschieht mit Hülfe der Matrizen f, welche in verschiedenen Ansichten in Figur 24, 25 und 26 dargestellt sind. Die
                              									Ausschnitte h in denselben sind vorhanden, damit die
                              									eingehängten Kettenglieder bei dieser Operation nicht hinderlich werden.
                           Der zu schweißende Kettenring wird mit Hülfe der Zange horizontal in die Vertiefung
                              										g der Matrize eingelegt und durch Hammerschläge die
                              									gewünschte Verbindung erreicht. Das Einschweißen der Stege erfolgt gleichfalls in
                              									diesen Matrizen, welche zu diesem Zwecke noch die entsprechenden Vertiefungen i besitzen, zwischen denen das betreffende Kettenglied
                              									mittelst der Zange vertical eingesteckt wird.
                           Die erwähnte Zange ist in Figur 27 und 28 abgebildet.
                              									Die vorderen Enden p, p der Zangenschenkel (welche sonst
                              									das Maul bilden) sind derartig geformt, daß sie zwischen das zuletzt gebildete
                              									Kettenglied m' eingesteckt und angespannt, den neu
                              									eingehängten Ring m in der gewünschten Lage erhalten und
                              									auch die Einschaltung des Steges zulassen.
                           
                        
                     
                  
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