| Titel: | Nairn's Straßenlocomotive. | 
| Fundstelle: | Band 199, Jahrgang 1871, Nr. XLIV., S. 163 | 
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                        XLIV.
                        Nairn's Straßenlocomotive.
                        Nach dem Engineer, October 1870, S.
                              								259.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. V.
                        Nairn's Straßenlocomotive.
                        
                     
                        
                           Die vom Ingenieur Nairn in Leith construirte
                              									Straßenlocomotive, vorzugsweise zum Befahren sehr weicher Böden, wie z.B. zum
                              									directen Ziehen der Pflüge auf den Feldern bestimmt, ruht auf drei Rädern; Führer
                              									und Heizer haben vorn ihren Aufstellungsraum, und zwar sitzt der Führer auf einem
                              									links angeordneten Sitz, zur rechten Hand den Steuerhebel und zur linken den
                              									Regulator und den Umsteuerungshebel.
                           Der Kessel ist ein stehender nach dem Field'schen System.
                              									Die Treibräder haben 5 Fuß 6 Zoll Durchmesser und 18 Zoll Kranzbreite; das Laufrad
                              									hat dagegen 3 Fuß 3 Zoll Durchmesser und 17zöllige Kranzbreite. Die beiden Cylinder
                              									sind 6 1/2 Zoll weit und der Hub beträgt 10 Zoll. Die Wasserkästen liegen
                              									beiderseits über den Treibrädern und fassen 260 Gallons.
                           Besondere Eigenthümlichkeit bietet die Construction der elastischen Radkränze, welche im Schnitt in Figur 23 skizzirt
                              										ist.Auf dieselbe wurde bereits im polytechn. Journal, 1870, Bd. CXCVIII S. 456
                                    											aufmerksam gemacht.
                              								
                           
                           Der Radkranz besteht aus je neben übereinander liegenden Lagen von circa 3/4 zölligen Seilen. Die sechs inneren Schichten
                              									bestehen der größeren Elasticität wegen aus getheerten Cocosbastseilen und die
                              									äußere Lage aus getheertem Hanfseil. Der ganze Radkranz ist durch umgelegte, sehr
                              									wenig von einander abstehende Eisenbänder mit dem Radkörper verbunden.
                           Nachdem ein solcher Radkranz kürzere Zeit im Betriebe war, werden die Seile zu einer
                              									compacten festen Masse gedrückt, so daß sich beim Wegnehmen der Eisenschuhe kaum
                              									bemerken läßt, daß der Kranz aus einzelnen Seillagen gebildet wurde, deren
                              									Elasticität jedoch nicht abgenommen hat.
                           Das Gewicht der ganzen Maschine beträgt 7 Tonnen und diese Straßenlocomotive zieht
                              									auf einer Steigung von 1 : 12 bis 18 Tonnen, auf Steigungen von 1 : 6 bis 5 1/2
                              									Tonnen Last.
                           Beim Pflügen zieht Nairn's Maschine in gutem Erdreich
                              									einen 6scharigen Pflug mit einer Geschwindigkeit von 3 englischen Meilen pro Stunde.
                           
                        
                     
                  
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