| Titel: | Maschine zur Kälteerzeugung, von L. Mignot in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 199, Jahrgang 1871, Nr. XCV., S. 362 | 
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                        XCV.
                        Maschine zur Kälteerzeugung, von L. Mignot in Paris.
                        Nach dem Mechanics' Magazine, December 1870, S.
                              									404.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									X.
                        Mignot's Eismaschine.
                        
                     
                        
                           Diese in Fig. 1
                              									bis 3
                              									dargestellte Maschine zur Abkühlung von Bier und anderen Flüssigkeiten sowie zur
                              									Eisbereitung, beruht auf dem bekannten Princip der Verdichtung und hierauf folgenden
                              									Ausdehnung der atmosphärischen Luft. Dieselbe unterscheidet sich von Windhausen's Eismaschine (welche in
                              									diesem Journal, 1870, Bd. CXCV S. 115 beschrieben ist) dadurch, daß Mignot die Abkühlung der comprimirten Luft durch directe
                              									Einspritzung des Kühlwassers in den Verdichtungscylinder bewerkstelligt und im
                              									Condensator Luft und Kühlwasser in Berührung bleiben.
                           Die Hauptbestandtheile der Mignot'schen Eismaschine bilden
                              									der Compressionscylinder A, der Condensator G und der Expansionscylinder B. An den beiden Enden jedes Cylinders sind zur Zu- und Abführung
                              									der Luft je zwei Ventile angebracht, welche auf entsprechende Weise geöffnet und
                              									geschlossen werden können.
                           Ist die Maschine im Gange, so tritt atmosphärische Luft abwechselnd durch die
                              									Saugventile a¹ und a⁴ in den Compressionscylinder A ein,
                              									während die comprimirte und mit Einspritzwasser gemischte Luft durch die
                              									Druckventile a² und a³ zunächst in den Kasten S (Figur 3)
                              									gelangt, von wo das Kühlwasser oben in den Condensator G, die verdichtete Luft aber durch die Röhre s
                              									unten in den Condensator geleitet wird.
                           Das Einspritzwasser liefert die von der Kurbelwelle aus getriebene Pumpe M, welche mittelst zweier Rohre mit den beiden Enden des
                              									Compressionscylinders in Verbindung steht.
                           Wie aus den Abbildungen zu entnehmen ist, sind im Condensator mehrere schwach
                              									geneigte Abtheilungsböden angebracht, über welche das Kühlwasser hin- und
                              									herfließt und endlich durch die Röhre r entweicht, um
                              									wenn erforderlich nach genügender Abkühlung von Neuem verwendet zu werden. Die
                              									verdichtete, abzukühlende Luft, unten in den Condensator eintretend, durchstreicht
                              									denselben entgegen der Wasserströmung und gelangt endlich durch die Ventile b¹ und b⁴ in
                              									den Expansionscylinder B, welcher vermittelst der
                              									Ventile b² und b³ mit dem Kühlraum communicirt.
                           Mignot construirte auch einen kleineren, einfach
                              									wirkenden Apparat zur Kälteerzeugung für Handbetrieb, welchem gleichfalls das
                              									Eingangs angegebene Princip zu Grunde liegt.
                           
                        
                     
                  
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