| Titel: | Sicherheitsapparate für Dampfkessel von G. L. Massey in New-York. | 
| Fundstelle: | Band 197, Jahrgang 1870, Nr. LXX., S. 300 | 
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                        LXX.
                        Sicherheitsapparate für Dampfkessel von G. L. Massey in New-York.
                        Nach dem Scientific American, 1869 S. 328 und dem Engineering and Mining Journal, 1869 S. 353.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VII.
                        Massey's Sicherheitsapparate für
                           								Dampfkessel.
                        
                     
                        
                           1. Massey's Speiserufer. – Derselbe besteht, wie
                              									aus Fig. 21,
                              									einem Schnitt mit theilweiser Ansicht dieses Apparates hervorgeht, aus einem
                              									cylindrischen, ungelötheten Messingrohr von 1 1/4 Zoll
                              									Durchmesser und 20 Zoll Länge, welches am oberen Ende eine Dampfpfeife trägt. Das
                              									Messingrohr schließt eine verzinkte gußeiserne Spindel ein, an welcher oben ein
                              									Ventil angebracht ist, welches die zur Dampfpfeife führende Bohrung so lange
                              									abschließt, als der Wasserstand im Dampfkessel nicht unter das zulässige Niveau gesunken ist.
                           Das untere Ende des Messingrohres communicirt mit dem Kesselraum; ferner ist dasselbe
                              									mit einem Probirhahn versehen.
                           Die Wirksamkeit des Speiserufers beruht nun auf den ungleichen
                              									Ausdehnungscoefficienten für Messing und Gußeisen, für welch' letzteres Metall
                              									dieser Coefficient nur die Hälfte desjenigen von Messing beträgt.
                           So lange der Wasserstand im Kessel ein normaler ist, bleibt die Messingröhre mit
                              									Wasser gefüllt und besitzt diese sowie die gußeiserne Spindel eine Temperatur, bei
                              									welcher das Ventil geschlossen ist. Sinkt jedoch das Wasser im Dampfkessel unter den zulässig
                              									niedrigsten Stand, so füllt sich das Innere des Apparates mit Dampf und es erleiden
                              									die Theile eine entsprechende Temperaturerhöhung, derzufolge sich das Messingrohr
                              									mehr als die das Ventil tragende gußeiserne Spindel ausdehnt, somit das Ventil
                              									geöffnet und die Alarmpfeife das nöthige Zeichen zur Speisung geben wird.
                           2. Massey's Hoch- und Niederwasser-Anzeiger.
                              									– Wie der Durchschnitt dieses Apparates in Figur 22 zeigt, besteht
                              									derselbe aus einem auf dem Dampfkessel befestigten 8 bis 10 Zoll hohen,
                              									cylindrischen Gefäße von 5 Zoll Durchmesser, auf welchem oben eine Dampfpfeife
                              									angebracht ist. Innerhalb dieses Gefäßes ist ein hohler Metallschwimmer circa 4 1/2 Zoll weit und 7 bis 9 Zoll hoch; an diesem
                              									sitzt oben das Pfeifenventil.
                           Von dem Boden des äußeren Gefäßes sowohl als auch jenem des Schwimmers reicht bis zum
                              									zulässig niedrigsten Wasserstand A, B ein 1 Zoll resp.
                              									ein 1/2 Zoll weites Rohr in den Dampfkessel; durch letzteres geht vom Scheitel des
                              									Schwimmers aus ein drittes nur 1/4 Zoll weites, oben durchlöchertes Röhrchen,
                              									welches sich im Kessel heberförmig aufwärts biegt und bis zum höchsten Wasserstand
                              									reicht.
                           Die Wirkungsweise des Apparates ist nun folgende:
                           Bei normalem Wasserstand im Dampfkessel ist das äußere Gefäß mit Wasser angefüllt,
                              									während sich im Schwimmer Dampf befindet, in welchem Falle das Pfeifenventil
                              									abgeschlossen ist.
                           Sinkt jedoch das Wasser unter das zulässig niedrigste Niveau A, B, also unter die Mündung des äußersten Rohres, so läuft das im Gefäße
                              									befindliche Wasser ab, der Schmimmer sinkt und die Pfeife alarmirt den
                              									Kesselwärter.
                           Steigt das Wasser im Kessel, so erfüllt es allmählich wieder das äußere Gefäß und die
                              									Dampfpfeife wird geschlossen. Erreicht das Wasser den höchsten Stand, d. i. die
                              									Mündung des innersten, heberförmig gebogenen Röhrchens, so füllt sich auch der
                              									Schwimmer (in Folge der Condensation des in demselben befindlichen Dampfes) mit
                              									Wasser. Der Schwimmer sinkt, das Ventil wird neuerdings geöffnet und die Dampfpfeife
                              									in Thätigkeit gebracht.
                           
                        
                     
                  
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