| Titel: | Maschine zur Darstellung des Pulvers in Kügelchenform für großkalibrige Geschütze. | 
| Fundstelle: | Band 199, Jahrgang 1871, Nr. XIV., S. 48 | 
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                        XIV.
                        Maschine zur Darstellung des Pulvers in
                           								Kügelchenform für großkalibrige Geschütze.
                        Nach dem Mechanics' Magazine, October 1870, S.
                              									281.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Maschine zur Darstellung des Geschützpulvers in
                           								Kügelchenform.
                        
                     
                        
                           Zur Darstellung von Pulver in Kügelchenform (powder
                                 										pellets), welches bekanntlich die großkalibrigen Geschütze bei den
                              									erforderlichen schweren Ladungen weniger angreift (ohne Einbuße an ballistischer
                              									Wirkung) als kleinkörniges Pulver, hat Hr. John Anderson
                              									zu Woolwich die im Nachfolgenden beschriebene Maschine erfunden, welche jetzt in der
                              									königl. Pulvermühle zu Waltham in Gebrauch ist.
                           Eine an ihrer Peripherie gezahnte Drehscheibe von beiläufig 6 Fuß Durchmesser, deren
                              									Rotation von Hand durch ein Getriebe bewirkt wird, enthält vier rechtwinklich zu
                              									einander und respective sich gegenüber liegende Metallplatten von beiläufig 2 Zoll
                              									Dicke und 18 Zoll Durchmesser, deren jede mit 200 Kammern von 5/8 Zoll Durchmesser
                              									versehen ist. In diese, durch eine bewegliche Stoßdecke (stop
                                 										cover) verschließbaren Kammern greifen ebenso viele durch eine hydraulische
                              									Presse emporzuhebende Stempel ein. Je zwei sich entgegenstehende Kammernplatten
                              									werden immer derselben Operation unterworfen. Sind die Absperr- oder
                              									Stoßdecken gelüftet, und die Köpfe der Stempel bis zu etwa 1 1/4 Zoll unter der
                              									Plattenoberfläche emporgehoben, so werden die Kammern mit Mehlpulver gefüllt und
                              									hiernach die Platten rein gekehrt, Fig. 11. Darauf stellt
                              									man die Stoßdecken auf den Kammern fest und preßt die in letzteren enthaltene 1 1/4
                              									Zoll hohe Mehlpulverfäule bis auf 3/8 Zoll Höhe zusammen, Fig. 12. Endlich lüftet
                              									man die Stoßdecken und hebt die Stempel der Kammern bis zu deren Oberfläche empor,
                              										Fig. 13,
                              									wornach die nunmehr gebildeten Pulverkügelchen zum Wegnehmen bereit liegen; zu
                              									diesem Zwecke, sowie zur Fortsetzung der Arbeit braucht man der Maschine nur eine
                              									Viertel-Umdrehung zu geben.
                           Die Pressung beträgt 1025 Pfund pro Quadratzoll, mit
                              									Berücksichtigung der Reibung also etwa 1000 Pfd., und zur Bedienung der Maschine
                              									sind drei Mann erforderlich.
                           
                        
                     
                  
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