| Titel: | Gadd und Moore's mechanischer Webstuhl. | 
| Fundstelle: | Band 201, Jahrgang 1871, Nr. XXXII., S. 101 | 
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                        XXXII.
                        Gadd und Moore's mechanischer Webstuhl.
                        Nach dem Engineer, Mai 1871, S. 336.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Gadd und Moore's mechanischer Webstuhl.
                        
                     
                        
                           Die Firma Gadd und Moore in
                              									Manchester hat zur Londoner internationalen Ausstellung den bereits im Jahrgang 1869
                              									dieses Journals, Bd. CXCIV S. 416, besprochenen Kraftstuhl eingesendet, dessen Theile
                              									mit einer einzigen Welle combinirt sind. Von derselben
                              									aus wird durch Excenter die Lade und zwar zeimal bei einer Wellenumdrehung bewegt.
                              									Die Treiber (Peitschenanordnung) werden wie gewöhnlich durch Daumen an der Welle,
                              									die Schäfte durch Excenteranordnung in Gang gesetzt.
                           Eine weitere Verbesserung haben nun die genannten Patentträger dahin ausgeführt, daß
                              									das lose Rietblatt im Augenblick des Ladenschlages eine ganz feste, unverrückbare
                              									Stellung einnimmt. Hierbei sollen alle Vortheile des losen wie auch des festen
                              									Blattes erzielt werden und der Kraftstuhl bei größerer Geschwindigkeit für jede
                              									Dichtheit und jede Breite des Stoffes verwendbar seyn.
                           Es soll nun nachstehend mit Hülfe der Skizzen in Figur 7 und 8 —
                              									hintere Ansicht und Durchschnitt durch die Lade — die von Gadd und Moore abgeänderte
                              									Feststellung des losen Blattes beschrieben werden.
                           Unterhalb am Ladenklotze und parallel mit demselben befindet sich die in üblicher
                              									Weise drehbar gelagerte eiserne Achse A. An derselben
                              									sind vier Arme F durch Schrauben befestigt, welche am
                              									oberen Ende durch Gleitbolzen mit der zur Achse A und
                              									dem Riet R parallelen Schiene G verbunden sind.
                           Kurz vor dem Ladenschlag wird die Achse A in geeigneter
                              									Weise gedreht und das Blatt fest an seinen Sitz angepreßt. Außerdem wird noch der
                              									Achse A eine Seitenverschiebung ertheilt und dadurch die
                              									Arme F unter die Schließhaken H gerückt, welche am Hintertheil der Lade vorspringen und dem Blatt so an
                              									mehreren Stellen seiner Breite einen festen sicheren Stand verleihen, wenn die Lade
                              									anschlägt.
                           Zur Seitenverschiebung der Welle A, d. h. zur Ein-
                              									und Ausrückung des losen Blattes R dient der Hebel B beziehungsweise C, jeder
                              									an dem einen Ende der Achse A befestigt.
                           Indem nun dieser Ein- respective Ausrückhebel B,C bei der Ladenbewegung gegen eine schiefe
                              									Ebene am Gestell antrifft, wird die Achse A
                              									 beim Vorwärtsgang der
                              									Lade nach links, beim Rückgang derselben aber nach rechts verschoben, im ersteren
                              									Fall die Arme F unter die Schließhaken H geschoben, im zweiten Fall dagegen außer Verbindung
                              									mit denselben gebracht und auf diese einfache Weise das fliegende Blatt festgeklemmt
                              									oder frei.
                           Der Stillstand des Kraftstuhles im Fall des Steckenbleibens der Schütze wird durch
                              									den Hebel K erzielt, welcher in bekannter Weise den
                              									federnden Ausrückhebel des Stuhles auslegt.
                           
                        
                     
                  
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