| Titel: | Baumann's Dampfpumpe. | 
| Fundstelle: | Band 197, Jahrgang 1870, Nr. LXXII., S. 303 | 
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                        LXXII.
                        Baumann's
                           								Dampfpumpe.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Baumann's Dampfpumpe.
                        
                     
                        
                           Zu den vielen in neuerer Zeit aufgetauchten Systemen von Dampfpumpen mit
                              									selbsttätiger Steuerung gehört auch die von A. Baumann,
                              									welche von Alexander Wilson und Comp. in London (Vauxhall
                              									Eisenwerke) gebaut wird, und deren Steuerungsmechanismus in Fig. 27 bis 29 in drei
                              									verschiedenen Stellungen dargestellt ist.
                           Ueber dem Dampfcylinder befinden sich drei Kolbenventil Verbindungen. Die mittlere
                              									derselben bewirkt die Vertheilung des Dampfes und erhält die nöthige Bewegung durch
                              									die beiden äußeren. Sie besteht aus vier Scheiben C, C'
                              									und D, D' von gleichen Durchmessern; die beiden äußeren
                              									Kolbenverbindungen dagegen bestehen aus je drei Scheiben F,
                                 										G, H und F', G', H' von denen die Scheiben G und G' einen etwas
                              									kleineren Durchmesser besitzen als die anderen. Jede der drei Kolbenverbindungen ist
                              									aus Gußeisen als Ganzes gegossen; die mittlere kann, wenn nöthig, mittelst der
                              									Spindeln I von Hand bewegt werden, um den Cylinder beim
                              									Ingangsetzen der Maschine von Wasser zu befreien. Der Cylinder in welchem sich die
                              									mittlere Kolbenverbindung bewegt, steht auf seiner Oberseite in der Mitte seiner
                              									Länge mit dem Dampfeintrittscanal S in Verbindung; die
                              									Cylinder der seitlichen Kolben stehen dagegen durch Canäle E und E' mit dem Dampfaustrittsrohr in
                              									Verbindung. Der Deutlichkeit wegen ist in den Abbildungen angenommen daß die Canäle
                              									auf der unteren Seite der Steuercylinder einmünden, anstatt, wie es in Wirklichkeit
                              									der Fall ist, auf deren Oberseite. Unter einander und mit dem Dampfcylinder stehen die
                              									Steuercylinder auf die aus der Abbildung ersichtliche Weise in Verbindung.
                           Bei der in Fig.
                                 										27 angegebenen Stellung tritt der Dampf durch den Canal S in den mittleren Steuercylinder und geht in der durch
                              									Pfeile angedeuteten Richtung durch den Canal A' nach dem
                              									Dampfcylinder, in welchem der Kolben nach der Richtung des Pfeiles am unteren Ende
                              									der Figur verschoben wird. Gleichzeitig entweicht der Dampf von der anderen Seite
                              									des Kolbens durch den Canal A in der durch Pfeile
                              									angedeuteten Richtung nach dem Austrittscanal E'. Hat
                              									sich aber der Hauptkolben so weit vorbewegt, daß er eine Oeffnung, die mit dem in
                              										Fig. 28
                              									und 29
                              									punktirt angegebenen Canal B communicirt, freilegt, so
                              									tritt Dampf von der rechten Seite des Hauptcylinders durch diesen Canal nach dem
                              									Cylinder der linken Kolbenverbindung zwischen die Scheibe G und den Cylinderdeckel; die linke Steuerkolbenverbindung wird somit
                              									durch den auf die Scheibe G wirkenden Dampfdruck in die
                              									Stellung Fig.
                                 										28 gebracht. In Folge dessen kann der Dampf zwischen die Scheiben C und D des mittleren
                              									Steuerkolbens treten; da die Scheiben D und D' des letzteren nicht dicht in den Cylinder passen, so
                              									wird damit der Gleichgewichtszustand der mittleren Kolbenverbindung gestört und
                              									bewegt sich dieselbe in die in Fig. 29 angedeutete
                              									Stellung. Fast gleichzeitig mit dieser Bewegung des mittleren Steuerkolbens führt
                              									der zwischen der (undicht schließenden) Scheibe H der
                              									linken Kolbenverbindung und dem anliegenden Deckel eingeschlossene Dampf durch seine
                              									Elasticität den Rückgang dieser Kolbenverbindung in ihre erste Stellung herbei, so
                              									daß also die Stellung Fig. 29 eintritt und der
                              									Hauptkolben im Dampfcylinder seinen Rückgang in der Richtung des Pfeiles Fig. 29
                              									beginnt. Kommt der Hauptkolben dem Ende seines Hubes nahe, so tritt wieder Dampf
                              									durch den in Fig.
                                 										29 punktirt angegebenen Canal B' und es
                              									erfolgt auf die Scheibe G' eine ganz ähnliche Wirkung
                              									wie auf die Scheibe G bei der entgegengesetzten
                              									Bewegungsrichtung des Kolbens, so daß der mittlere Steuerkolben wieder in seine
                              									erste Stellung (Fig. 27) zurückgeht.
                           Die nach der beschriebenen Construction ausgeführten Dampfpumpen haben sich bis jetzt
                              									sehr gut bewährt. (Nach Engineering April 1870, S. 293
                              									und Mechanics' Magazine, 1870 S. 422, durch die deutsche
                              									Industriezeitung Nr. 21.)
                           
                        
                     
                  
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