| Titel: | Frictionsschrauben-Bewegungsmechanismus von J. Robertson in Glasgow. | 
| Fundstelle: | Band 199, Jahrgang 1871, Nr. XXVII., S. 92 | 
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                        XXVII.
                        Frictionsschrauben-Bewegungsmechanismus
                           								von J. Robertson in
                           									Glasgow.
                        Nach dem Engineer, October 1870, S.
                              								261.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IV.
                        Robertson's
                           								Frictionsschrauben-Bewegungsmechanismus.
                        
                     
                        
                           Der Civilingenieur G. Lauder berichtete in der Versammlung
                              									der British Association zu Liverpool über eine
                              									Schraubenbewegung welche von J. Robertson vor einiger
                              									Zeit erdacht worden ist, da dieselbe in gewissen Fällen eine zweckmäßig scheinende
                              									Anwendung gestattet.
                           Ein Kreiscylinder, welcher sich um die Achse AB
                              									frei verschieben und drehen läßt, ist mit einer doppelgängigen Schraubenspur
                              									versehen, Figur
                                 										2. C und D sind
                              									zwei unendliche dünne Scheiben, welche den Cylinder auf entgegengesetzten Seiten in
                              									den Punkten M resp. D
                              									berühren und deren Ebenen senkrecht zur Cylinderachse stehen. Bei der Drehung der
                              									Scheiben um deren festgedachte Achsen werden jene der Schraubenspur folgen und der
                              									Cylinder sowohl umgedreht als auch in der Längenrichtung verschoben, so daß jeder
                              									Punkt seiner Oberfläche eine Schraubenlinie beschreibt. Der Cylinder wird demnach
                              									durch die Reibung zwischen der Oberfläche desselben sowie der Scheiben C
                              									und D ähnlich wie eine Schraubenspindel in einer festen
                              									Mutter sich bewegen.
                           Drehen sich die Scheiben mit dem Umfang = u' nun n' mal um, so beschreiben die Berührungspunkte zwischen
                              									Cylinder und Schieber eine Schraubenlinie von der Länge n' × u'. Die Anzahl der abgerollten
                              									Schraubenumgänge gibt die der obigen Länge entsprechende Umdrehungszahl n für den Cylinder an.
                           Bezeichnet nun u den Cylinderumfang, α den Steigungswinkel der Schraubengänge, gleichzeitig den Winkel welchen die Achse des Cylinders
                              									mit jenem der Scheiben einschließt, so besteht die leicht nachweisbare Relation
                           n'u' = nu/cos
                                 										α oder
                           die Tourenzahl des Cylinders: n =
                              										n'u'/u cos α.
                           Die fortschreitende Bewegung des Cylinders s bei n Touren desselben ergibt sich eben so leicht:
                           s = nu tg
                                 										α
                              								
                           und wenn für nu der Werth
                              									aus der ersten Gleichung substituirt wird, s = n'u'
                              									sin α = Verschiebung des Cylinders.
                           Für die praktische Anwendung werden die Scheiben durch Rollen ersetzt, wie dieß auch
                              									in Figur 3
                              									angedeutet ist.
                           Diese Anordnung empfiehlt nun Robertson zum Geraderichten von
                                 										Wellen u. dgl. und um Stangen von beliebigem Querschnitt in dieser Art
                              									gerade zu richten, ist neuerdings die Anordnung getroffen worden, daß – wie
                              									in Figur 4 und
                              										5 im
                              									Grundritz und in der Seitenansicht – drei hohle Scheiben A, B und C geeignet gelagert
                              									und bewegt werden und die beiden erstgenannten Scheiben die Stange an der einen
                              									Seite, die dritte Scheibe aber an der entgegengesetzten Seite berühren.
                           Näheres über die Einrichtung dieser Vorrichtung ist aus unserer Quelle nicht zu
                              									entnehmen.
                           
                        
                     
                  
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