| Titel: | Hall's verbesserte Rotations-Dampfmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 199, Jahrgang 1871, Nr. II., S. 4 | 
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                        II.
                        Hall's verbesserte
                           								Rotations-Dampfmaschine.
                        Nach dem Mechanics' Magazine, August 1870, S.
                              									135.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Hall's Rotationsmaschine.
                        
                     
                        
                           Die im Folgenden beschriebene Rotationsdampfmaschine von W. Hall in Nottingham (Wilford-street) hat
                              									manche Aehnlichkeit mit der im Jahrg. 1870 dieses Journals, Bd. CXCVIII S. 13 beschriebenen
                              									Rotationsmaschine von Lemoine.
                           Der wesentlichste Unterschied liegt darin, daß bei Hall
                              									der Dampf nicht durch den Schieber selbst ab- und zuströmt, sondern durch
                              									rechts und links von demselben liegende Canäle (in Figur 5 und 6 mit m und n bezeichnet) seine
                              									Zu- und Ableitung findet.
                           Fig. 4 stellt
                              									einen Längenschnitt, Fig. 5 einen Querschnitt durch den Cylinder, Fig. 6 eine Vorderansicht
                              									des Cylinders und Kolbens bei abgehobenem Cylinderdeckel, endlich Fig. 7 eine
                              									perspectivische Ansicht von Hall's Maschine dar.
                           Die Wirkungsweise derselben ist aus den Abbildungen hinreichend klar erkenntlich.
                              									Während der Admissionsdampf auf der einen Seite des Schiebers e durch den Canal m in den Cylinder a tritt, rotirt der Kolben in der Richtung des Pfeiles
                              									und der Vorderdampf entweicht durch den Canal n.
                           Besonderes Augenmerk hat Hall auf die Construction einiger
                              									Details gerichtet.
                           Die Bohrungen der Lager der Welle sind nicht genau centrisch mit der Cylinderbohrung,
                              									und zwar liegen die Lagermittel um etwas höher als die Cylinderachse, so daß der
                              									größte Halbmesser des Kolbens nur dann in Berührung mit der Cylinderwand kommt, wenn
                              									der Liderungsstreifen r, mit dem Schieber e zusammentreffend, seine höchste Lage einnimmt.
                           Eine andere Eigenthümlichkeit der Construction besteht darin, daß jene Stellen der
                              									Welle, an welchen der Kolben aufgekeilt ist, zu den Lagerhälfen der Welle
                              									excentrisch abgedreht sind. In Folge dessen kann ein ausgelaufener Cylinder
                              									ausgebohrt werden, ohne den Kolben sodann erneuern zu müssen, welchen man einfach
                              									auf der Welle, um einen Winkel verdreht, wieder aufkeilt.
                           Die Lagerhälse der Welle sowie die in den Cylinderdeckeln enthaltenen Lagerfutter
                              									sind conisch und letztere durch Schrauben stellbar.
                           Die den Cylinderdeckeln zugekehrten Stirnflächen des Kolbens sind durch Ringe von Vförmigem Querschnitt abgedichtet, welche mittelst
                              									Federn gegen die Cylinderdeckel gedrückt werden.
                           Die Maschine ist zum Reversiren eingerichtet. Die Umsteuerung geschieht wie fast
                              									durchgängig bei allen Rotationsmaschinen durch einen Muschelschieber q (Fig. 4), welcher auf dem
                              									Schieberspiegel s verstellbar ist. Im Schieberspiegel
                              									münden die Dampfcanäle m und n, sowie der Auspuff o. Der Muschelschieber
                              									ist groß genug, um alle drei Dampföffnungen m, n und o (Fig. 6) gleichzeitig zu
                              									bedecken, wodurch man in den Stand gesetzt wird, durch bloße Stellung des Schiebers
                              									die Maschine einzustellen. Durch den Canal p steht der
                              									Raum t ununterbrochen in Verbindung mit dem Raum des
                              									Schieberkastens, welcher Admissionsdampf enthält, durch welchen der Schieber stets
                              									gegen den Kolben angedrückt wird.
                           
                        
                     
                  
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