| Titel: | Moncrieff's hydropneumatische Geschütz-Laffette und fortificatorische Anordnungen. | 
| Fundstelle: | Band 201, Jahrgang 1871, Nr. XXVIII., S. 94 | 
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                        XXVIII.
                        Moncrieff's hydropneumatische Geschütz-Laffette und
                           								fortificatorische Anordnungen.
                        Nach Engineering, August 1870, S.
                              								145.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Moncrieff's hydropneumatische Laffette für Marinegeschütze
                           								etc.
                        
                     
                        
                           Hydropneumatische Dreh-Laffette für
                                 										Marine-Geschütz. — Diese Laffette, welche in Fig. 6 in Feuer-
                              									und in Ladungsposition dargestellt ist, ruht auf einem um seine Mitte drehbaren
                              									Rahmen, dessen Laufräder auf dem unteren Deck einen Kreis von 12 Fuß 9 Zoll
                              									Durchmesser beschreiben. Dieser Rahmen ist mit dem zugehörigen Rahmenwerk des
                              									Oberdecks durch schräggestellte, in 17 Fuß 6 Zoll Entfernung sich diametral
                              									gegenüber stehende Räder so in Verbindung gebracht, daß daselbst die Rotation des
                              									ganzen Systemes vermittelst conischer Räder bewirkt werden kann.
                           Unter der Laffette befindet sich ein hydraulischer Cylinder, dessen Kolben an seinem
                              										T förmig gestalteten Kopf oben mit kleinen
                              									Frictionsrollen versehen ist, um den auf und nieder beweglichen Theil der Laffette
                              									zu tragen, während die Arme dieses Kopfes, welche seitlich in Längenschlitze des in
                              									verticaler Richtung unbeweglichen Laffettentheiles eingreifen, hierbei als Führer
                              									dienen.
                           Die parallelen Verbindungsstangen beider Laffettentheile, welche durch Scharniere an
                              									denselben befestigt sind, stehen während der Feuerposition des Geschützes vertical
                              									und bewegen sich beim Auf- und Niedergehen des vertical beweglichen
                              									Laffettentheiles wie Parallel-Lineale.
                           Der hydraulische Cylinder ist durch eine mit sphärischem Ventil versehene Röhre mit
                              									einer Windkammer in Verbindung gesetzt, und durch eine vom Deck aus zu schließende
                              									und zu öffnende Nebenröhre kann die unmittelbare Communication dieser Windkammer mit
                              									dem zwischen jenem Ventil und dem hydraulischen Cylinder liegenden Theil jener
                              									Hauptröhre hergestellt werden. Am hinteren Theil der Windkammer ist endlich eine
                              									kleine Röhre angebracht, um etwa durch Leckwerden entstandenen Wassermangel ergänzen
                              									zu können.
                           Soll dieser Mechanismus zur Thätigkeit kommen, so pumpt man zunächst so viel Wasser
                              									in den Apparat, daß die Luft der Windkammer auf einen beträchtlichen Grad comprimirt
                              									wird. Ist dann das Geschütz geladen und will man es in die Feuerposition
                              									emporbringen,  so stellt
                              									man durch die Nebenröhre die freie Communication zwischen der Windkammer und dem
                              									hydraulischen Cylinder her, wodurch dessen Kolbenkopf nebst dem darauf liegenden
                              									Geschützrohre emporgehoben wird. Hiernach schließt man das Ventil dieser Nebenröhre
                              									und es sinkt dann das abgefeuerte Geschütz vermöge des erhaltenen Rückstoßes wieder
                              									nieder, welche Bewegung wegen zunehmender Luftpressung und sich steigernden
                              									Widerstandes der Parallelstützen mit abnehmender Geschwindigkeit erfolgt.
                           Moncrieff's Geschütz-Emplacements. — Figur 1
                              									– 5
                              									stellen verschiedene Erdwerke zur Küstenvertheidigung dar, insbesondere für
                              									Landgeschütze welche mit Laffetten nach Moncrieff's
                              										SystemBeschrieben im polytechn. Journal, 1869, Bd. CXCI
                                    											S. 133. versehen sind. Derselbe betrachtet dasjenige Emplacement als das
                              									vollkommenste, wobei die Geschütze zerstreut liegen, um, vor convergirendem
                              									feindlichen Feuer gesichert, selbst convergirend wirken zu können, wobei ferner das
                              									Terrain möglichst zur Deckung und Schießwirkung des feuernden Geschützes ausgenutzt
                              									wird, und endlich die Aufstellung der Geschütze so weit vom Küstensaum entfernt
                              									geschieht, daß sie außer der Schiffsgeschütz Tragweite liegen, ohne an eigener
                              									Wirksamkeit gegen die feindlichen Schiffe zu verlieren.
                           Die Geschütz-Emplacements selbst bezwecken, wie aus den Zeichnungen
                              									hervorgeht, wirksamen Schutz der Bedienungsmannschaft, mit Gewährung bombensicherer
                              									Munitionsmagazine.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
