| Titel: | Verfahren zum Verhütten der Kupferkiese, von C. M. Tessié du Mothay in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 199, Jahrgang 1871, Nr. LIX., S. 221 | 
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                        LIX.
                        Verfahren zum Verhütten der Kupferkiese, von
                           									C. M. Tessié du
                              									Mothay in Paris.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, December 1870, S.
                              									474.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Tessié du Mothay's Verfahren zum Verhütten der
                           								Kupferkiese.
                        
                     
                        
                           Nach diesem neuen Verfahren wird das Rösten der Kupferkiese, während das Erz sich in
                              									geschmolzenem Zustande befindet, mittelst atmosphärischer Luft oder Sauerstoff
                              									bewerkstelligt, wodurch gleichzeitig ein mechanisches Umrühren der Materialien
                              									hervorgebracht wird, die in einem zu dieser Operation besonders construirten
                              									Apparate enthalten sind, welcher in Figur 18 und 19 dargestellt
                              									ist.
                           Nachdem das Erz in einem Schachtofen in geschmolzenen Zustand versetzt worden ist,
                              									leitet man es durch ein Rohr oder einen Canal I in den Röst- und Rührapparat.
                              									Dieser Apparat besteht aus zwei Kammern oder Räumen A,
                                 									A', welche durch einen Canal B mit einander in
                              									Verbindung stehen. Eine Anzahl Röhren c, c, c führt in
                              									die Mitte des geschmolzenen Erzes welches in den Kammern enthalten ist und in den
                              									Canal B Ströme von Luft oder Sauerstoff, oder
                              									nöthigenfalls gemischte Ströme von Luft und brennbaren Gasen. Am oberen Ende einer
                              									jeden der Kammern befinden sich für den Austritt der Gase Oeffnungen D, D' welche abwechselnd geschlossen werden können;
                              									ferner sind am oberen Theil einer jeden der zwei Kammern A,
                                 										A' Leitungsröhren für gepreßte Luft E, E'
                              									angebracht, welche mit Hähnen versehen sind und gestatten auf die geschmolzene
                              									Masse, bald auf der einen und bald auf der anderen Seite derselben, einen Druck
                              									auszuüben, welcher sie zwingt durch den Canal B zu
                              									passiren, so daß sie abwechselnd in der einen oder der anderen der beiden Kammern
                              									vereinigt wird. Diese abwechselnde Bewegung rückwärts und vorwärts verursacht ein
                              									regelmäßiges mechanisches Rühren, wobei die der Masse ertheilte Bewegung und die
                              									Unterschiede in der Dichtigkeit der verschiedenen Portionen der geschmolzenen Masse
                              									zusammenwirkend eine innige Mischung hervorbringen und folglich die durch die Luft,
                              									den Sauerstoff oder die Gase hervorgebrachten chemischen Reactionen erleichtern. Das
                              									Abstechen wird durch eine Oeffnung F am untersten Theile
                              									des die zwei Kammern vereinigenden Canales B
                              									bewerkstelligt.
                           Der so erhaltene Kupferstein wird wieder in einem Schachtofen geschmolzen, dann
                              									wieder in demselben Apparate geröstet, und diese Operationen werden so oft
                              									wiederholt, als man es erforderlich findet. Ein Zuschlag von Kieselerde wird in
                              									einer der Beschaffenheit des Erzes entsprechenden Quantität angewendet, um das
                              									während des Röstprocesses erzeugte Eisenoxyd zu verschlacken. Man erhält auf diese
                              									Weise sehr kupferreichen Stein, welchen man bloß noch zu reduciren und gahr zu
                              									machen braucht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
