| Titel: | Röhren-Probirmaschine von Fielding und Platt in Gloucester. | 
| Fundstelle: | Band 199, Jahrgang 1871, Nr. LXX., S. 259 | 
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                        LXX.
                        Röhren-Probirmaschine von Fielding und Platt in
                           									Gloucester.
                        Nach Engineering, December 1870, S.
                              								396.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VII.
                        Fielding und Platt's Röhren-Probirmaschine.
                        
                     
                        
                           Die bei den Wiener Wasserleitungsbauten in Thätigkeit befindliche Probirmaschine für
                              									die von den Eisenwerken anlangenden Röhren ist von der engl. Firma Fielding und Platt (Atlas Iron works) in Gloucester gebaut und in Figur 7 bis
                              										11
                              									dargestellt. Dieselbe mußte für Handbetrieb und für Röhren von 3 bis 24 Zoll Weite,
                              									sowie bis 9 Fuß Länge eingerichtet werden; auch war der Umstand zu berücksichtigen,
                              									daß kein Wasser unter Gefälle zur raschen Füllung der zu prüfenden Röhren vorhanden
                              									ist.
                           Um Röhren verschiedener Weite zu untersuchen, sind der Maschine fünf Paar
                              									stufenförmig abgesetzte Spannfutter beigegeben, welche auswechselbar und von
                              									verschieden großem Durchmesser sind. Die Einrichtung der Probirmaschine ist im
                              									Allgemeinen die bekannte.
                           Auf dem Maschinenuntergestell, welches behufs Ausnahme von Wasser trogartig
                              									hergestellt und mit einem Siebblech bedeckt ist, erheben sich zwei Docken, wovon die
                              									rechtsseitige zum Verschieben eingerichtet ist, um Röhren verschiedener Länge
                              									einspannen zu können. Die Umdrehung der Spindel, an welcher das Spannfutter sitzt,
                              									erfolgt durch die auf- und abgehende Hebeldrehung, indem eine Klinke am Hebel
                              									in ein am Ende der Spindel befestigtes Sperrrad eingreift.
                           Zur Abdichtung der eingespannten Röhren dienen Kautschukringe, wie dieß im Detail in
                              										Figur 11
                              									ersichtlich gemacht ist. Das Futter an der festen Docke ist central durchbohrt und
                              									hierdurch communicirt das Rohr mit der Pumpe. Durch diese Bohrung geht auch ein
                              									Röhrchen zur Ableitung der im Rohr eingeschlossenen atmosphärischen Luft und dieses
                              									Röhrchen ist außerhalb mit einem Hahn versehen, welcher nach vollendeter Füllung der
                              									Proberöhre mit Wasser zugedreht wird.
                           Zur raschen Anfüllung der eingespannten Röhren mit Wasser und zur Hervorbringung des
                              									Maximaldruckes welchen jede Röhre auszuhalten hat, dienen die in verschiedener
                              									Ansicht ersichtlichen zwei Pumpen. Die Plunger zur raschen Füllung haben 5 Zoll
                              									Durchmesser; in der central angebrachten Höhlung derselben lassen sich enge Plunger
                              									von 1 1/2 Zoll Durchmesser auf- und abbewegen. Diese engeren Preßplunger sind
                              									direct an die Druckhebel
                              									befestigt und lassen sich mit den weiteren Pumpenplungern durch eine rasch
                              									herzustellende Flantschverbindung kuppeln, wie dieß rechtsseitig in Figur 8 angedeutet
                              									ist.
                           Soll die zu prüfende Röhre rasch mit Wasser angefüllt werden, so setzt man nach
                              									vorgenommener Kuppelung die weiten Plunger in auf- und abgehende Bewegung,
                              									bis nach vollendeter Füllung und nachdem der Druck von etwa 2 Atmosphären im Rohr
                              									erreicht ist, diese Plunger losgelöst und an die Pumpencylinder befestigt werden,
                              									wie in Figur 8
                              									links zu ersehen ist. Es werden nun die 1 1/2 zölligen Preßplunger allein in
                              									Thätigkeit gesetzt, bis der Druck 20 Atmosphären erreicht hat.
                           Das Wasser aus der Röhre fließt nach vollendeter Probe in den unteren trogartigen
                              									Gestelltheil, welcher mit den Pumpen durch ein Verbindungsrohr communicirt.
                           
                        
                     
                  
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